Sepp Gsödl und seine Fußballpause: "Jetzt laufe ich halt drei-, viermal pro Woche um den See"

20.01.2017 | Stand 18.09.2023, 23:48 Uhr

"Mir geht es auch ohne Fußball gut", sagt Sepp Gsödl, der bis Mai 2015 Bezirksligist TV Freyung trainierte und seit knapp acht Monaten eine Pause genießt. − Foto: Michael Duschl

Wenig Fußball unter freiem Himmel – und diese Zeit wollen wir nutzen, um den Fokus auf jene zu legen, von denen wir schon länger nichts gehört haben. Unter dem Motto "Wie geht es eigentlich…?" fragen wir nach – bei Trainern, Spielern, und Verantwortlichen. Heute: Sepp Gsödl (51).

Er nimmt die Auszeit gelassen, weil er weiß: "Mir geht es mit Fußball, aber auch ohne Fußball gut", sagt Sepp Gsödl, der seit etwas mehr als einem halben Jahr genießt, dass der Fußball mal nicht seinen Alltag bestimmt. Im Gespräch mit dem 51-Jährigen wird dennoch sehr schnell deutlich: Allzulange wird die Pause nicht dauern...

Wenige Tage nach Abpfiff der vergangenen Saison stellte Bezirksligist TVFreyung Sepp Gsödl nach einer enttäuschenden Frühjahrsrunde frei. Nach einer "sehr unruhigen Zeit", wie Gsödl rückblickend sagt. Als ihm die Vereinsverantwortlichen ihre Entscheidung mitteilten, war der frühere Bayernliga-Spieler ziemlich enttäuscht. Acht Monate später erzählt er: "Es hat einige Zeit gedauert, das zu verarbeiten – ich beobachte den TVFreyung heute ganz normal, ein Spiel gesehen habe ich nicht direkt", so der in Hintereben lebende Gsödl, der noch immer zu einigen Spielern des TVguten Kontakt pflegt.

Im Herbst einem Verein abgesagt

Josef Gsödl ist ohnehin kein Mensch, der zurückblickt. Er ist lieber einer, der die Gegenwart genießt und überlegt, was er in Zukunft, in einem möglichen neuen Traineramt besser machen könnte. "Klar, versucht man sich auch neu zu organisieren für den nächsten Verein." Beinahe wäre der frühere Mittelfeldspieler schon wieder in Amt und Würden. Im Herbst waren Verhandlungen sehr weit fortgeschritten. "Es war sehr konkret, die Strukturen im Verein und die Mannschaft hätten mir sehr gefallen", berichtet Gsödl, der nach PNP-Informationen einem Passauer Kreisligisten trotzdem absagte: "Es ist nur an der Fahrerei gescheitert, ich komme nicht vor 18oder 18.10 Uhr aus der Arbeit", da müsse ein Verein im näheren Umkreis sein, so der Freyunger Reisebüroleiter. Immer mal wieder hätte sich ein Verein bei Gsödl gemeldet, "aktuell laufen keine Gespräche".

Für den 51-Jährigen kein Problem. Die gewonnene Freizeit weiß er zu nutzen. In Laufschuhen zum Beispiel: "Jetzt laufe ich halt drei-, viermal pro Woche." Dazu nutzt Gsödl eine sehr beliebte Strecke vieler Läufer im Landkreis. Er rennt zum bzw. um den Erlauzwieseler See. Außerdem hat er natürlich im Sommer und Herbst 2016 einige Fußballspiele gesehen. Seinen früheren Co-Trainer Stefan Fürst besuchte er bei dessen erster Station in Grainet. Schwager Thomas Boxleitner und seinem FCTittling sah er ebenfalls das ein oder andere Mal, genauso wie den Verein vor der Haustür, den SV Hintereben.

"Von Zeit zu Zeit eine Auszeit schadet nicht"

Druck, wieder eine Mannschaft zu trainieren wollen, verspürt Sepp Gsödl keinesfalls: "Ich sehe das ganz chillig, ich warte auf nichts." Deshalb will Josef Gsödl, der vor dem TVFreyung den TSV Mauth (2010bis 2013) sowie den SV Aicha v.W. (2008/2009) trainierte, keinen Verein kateogrisch ausschließen: "Ich bin für alles offen, das Gesamtpaket muss passen, ligenunabhängig." Diese Aussage macht klar, Josef Gsödl brennt weiterhin für den Fußball und wird zeitnah zurückkehren – obwohl, "von Zeit zu Zeit eine Auszeit nicht schadet, aber dann rumpelt man ja eh wieder rein", sagt er lachend.

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