Landesliga Mitte
Vollgas-Endspurt in der Landesliga: Ziele, Druck, Personal – so ist die Lage

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 21:38 Uhr

Vergeblich gestreckt hat sich Deggendorf um Dominik Schmöller (r.) gegen Seebach mit Michael Lummer. Für den Aufsteiger geht es nun gegen Bad Kötzting, während der Spitzenreiter Schlusslicht Straubing empfängt. −F.: Müller

Auch die Landesliga Mitte steuert auf die Winterpause zu. Am Wochenende steht der vorletzte Spieltag dieses Kalenderjahres an. Für die Vereine aus der Region geht es noch einmal um drei wichtige Punkte. Für Seebach, um auch über die dunkle Jahreszeit auf dem Platz an der Sonne zu bleiben. Für Hauzenberg, um oben dranzubleiben. Und für Deggendorf, Waldkirchen und Osterhofen, um über dem Strich zu überwintern.

Tegernheim – Osterhofen (Samstag, 14 Uhr): Für die Spvgg steht beim Gastspiel in Tegernheim einiges auf dem Spiel. „Es ist eine Sechs-Punkte-Partie“, betont Teamchef Helmut Lemberger und legt dann sogar noch einen drauf: „Wenn man so will, ist es sogar ein Sieben-Punkte-Spiel, wenn man den direkten Vergleich noch in Betracht zieht.“

In der Vorrunde bezog Osterhofen gegen die Regensburger Vorstädter eine völlig unnötige 1:2-Heimniederlage. „Wenn wir die Leistung der beiden letzten Spielen wieder abrufen und endlich unsere Chancen reinmachen, die wir uns erarbeiten, dann werden wir schon die drei Punkte aus Tegernheim mitnehmen“, sagt Lemberger. Mit von der Partie ist auf alle Fälle wieder Kapitän Mirza Hasanovic, der seine Fünf-Spiele-Sperre nach der Roten Karten bei Fortuna Regensburg abgesessen hat. Dagegen steht hinter den zuletzt Formstarken Kilian Grabolle krankheitsbedingt ein Fragezeichen. Florian Leister hat Probleme mit dem Sprunggelenk und fällt definitiv aus. Marcel Fakhreddine trainierte nach Beschwerden an der Achillessehne wieder mit.

− fn



Seebach – Straubing (Samstag, 14 Uhr): Der TSV ist auf dem besten Weg ein hervorragendes Fußballjahr 2022 mit dem Überwintern an der Spitze zu krönen. Zuletzt gab es den knappen und späten 1:0-Derbysieg im Stadtduell mit der Spvgg GW Deggendorf.

Nun kommt mit dem VfB Straubing der Tabellenletzte an die Waldsportanlage. Die Gäubodenstädter haben bereits acht Punkte Rückstand auf den ersten Relegationsplatz und sind zum Siegen verdammt. Allerdings: Das Team von Trainer Gregor Mrozek hat zuletzt einen großen Sprung gemacht, ist nicht mehr das Kanonenfutter für die Gegner wie in der ersten Saisonphase. Auf die ersten zwei Saisonsiege folgten zuletzt zwar zwei Niederlagen gegen Lam und Bogen, diese fielen mit einem Tor Unterschied aber denkbar knapp aus. Entsprechend warnt TSV-Teammanager Manuel Ebner vor einer Mannschaft, die „aus einer tiefen Grundordnung heraus agiert“ und als Tabellenletzter unbedingt Punkte einfahren muss: „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Geduld sei im Duell Erster gegen Letzter der Schlüssel zum Erfolg und: „Am Ende des Tages wird auch die Einsatzbereitschaft entscheidend sein, wer etwas Zählbares mitnimmt.

− aug



Waldkirchen – Ettmannsdorf (Samstag, 17 Uhr): Zwei Gelegenheiten hat der TSV Waldkirchen heuer noch, seine Ausgangsposition für den Abstiegskampf in der Landesliga Mitte zu verbessern – am Samstag daheim gegen den Tabellenzweiten SV Schwandorf-Ettmannsdorf (Anpfiff 17 Uhr).

„Zuletzt waren wir am Anfang häufiger nicht ganz bei der Sache“, hat Trainer Anton Autengruber festgestellt. Der 54-Jährige fordert von seiner Mannschaft ein, dass sie die ersten Minuten ohne Gegentor übersteht. In den zurückliegenden drei Partien gelang dies nicht, insgesamt sind die Waldkirchner seit sieben Spielen ohne Sieg. Gegner Schwandorf ist auf dem Papier klarer Favorit, aber immerhin ist der TSV voraussichtlich wieder besser aufgestellt als zuletzt. Philip Autengruber, Christoph Neuwirth und Matthias Pauli kehren in den Kader zurück, bei Tobias Krenn und Manuel Karlsdorfer hat der TSV-Coach noch Hoffnung. Dafür wird Maximilian Stegbauer wegen Schmerzen an der Leiste ausfallen. Der Auftrag ist klar: Laufen und kämpfen bis zur Erschöpfung. „Wir brauchen nichts beschönigen: Ettmannsdorf hat viel Qualität, aber wir müssen punkten und alles versuchen.“

− mid



Pfreimd – Hauzenberg (Sonntag, 14 Uhr): Nach der ordentlichen Leistung und dem verdienten Sieg (1:0) gegen Nachbar Waldkirchen gehört der FC Sturm Hauzenberg dem erweiterten Verfolgerkreis in der Fußball-Landesliga Mitte an. Nicht zuletzt auch, weil die renommierten Teams von Fortuna Regensburg und Bad Kötzting bzw. auch Neukirchen b.Hl. Blut den einen oder anderen Punkt lassen. Dieses Missgeschick unterläuft freilich bisweilen auch den Staffelberg-Kickern. Trotz allem „wollen wir natürlich vor dem Winter in der Erfolgsspur bleiben und den Anschluss nach vorne halten“, bekräftigt sportlicher Leiter Markus Reischl. Nach dem aufgrund der Nachbarschaft doch unbequemen Kontrahenten steuert die Truppe der Trainer Schwarz/Geiger nunmehr eine vermeintlich problemlosere Aufgabe an – es geht nach Pfreimd. Der Tabellenvorletzte brachte gerade mal zwölf Punkte aufs Konto, daheim soviele wie auswärts. Reischl warnt wie so oft vor den Underdogs: „Wie schwer diese Spiele sind, haben wir zuletzt gesehen und wir müssen nochmal jetzt nochmal alle an die Leistungsgrenze gehen.“ Den 7:1-Hinspielerfolg gegen den Aufsteiger erwähnt er nicht. Vielmehr müsse man den Kampf annehmen und voll dagegen halten. Gegen Waldkirchen konnte dieses Mittel gewinnbringend umgesetzt werden.

− brö



Deggendorf – Bad Kötzting (Sonntag, 14.30 Uhr): Vier Spiele, zwei Punkte, nur ein geschossenes Tor. Die Spvgg GW Deggendorf hat ohne ihren verletzten Torjäger Roman Artemuk ein echtes Offensivproblem. Dazu fehlt in den entscheidenden Szenen das Spielglück, wie auch beim 0:1 im Derby gegen Seebach. „Momentan läuft vieles gegen uns, aber wir sind gefordert, diese etwas schwierige Phase zu meistern“, sagt Trainer Thomas Seidl. Gegen den Landesliga-Fünften Bad Kötzting ist der Aufsteiger klarer Außenseiter. Das Team aus der Oberpfalz sei „qualitativ ein Schwergewicht“, sagt Seidl, der aber auch weiß, dass die Badstädter zuletzt ebenfalls vier Spiele in Folge sieglos geblieben sind. „Wir müssen an unsere Grenze kommen, um für eine Überraschung sorgen zu können. Wir wollen mit viel Herzblut agieren und der Truppe vom Roten Steg alles abverlangen.“ Hinter dem Einsatz einiger Spieler steht noch ein Fragezeichen, im Großen und Ganzen werde man aber auf den – arg dezimierten – Kader aus dem Seebach-Spiel zurückgreifen können.

− aug