Erst Fußball, dann Handball – Martin Taubeneder, der doppelte Derbyspieler

31.10.2019 | Stand 18.09.2023, 20:31 Uhr

Da fliegt er heran: Martin Taubeneder bestreitet am Samstag mit dem TV Altötting zwei Heimderbys binnen weniger Stunden: Erst mit den Fußballern gegen Neuötting, dann im Handball gegen Burghausen. −Fotos: Zucker

Derbys sind im Sport die schönsten Spiele. Duelle gegen den Lokalrivalen vor vielen Zuschauern. Es herrscht eine Riesenstimmung. Und wenn man dann auch noch gewinnt... Je höher die Liga, in der man spielt, desto seltener sind solche Partien. Auch Martin Taubeneder erlebt sie nicht alle Tage. Am Samstag aber mit dem TV Altötting gleich doppelt – in zwei Sportarten, binnen weniger Stunden: Erst kickt der 24-Jährige mit den Fußballern in der Kreisklasse gegen den TSV Neuötting, drei Stunden später ist Anwurf beim Bezirksoberliga-Duell im Handball gegen den SV Wacker Burghausen. "Das ist schon äußerst kurios", sagt er lachend.

Ein bisschen angespannt ist er vor diesem großen Tag, die Vorbereitung läuft aber ganz normal: "Wir haben am Donnerstag Abschlusstraining im Fußball, am Freitag dann im Handball." Zeitlich geht sich das gut aus, am Samstag selbst wird das dann etwas schwieriger. Wenn überhaupt, hat er nur eine Stunde Pause dazwischen. Fußball startet um 15 Uhr, beim Handball geht es um 18 Uhr los. "In der kurzen Zeit muss man schauen, dass man ein bisschen runterkommt. Kurz was essen und dann voll auf die neue Aufgabe konzentrieren", plant der Student. Immerhin liegen die Spielorte in Altötting nur wenige hundert Meter auseinander, wenigstens da gibt es keinen Stress. "Es wird eng, aber das bekomme ich hin." Dass er solche Situationen meistern muss, kommt vielleicht einmal im Jahr vor. "Das gibt es nicht oft, dass beide Spieltage so zusammenfallen." Und dann auch noch zwei Derbys! "Das sind jeweils die geilsten Spiele des Jahres." Und in beiden rechnet sich Martin Taubeneder durchaus etwas aus.

Dass eines der beiden Spiele am Samstag wichtiger ist, möchte Taubeneder nicht sagen. Derby ist eben Derby, da will man keines verlieren. Vor allem, wenn man schon so lange in beiden Sportarten aktiv ist wie er. "Im Fußball bin ich seit der F-Jugend dabei, mit dem Handball habe ich vielleicht ein Jahr später angefangen", erinnert er sich. Ein richtiges TVA-Urgestein also. Eines, dem zwei Siege am Samstag unendlich viel bedeuten würden – und mit denen es sich auch besser feiern ließe.

In der Abteilungsleitung der Handballer sieht man den Einsatz Taubeneders beim Fußball ganz gelassen. "Er ist ja ziemlich fit und spielt schon jahrelang beides", sagt Spartenchef Jan Lübbe. "Da gibt es keine Probleme und jeder weiß, wie er damit umzugehen hat." Vielleicht sitzt der 24-Jährige am Anfang noch auf der Bank, um seine Kräfte etwas zu schonen. "Es hat aber auch schon Spiele gegeben, wo er dann von Anfang an ran musste und es hat geklappt." Gut 500 Zuschauer erwartet Lübbe für das Handball-Derby, viele davon aus Burghausen. "Auch die Fußballer haben gesagt, dass sie einen Schwung mit rüberbringen wollen." Die Halle wird also richtig kochen.

− ala

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