Tennis
Aus sieben Bezirken werden zwei: Tennisverband plant Strukturreform bis 2021

22.02.2020 | Stand 18.09.2023, 20:33 Uhr

Die Auswirkungen auf den Spielbetrieb sind noch unklar. −F.: imago

Der Bayerische Tennis-Verband will sich komplett neu aufstellen. Wie der BTV auf Anfrage von heimatsport.de bestätigte, soll es 2021 zu einer umfassenden Strukturreform kommen. Aus den bisher sieben Tennis-Bezirken (analog zu den Regierungsbezirken) sollen künftig nur zwei werden. Achim Fessler, Sprecher des BTV, teilte auf Anfrage mit: "Die bisherigen vier Bezirke Mittelfranken, Oberfranken, Unterfranken und Oberpfalz sollen zu einem Nordbezirk zusammengefasst werden. Die Bezirke Oberbayern-München, Schwaben und Niederbayern gehen in einem Südbezirk auf."

Dadurch erwartet sich der Verband "eine bessere Aufteilung und Effizienz der ehrenamtlichen Arbeit". Welche Auswirkungen die Gebietsreform auf den Spielbetrieb hat, ist noch unklar. Ohnehin stecke die Strukturreform noch in den Kinderschuhen. Niederbayerische Vereinsvertreter werden am 1. März bei der Bezirkstagung in Landau an der Isar erstmals ausführlich über die Pläne informiert. Am Ende liegt die Entscheidung über die Strukturreform bei den Vereinen selbst. Am 28. November, beim Ordentlichen Verbandstag des BTV in Bad Gögging wird es nach heimatsport.de-Informationen eine Urabstimmung zur Strukturreform geben.

Ein weiterer Aspekt der Strukturreform soll die stärkere Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt sein. Die Vereine sollen "einen professionellen, schnell arbeitenden Verband zum Partner haben", sagte BTV-Sprecher Fessler. "Wir wollen das Hauptamt in der Region stärken, setzen aber weiterhin auf ein starkes und führungskräftiges Ehrenamt, das die Richtung vorgibt."

Aktivenzahlen in Bayern weitestgehend stabil

Eine genauen Zeitplan zur Umsetzung der Pläne gibt es noch nicht – nur so viel: Die Reform soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. "Es bedarf aber weiterer Diskussionen im Verbandsausschuss und im Präsidium."

Das Tennis kämpft in Deutschland rund 30 Jahre nach dem Becker-Boom mit Nachwuchsproblemen. In Bayern ist der Rückgang der Aktiven-Zahlen aber bei weitem nicht so gravierend wie in anderen Bundesländern. Aktuell spielen laut einer Statistik des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) rund 301000 Menschen im Freistaat Tennis. 2017 waren es noch etwa 6000, drei Jahre zuvor sogar noch 18000 mehr. Die Strukturreform stehe aber in keinem Zusammenhang mit der Mitgliederentwicklung, betont BTV-Sprecher Fessler: "Die Vereine arbeiten mit dem Verband sehr gut zusammen, und sie leisten – wie der BTV auch - hervorragende Arbeit zur Gewinnung und Bindung von Mitgliedern."