Früher Kicker, heute Abenteurer: Christian Vogl (43) hat den Ball gegen Ski, Bike und Surfbrett getauscht

15.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:50 Uhr

Der Bergsport – ob auf Skiern oder auf dem Mountainbike – hat es dem gebürtigen Graineter angetan. − Foto: Privat

Noch ist es ruhig im regionalen Fußball. Diese Zeit nutzen wir, um den Fokus auf jene zu legen, von denen wir schon länger nichts gehört haben. Unter dem Motto "Wie geht es eigentlich…?" fragen wir nach – bei Trainern, Spielern und Verantwortlichen. Heute: Christian Vogl (43), früherer Bayernliga-Spieler des 1.FC Passau, aus Grainet.

Der Fußball hat ihn an die Berge verloren. Sie sind das neue Hobby, die neue Leidenschaft des 1,73 Meter großen Sportlehrers. Im Winter ist kein Alpenhang vor ihm und seinen Skiern sicher, im Sommer fährt der Abenteurer mit dem Mountainbike steile Strecken hinunter oder reitet auf Wellen. Dabei ist eines entscheidend, das beim Fußballer Christian Vogl stets vordergründig war: "Zum Leidwesen meiner Trainer war ich immer eher der Spaßsportler." Aber ein talentierter. Sogar Trainer-Legende Carsten Wettberg gab einst zu, dass er vor Duellen mit dem 1. FC Passau seine Spieler besonders vor den "gefürchteten Freistößen, Eckbällen und Einwürfen" von Chris Vogl warnte.

Der Passauer Publikumsliebling und Standard-Spezialist, der über seinen Heimatverein SV Grainet und den TSV Waldkirchen 1999 zum damaligen Landesligisten in die Dreiflüssestadt wechselte, bereitete zig Treffer seiner Mitspieler, unter anderem Hannes Regner oder Aykut Ersin, vor. Zudem hechteten Torhüter oft vergeblich seinen präzisen, scharfen Schüssen aus der Distanz hinterher.

"Lustig und verrückt" beschreibt der heute 43-Jährige den früheren Fußballer Vogl. Abteilungsleiter Bernhard Robl und Spielertrainer Thomas Fuchs – sie holten ihn nach Passau – hätten es aber geschafft, aus einer Spaß-Truppe eine "einigermaßen ehrgeize und erfolgreiche Mannschaft" zu formen. Deshalb erinnert sich der Realschullehrer nur zu gerne an die Passauer Zeit. 2002/2003 war dem jungen Team um Basti Huber oder Thomas Beyer über die Relegation der Wiederaufstieg in die Bayernliga gelungen. Zweimal gelang der Klassenerhalt. Mit Fuchs und Robl ging dann 2005 auch Christian Vogl, der Fußball verlor schnell an Bedeutung im Leben des jungen Pädagogen, der erst in Weilheim, später in Erding lehrte und seit September 2016 in Murnau unterrichtet.

Kurz kickte er noch beim SC Fürstenfeldbruck, FC Ismaning und ASV Dachau, doch bald, etwa 2008, wurden die Fußballschuhe weggesperrt. Mit Ski, Fahrrad und Surfbrett erobert Christian Vogl seither gemeinsam mit Freunden Teile der Welt, insbesondere die französischen und bayerischen Alpen – stets auf der Suche nach dem Adrenalinkick.

Und wenn der sportliche, umtriebige Vogl doch mal zur Ruhe kommt, dann genießt er den Moment mit seiner Ehefrau Nicky, die er im November vergangenen Jahres geheiratet hat. Mit ihr erwartet der Sohn des Graineter Bürgermeisters und Ex-Wolfsteiner Kickers Kaspar Vogl heuer ein Kind. Vielleicht bringt ihn der Nachwuchs ja irgendwann wieder zurück zum Fußball...

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