Burghausen
Gelingt den Ringern der dritte Coup? Burghausen rüstet zum Herzschlag-Finale

31.01.2020 | Stand 18.09.2023, 20:33 Uhr

Die erste Saisonniederlage hat im Hinkampf Wackers Soner Demirtas (hinten) der 39 Jahre alten Köllerbacher Ringer-Ikone Andrej Shyyka beigebracht. Ob es morgen eine Revanche gibt? −Foto: Kadir Caliskan

Sekt oder Selters, Triumph oder bittere Niederlage? Die Ringer des SV Wacker Burghausen rüsten zum großen Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und träumen vom dritten Titel in Folge. Mit nur zwei Punkten Vorsprung geht die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk am morgigen Samstag um 19.20 Uhr ins alles entscheidende Duell gegen den KSV Köllerbach.

Spannung pur ist angesagt. Nicht nur die Sportler werden Nerven wie Drahtseile brauchen, auch das Nervenkostüm der Fans in der mit Sicherheit brechend vollen Sportparkhalle wird wohl auf eine Zerreißprobe gestellt. Und eines ist sicher: Nur wenn die Gastgeber ihre beste Mannschaft auf die Matte bringen, ist eine erfolgreiche Titelverteidigung möglich. Fehlen – wie beim 15:13 im Hinkampf – einige Leistungsträger, dann dürfte wohl Köllerbach über den ersten Titel seit 2009, als man sich gegen Luckenwalde behaupten konnten, jubeln.

Damals schon dabei war übrigens die KSV-Ikone Andrej Shyyka, der am vergangenen Samstag beim 0:7 gegen Soner Demirtas seine erste Saisonniederlage einstecken musste. Auch in Burghausen wird der 39-Jährige, der amtierender Deutscher Meister ist, wieder auf die Matte gehen und im letzten Duell des Abends um die Entscheidung kämpfen. Shyyka ist mit allen Wassern gewaschen und hat Demirtas eine erbitterte Abwehrschlacht geliefert. Die große Frage ist: Bietet Ponomartschuk erneut den dreifachen Europameister auf oder setzt er im Freistil-Weltergewicht auf Ali-Pasha Umarpashaev oder Magomedmurad Gadzhiev, der Shyyka vor zwei Jahren auch nur mit 3:2 besiegen konnte? Wer auch immer auf SVW-Seite in den Ring steigt, die Fans werden in jedem Fall ein Weltklasse-Duell sehen.

Das darf man auch im Freistil bis 71kg erwarten. Hier bieten die Gäste aller Voraussicht nach Mihail Sava auf, der in Köllerbach Johann Steinfort in weniger als drei Minuten entzaubert hat. Der rumänische Beinschraubenkönig wird es aller Voraussicht nach mit Cengizhan Erdogan zu tun bekommen. Mit Sicherheit nichts zu holen gibt es für die Gastgeber im Freistil-Schwergewicht, wenn der KSV Oleksandr Khotsianivkyi aufbietet, mit dem Erik Thiele schon vor zwei Jahren unangenehme Erfahrungen gemacht hat. Damals siegte der Ukrainer mit dem Schlussgong technisch überlegen 16:0. Extrem schwer wird es auch im Greco-Weltergewicht. Hier hat Michael Widmayer vor zwei Jahren ein 2:2 gegen Timo Badusch geschafft, doch der Wackerianer fehlt nach seiner Schulteroperation. Matthias Maasch und Witalis Lazovski sind einfach zu leicht für diese Kategorie, um den Köllerbacher Mannschaftskapitän zu bändigen. Die Alternative wäre Tamás Lörincz, aber ob der Ungar loszueisen ist, erscheint fraglich.

− mb

Mehr dazu lesen Sie am 31. Januar im Alt-Neuöttinger Anzeiger.