"Noch nie erlebt": Wacker-Keeper Ludwig Zech wird zum Pokal-Held – mit dem 22. (!) Elfmeter

05.10.2019 | Stand 19.09.2023, 1:18 Uhr

Große Freude herrschte bei der Burghauser U19 nach dem 10:9-Sieg nach Elfmeterschießen im Pokalkrimi gegen den FC Augsburg −Foto: Zucker

Einen Krimi mit kaum zu überbietender Dramatik lieferten die Fußball-A-Junioren des SV Wacker Burghausen am Donnerstag in Runde1 des Verbandspokals (Bundesliga/Bayernliga) gegen den Bundesligisten FC Augsburg. Nach einem 2:2 nach regulärer Spielzeit setzte sich der Bayernligist im Elfmeterschießen noch mit 10:9 durch. Dabei mussten alle 20 Spieler plus die beiden Torhüter vom Punkt ran, ehe die Entscheidung feststand.

Am Ende war es Wacker-Keeper Ludwig Zech, der den 22. Elfer zum Sieg verwandelte. "So was hab ich in meiner gesamten Trainer-Laufbahn noch nicht erlebt. Das war an Spannung kaum zu überbieten", sagte der Co-Trainer der Burghauser U19, Max Hausruckinger.

Augsburg war vor 70 Zuschauern über die gesamten 90 Minuten die spielerisch bessere Mannschaft, verzeichnete mehr Ballbesitz und ging bereits in 8. Minute durch einen Kopfball von Yannick Oberleitner in Führung. In der folgenden Viertelstunde drückte der Favorit gewaltig aufs Gas, konnte sich aber gegen die äußerst starke SVW-Defensive nicht entscheidend durchsetzen. Ein Volleyschuss von Michel Schiedermair in der 32. Minute war das erste Ausrufezeichen des heimischen Angriffs. Andre Leipold traf bei einem sehenswerten Alleingang nur das Außennetz (38.).

Nach der Halbzeit war der FCA wieder am Drücker. Nach einer Ecke hieß es wiederum durch einen Kopfball von Oberleitner 0:2 (56.). Damit schien die Partie entschieden. Die Augsburger waren nun nur noch auf Ergebnisverwaltung und viel Ballbesitz bedacht. Das sollte bestraft werden, denn Wacker agierte jetzt etwas offensiver. So kam Leipold über die linke Seite relativ leicht durch und seine Hereingabe verwandelte Mohamed Bekaj zum Anschluss (88.). Burghausen stellte sofort auf Dreierkette um und schickte Kapitän Tobias Hofbauer in den Sturm. Das machte sich bezahlt: Die Gäste brachten den Ball nicht weg und Tobias Hofbauer glich per Kopf aus ( 90.). Im folgenden Elfmeterschießen wurden die Oberbayern für ihren Mut belohnt, sie waren aber auch die glücklichere Mannschaft.

"Es ist immer schön, einen Bundesliga-Verein zu schlagen bzw. aus dem Pokal zu schmeißen. Unser Team hat nie aufgegeben. Augsburg war die reifere Mannschaft, aber wir sind nicht weit weg", freute sich Hausruckinger, der mit seinen Schützlingen am Sonntag um 15 Uhr beim noch sieglosen TSV 1860 Rosenheim zum Bayernliga-Derby antritt.