Erst Dürrejahre, nun heftige Regenfälle: Eine anhaltende Serie von Winterstürmen setzt Kalifornien unter Wasser, Menschen sterben. An der US-Ostküste wüten unterdessen tödliche Wirbelstürme.
Überflutete Ortschaften und meterhohe Schneemassen an der Westküste, tödliche Wirbelstürme im Südosten: Durch Wetterextreme sind in den USA Behörden und Medien zufolge mindestens 26 Menschen gestorben.
In dem gewöhnlich sonnenverwöhnten Kalifornien ist weiterhin kein Ende der starken Winterstürme in Sicht. «Wir sind noch nicht über den Berg», warnte Notdienste-Direktorin Nancy Ward laut der «Los Angeles Times» mit Blick auf die vorhergesagten neuen, schweren Unwetter: «Die Bedrohung für die Gemeinden bleibt bestehen, und das Wasser wird weiter steigen, selbst wenn die Stürme vorüber sind.» In dem Westküstenstaat wurden bislang laut Medienberichten mindestens 19 Menschen getötet, etwa durch umstürzende Bäume oder Sturzfluten.
Regen nach Dürrejahren
Trotz der Bedrohung sind die Niederschläge auch willkommen. In den letzten Jahren hatte Kalifornien unter einer historischen Dürre gelitten. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern verschärft der Klimawandel Trockenheit, Hitze und Wetterextreme, die auch zu heftigeren Waldbränden beitragen können.
Viele Stauseen und Wasserreservoirs füllen sich nun wieder auf, auch die Schneedecke in der Sierra Nevada ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Die jüngste Sturmserie brachte Skigebieten in der kalifornischen Gebirgskette mehrere Meter Schnee ein.
Aufräumarbeiten nach Tornados in den USA
Gleichzeitig gehen nach den schweren Tornados mit mindestens neun Todesopfern im Südosten der USA die Suche nach möglichen weiteren Opfern sowie die Aufräumarbeiten weiter. In dem schwer getroffenen Bezirk Autauga im Bundesstaat Alabama, wo sieben Menschen ums Leben kamen, seien mehrere Einwohner unversehrt aus einem beschädigten Schutzraum befreit worden, meldeten örtliche Medien am Freitagabend.
In der rund 50 Kilometer entfernten Stadt Selma rief Bürgermeister James Perkins Freiwillige auf, dabei zu helfen, Schutt und Trümmer zu beseitigen. Nach Angaben der Feuerwehr wurden in der rund 17.000 Einwohner zählenden Stadt 25 Menschen verletzt. Tote habe es dort aber nicht gegeben. Wie auch in Autauga wurden jedoch Dutzende Gebäude zerstört oder beschädigt.
Fünf Jahre altes Kind von Baum erschlagen
Im benachbarten Bundesstaat Georgia wurde ein fünfjähriges Kind getötet, als ein Baum auf ein Auto stürzte. Auch ein Angestellter des Verkehrsministeriums von Georgia sei ums Leben gekommen, hieß es. Beide Todesfälle bestätigte der Gouverneur von Georgia am Freitag.
In der Nähe des internationalen Flughafens von Atlanta, dem nach Passagierzahlen größten Flughafen der USA, wurde ebenfalls ein Tornado gesichtet. Wegen schwerer Unwetter mussten Flugzeuge nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA am Donnerstag vorübergehend am Boden bleiben. Der Webseite poweroutage.us zufolge waren in beiden Bundesstaaten am Samstag noch rund 20.000 Haushalte ohne Strom.
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