Landesligist in der Ergebniskrise
„Wir waren richtig schlecht“: Eggenfeldens Rotations-Plan geht nicht auf

18.11.2022 | Stand 18.11.2022, 12:51 Uhr

Muss gegen Freising passen: Tobias Grötzinger fällt mit Knie-Problemen aus. −Foto: Caroline Wimmer

Von Michael Scherer

Mit zur Hälfte gefüllten Gläsern ist es so eine Sache – für die einen sind sie halbvoll, für die anderen halbleer.

Daher sind auch die jüngsten Auftritte des Fußball-Landesligisten SSV Eggenfelden schwer zu bilanzieren. Fakt ist: In den vergangenen vier Partien holten die Rottaler zwei Punkte und kassierten jüngst zwei Niederlagen hintereinander. Von daher steht die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Huber (30) vor dem letzten Kick des Fußballjahres 2022 am Samstag (Anstoß: 14 Uhr) gegen den SE Freising schon etwas unter Zugzwang, „denn bei einem Remis oder einer erneuten Niederlage gingen wir ja mit einem ganz schlechten Gefühl in die Winterpause“, sagt der 30-Jährige.

Die SSV-Verantwortlichen beschönigen in der aktuellen Lage nichts: „Die letzten vier Spiele liefen nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, gibt Huber denn auch zu. Wenngleich die Rottaler in den Partien gegen Wasserburg und in Bruckmühl noch entscheidende Tore in der Nachspielzeit kassierten, „da fehlte uns auch das Quäntchen Glück“, sagt Huber. In Pullach sei die erste Halbzeit miserabel gewesen und in Kirchheim, beim 0:4, „waren wir richtig schlecht“.

Warum ist das so? Die beiden Trainer Huber und Manuel Schmidhuber haben ob eines tiefen Kaders bewusst auf Rotation gesetzt, die Übungsleiter tauschten zur nächsten Partie immer etwas durch. „Der Plan ist nicht aufgegangen“, gesteht der Spielertrainer, der sich auch mal selbst auf die Bank rotierte. Aber: Die Rottaler machen auch in den letzten Minuten ihrer Spiele stets Dampf, an fehlender Fitness liegt es offensichtlich nicht.

Einen Grund für die Punkte-Krise steht für den 30-Jährigen jedoch klar fest: „Wir machen zu viele Fehler im Spielaufbau.“ Huber sieht da Klärungsbedarf für die spielfreie Zeit: „Da müssen wir uns im Winter mal was überlegen, denn die Gegner spielen hauptsächlich mit langen Bällen hinten raus.“ Und wer die Kugel von einer Seite des Platzes zur anderen drischt, macht naturgemäß weniger Fehler als ein Team, das versucht, spielerisch den Weg Richtung gegnerischem Tor zu finden. Eine Abkehr von dieser Spielidee steht für Huber nicht zur Diskussion, „aber wir müssen im Winter überlegen“.

Nun gibt’s nach drei Spielen in der Fremde „endlich mal wieder ein Heimspiel“, freut sich Huber übers Match gegen Freising im Stadion an der Birkenallee – „der Platz ist sicher im Top-Zustand“, sagt der spielende Übungsleiter nicht ohne eine Portion Sarkasmus. Und bei den Domstädtern führten die jüngsten Auftritte auch nicht zu strahlenden Gesichtern, im Gegenteil: Der Sportclub Eintracht verlor die jüngsten vier Spiele. Und dieser Negativ-Serie wollen die Rottaler noch eins drauf setzen: „Klares Ziel von uns ist der Sieg, alles andere zählt nicht“, sagt Huber

Und bei diesem Vorhaben können nicht alle Eggenfeldener SSV-Akteure kräftig mitmischen: Neben den bereits bekannten Ausfällen müssen auch Francisco Manasse (Waden-Verletzung, Zerrung) und Tobias Grötzinger (Zerrung, Knie-Probleme) passen. Noch offen ist dagegen der Einsatz von Simon Schie, der unter der Woche krank war, „das können wir vielleicht erst am Spieltag entscheiden“, sagt Huber – es ist auch mit Verletzungen oder Krankheiten manchmal so eine Sache.