Stufenkonzept in Arbeit
"Tun alles dafür": BSLV hofft auf weitere, praxistaugliche Lockerungen für den Breitensport

20.05.2020 | Stand 20.05.2020, 14:40 Uhr

"Lockerungen praxistauglich umsetzen": BLSV-Präsident Jörg Ammon. −Foto: obb

In der Corona-Krise unterstützt der Bayerische Landessport-Verband (BLSV) die Politik auf dem Weg hin zu weiteren Lockerungen für den Sportbetrieb im Freistaat. Wie der BLSV mitteilte, sei zusammen mit den Sportfachverbänden ein Stufenkonzept entwickelt worden, das zu einer weiteren schrittweisen Wiederaufnahme des Sportbetriebs führen soll. Wesentlicher Punkt ist eine Eingruppierung ähnlich gelagerter Sportarten in sogenannte Cluster. Die PNP hat beim BLSV nachgefragt.

*Der Ansatz: "Unter enger Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise durch die TU München mit deren Gesundheitswissenschaftlern und Virologen wurden Cluster mit Indoor-Sportmöglichkeiten, dem Outdoor-Wettkampfsport von Individualsportarten oder dem Trainingsbetrieb in Freibädern gebildet", teilte der Dachverband des bayerischen Sports mit. Diese Cluster befinden sich aktuell noch in der Abstimmung mit dem Bayerischen Innenministerium. Der BLSV verspricht sich durch die Clusterbildung eine weitere schrittweise Wiederaufnahme des Sportbetriebs und eine Konkretisierung der aktuell geltenden Regelungen. Entscheidend sei, so der BLSV auf Nachfrage, die Lockerungen praxistauglich umsetzen zu können. BLSV-Präsident Jörg Ammon erklärte in einer Stellungnahme: "Wir erfahren an vielen Stellen, dass unsere Vereine und Fachverbände auf weitere Verbesserungen im Sportbetrieb hoffen. Wir tun alles dafür und stehen für zusätzliche Lockerungen bereit. Wir sind im engen Austausch mit der Bayerischen Staatsregierung, um die aktuelle Situation für die bayerischen Sportvereine zu konkretisieren und um weitere Lockerungen praxistauglich umsetzen zu können. Nach wie vor steht aber bei allen Überlegungen die Gesundheit unserer Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt. Daher lautet die Devise weiterhin: Abstand halten!"

*Das Ziel: Nachdem die Staatskanzlei Überlegungen zu weiteren Lockerungen im Sport angekündigt hatte, sieht sich der BLSV in der Pflicht, seinen Teil auf diesem Weg beizutragen. "Diesen klaren Auftrag der Politik führen wir gerne aus", schreibt der Dachverband in einer Antwort an die PNP. "Wir bringen unseren sportfachlichen Input in diese Überlegungen ein und haben an das für uns zuständige Sportministerium konkrete Vorschläge für den Trainings- und Wettkampfbetrieb im Indoor- und Outdoorbereich adressiert."

*Die offenen Fragen: Diskussionen über Zeitpläne hält der BLSV für verfrüht. "Wir denken über verschiedene Szenarien nach, Denkverbote gibt es nicht. Dazu zählen auch Konzepte für den Wiedereinstieg in den Indoor-Sportbetrieb", teilte der BLSV mit. Grundlage bei allen Überlegungen sei aber die Entwicklung der Infektionszahlen im Zuge der Corona-Pandemie. "Dabei arbeiten wir Hand in Hand mit der Bayerischen Staatsregierung und haben auch andere gesellschaftliche Bereiche im Blick – eine Insellösung nur für den Sport soll es nicht geben."

Bis 29. Mai gelten vorerst weiter die bekannten Kontaktbeschränkungen: Sport nur im Freien, nur in Kleingruppen mit maximal fünf Personen und mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern. "Detailliertere Vorgaben liegen aktuell hierzu noch nicht vor, wir erhoffen uns aber zeitnah eine Konkretisierung", lässt der BLSV wissen.

− pnp