Von Pelé bis Obama
Die Welt verneigt sich vor Messi: Internationale Stimmen zum WM-Finale

19.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:06 Uhr

Lionel Messi (l.) und Lautaro Martínez lassen sich mit dem Weltmeisterpokal feiern. −Foto: Tom Weller/dpa

Argentinien und Lionel Messi haben sich durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen Frankreich zum Weltmeister gekürt. Internationale Medien, die Fußball-Welt, Weggefährten und Politiker verneigen sich vor dem neuen Weltmeister Lionel Messi.



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Legende Pelé:

„Messi hat seinen ersten WM-Titel gewonnen, wie es seine Flugbahn verdient“, schrieb die brasilianische Legende Pelé auf Instagram. „Glückwunsch, Argentinien. Diego lächelt jetzt sicherlich“, fügte der 82-Jährige hinzu, der selbst in seiner Karriere dreimal den WM-Pokal geholt hatte. Der vor zwei Jahren verstorbene Diego Maradona war 1986 der vor Messi letzte Kapitän einer argentinischen Nationalmannschaft, der den WM-Pokal in die Höhe gereckt hatte. Messi und Argentinien gewannen bei der WM in Katar im Elfmeterschießen 4:2 gegen Titelverteidiger Frankreich.

Landsmann Neymar:

Auch Pelés Landsmann Neymar, der mit Messi bei Paris Saint-Germain spielt, gratulierte. „Herzlichen Glückwunsch Bruder“, schrieb der 30-Jährige bei Instagram an den neuen Weltmeister. Dazu postete Neymar, der mit Brasilien überraschend schon im Viertelfinale gegen Kroatien ausgeschieden war, ein Foto von Messi mit dem WM-Pokal. Das Bild bekam bis Montagvormittag mehr als 16 Millionen Likes.

Bei Messis langjährigem Rivalen Cristiano Ronaldo war es auf dessen Social-Media-Accounts am Abend dagegen ruhig geblieben. Der fünfmalige Weltfußballer war im WM-Viertelfinale mit Portugal an Marokko gescheitert.

Weggefährten gratulieren:

Gratulationen gab es für Messi indes von vielen langjährigen Weggefährten. „Lass sie sagen was sie wollen, du bist und bleibst die Beste“, schrieb etwa Uruguays Luis Suárez, mit dem Messi einst beim FC Barcelona spielte. Sergio Aguero, der mit Messi lange in der Nationalmannschaft spielte und sogar auf dem WM-Rasen mitfeierte, ließ verlauten: „Der Beste der Welt, du bist der beste Freund. Ich liebe Dich.“

Englands früherer Torjäger Gary Lineker sprach bei Twitter von einem „Privileg, Lionel Messi seit fast zwei Jahrzehnten zu sehen.“ Er sei ein Geschenk der Fußballgötter.

Begeisterung auch in Politik und anderen Sportarten:

Auch der frühere US-Präsident Barack Obama schwärmt von Messi - und gibt seine Antwort in einer Dauer-Debatte im Fußball. „Gratulation an Argentinien und an den GOAT, Lionel Messi, für einen unglaublichen Weltmeisterschafts-Sieg“, twitterte der 61-Jährige. GOAT steht für „Greatest of all Time“, „der Größte aller Zeiten“.



Basketball-Superstar LeBron James twitterte den Namen Messis unter anderem mit einem Ziegen-Emoji - Ziege heißt auf englisch „Goat“. Der frühere Wimbledon-Sieger Andy Murray schrieb: „Ist Messi der beste Sportler aller Zeiten? Vergiss Fußball. Was ein Mann.“

Internationale Pressestimmen:



FRANKREICH

„RMC Sport“: „Messi und die Albiceleste auf dem Dach der Welt trotz heldenhafter Franzosen und eines Dreierpacks von Mbappé.“

„Le Parisien“: „Die Blauen sind nah dran am Wunder, Messi und die Albiceleste Weltmeister. Die Mannschaft von Didier Deschamps war so nah dran, doch der dritte Stern blieb ihr verwehrt.“

„Le Figaro“: „Besiegt durch die Albiceleste von Lionel Messi lassen die Blauen ihren WM-Titel entwischen.“

„L„Équipe“: „Verhängnisvolle Tränen. Nach einem Finale mit surrealem Szenario, vielleicht dem schönsten der Geschichte, gewann Argentinien die Weltmeisterschaft, indem es die französische Mannschaft im Elfmeterschießen besiegte.“

ARGENTINIEN

„La Nación“: „Weltmeister! Messis Argentinien berührt den Himmel in Katar. (...) Argentinien Weltmeister. Argentinien Weltmeister. Wir müssen es wiederholen, um es zu verinnerlichen. Argentinien Weltmeister. Argentinien Weltmeister. Sie haben es geschafft. Sie haben es geschafft. 36 Jahre haben wir gewartet. Drei Generationen. Jetzt wurde das Ziel erreicht.“

„Olé“: „Ewige Herrlichkeit, Messi. Argentinien ist Weltmeister mit Messi als prägender Figur. Die Welt ist heute ein gerechterer Ort. Ehre sei Gott, Ehre sei Messi. Das Schicksal, das so oft so grausam mit ihm umzugehen schien, hatte die beste Rache für ihn auf Lager, den erträumten Tag, die erträumte Weltmeisterschaft, die Weihe, die ewig sein wird. Heute ist Messi in die Ewigkeit eingegangen. Heute ist er für diejenigen, die ihn von Anfang an unterstützt haben, und für diejenigen, die sich ihm später angeschlossen haben, für immer zum Helden geworden. Heute wird Messi der beste Spieler der Geschichte - sorry Diego.“

GROSSBRITANNIEN

„The Sun“: „DAS beste Finale, das es jemals gegeben hat. Das beste Fußballspiel, das es jemals gegeben hat, sicherlich. Der leicht verwirrte FIFA-Chef Gianni Infantino behauptete gestern, dass es die beste WM aller Zeit gewesen sei und nach diesem nervenaufreibendem, verblüffendem und absolut atemberaubendem Fußballspiel hat er jetzt vermutlich recht.“

„Daily Mail“: „Argentinien im Traumland! Lionel Messi versetzt das Lusail Stadion in Verzückung, als er endlich seinen Traum realisiert, die WM zu gewinnen, und führt Argentinien in einem nervenaufreibendem Elfmeterschießen gegen Frankreich in einem der besten Finals der Geschichte zu Ruhm.“

„Guardian“: „Lionel Messi hat seine Siegermedaille und die Last der Welt wird sichtlich von seinen Schultern genommen. Er lächelt, strahlt wie ein kleiner Junge, einfach ein glücklicher Kerl. Was eine Vorstellung! Was eine Karriere! Was ein Finale.“

SCHWEIZ

„Blick“: „Ein Endspiel für die Ewigkeit. Argentinien gewinnt einen Final für die Geschichtsbücher hochdramatisch im Penaltyschiessen und ist zum dritten Mal Weltmeister.“

ITALIEN

„Gazzetta dello Sport“: „Argentinien ist Weltmeister, Messi wie Maradona. Frankreich geht im Elfmeterschießen k.o.“

„Corriere della Sera“: „Argentinien ist Weltmeister. Es ist die WM von Leo, aber Ehre für Mbappé.“

SPANIEN

„Marca“: „Messi, jetzt hast du deinen Pokal. Du hast ihn verdient.“

„Mundo Deportivo“: „Messi und Argentinien haben ihren WM-Titel. In einem historischen Finale holte sich Argentinien nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen eine großartige französische Mannschaft den dritten Stern. Leo war mit zwei Toren gegen einen kämpferischen Mbappé, der einen Hattrick erzielte, entscheidend für den Erfolg.“

AS: „Die Welt gehört Messi.“

USA

„Los Angeles Times“: „Als siebenmaliger Weltfußballer hat Messi praktisch alles gewonnen, was es im internationalen Fußball zu gewinnen gibt und hat trotzdem für den größten Teil seiner Karriere im Schatten von Diego Maradona gespielt, der Argentinien zu jenem letzten WM-Titel 1986 geführt hat. Der Sieg am Sonntag nimmt diesen Schatten weg.“

„Washington Post“: „Es wirkte unfair, dass im Anschluss an diese Wellen pulsierenden und imperfekten Fußballs, der das großartigste Final-Spiel-Theater das es jemals zu sehen gab produzierte, ein Elfmeterschießen den Gewinner bestimmen würde.“

„New York Times“: „Lionel Messi musste warten, und warten und warten. Er musste warten, bis er den Sonnenuntergang seiner glitzernd, glorreichen Karriere erreichte. Er musste warten, bis er den Stich eine Niederlage im WM-Finale schon kannte. Er musste warten, sogar nachdem er das argentinische Fußballteam dazu inspiriert hatte, Frankreich im Finale am Sonntag zu besiegen, erst in der regulären Spielzeit und dann in der Verlängerung. Er musste warten, nachdem er zwei Tore geschossen hatte - aber Frankreichs Kylian Mbappé, sein offenkundiger Erbe auf der Weltbühne, traf dreimal und wurde der erste Mann mit einem Hattrick in einem WM-Finale seit mehr als einem halben Jahrhundert. Die reguläre Spielzeit endete 2:2, die Verlängerung 3:3 und dann gab es die Elfmeter, Argentinien gewann, 4:2, und das war die letzte Wendung in diesem außergewöhnlichsten Finale in der langen Geschichte dieses Turniers.“

− dpa/sid