41 Punkte nach 21 Spieltagen – so lautet die Bilanz des 1. FC Bad Kötzting in der Fußball-Landesliga Mitte. Der Lohn für die guten Leistungen ist zur Winterpause der dritte Tabellenplatz. So ist es nicht verwunderlich, dass Trainer Erich Hartl, der das Ruder erst vor Beginn der Saison am Roten Steg übernommen hatte, sehr zufrieden ist.
„Wir hatten im Sommer einen Umbruch mit etlichen Neuzugängen vollzogen. So war unser erklärtes Ziel, am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen“, erklärt der Trainer. Wenn man bei den Rot-Blauen zur Winterpause dieses Ziel noch einmal heranzieht, stellt Hartl fest: „Das ist uns bislang sehr gut gelungen.“ An noch höhere Ziele will Bad Kötztings Coach indes keinen Gedanken verschwenden. „Wir möchten einfach so lange wie möglich vorne dabei bleiben und dann schauen wir am Ende, was dabei herauskommt.“
So laufen die Planungen unvermindert für die Landesligasaison 2023/2024. Doch warum nicht den Angriff auf die Bayernliga fokussieren? Hartl hat dazu eine ganz deutliche Meinung: „Wir haben viele junge Spieler dabei, die noch in der Entwicklungsphase sind.“
In den vergangenen Jahren war die einstige Macht der Grenzregion Niederbayern/Oberpfalz im Mittelfeld versunken. Mit Neutrainer Hartl, der in seiner Trainerlaufbahn schon öfter unter Beweis gestellt hat, dass er ein Team zu einer Spitzenmannschaft formen kann – wie beim FSV Pösing, den er zu jener Zeit in die Kreisliga führte oder auch im Jugendbereich des ASV Cham, wo er die U15 in der Bayernliga betreute – ist der FC Bad Kötzting wieder vorne in der Tabelle mit vertreten.
Dass es in dieser Saison so gut läuft, hat für Hartl vor allem einen Grund: Vor allem in der Defensive habe seine Mannschaft sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Verbesserungspotenzial sieht der Trainer dagegen noch im Spiel nach vorne, wo sein Team sich noch deutlich mehr und auch bessere Torchancen herausspielen könnte. So ist für Hartl klar, wo er in der Vorbereitung den Hebel ansetzen möchte. „Wir müssen schauen, dass wir uns zum einen die Torchancen rausspielen und dann auch die Abschlüsse entsprechend suchen.“
Dazu zählt aber schließlich auch, die richtige Balance zwischen Defensive und Angriff zu finden. Zwei Neuzugänge verstärken bereits in der Winterpause den Kötztinger Kader, das gab der Verein in der vergangenen Woche bekannt. Torjäger Lukas Schleich (22, SSV Schorndorf) und Rückkehrer Dominik Hanninger (22, Hankofen-Hailing) tragen künftig wieder das rotblaue Trikot. Verlassen hat den Verein dagegen Philipp Berzl (22), den es zur DJK Arnschwang (Kreisliga) zieht.
Erich Hartl arbeitete bereits erfolgreich in der Jugend und macht demnach auch kein Geheimnis daraus, dass ihm diese besonders am Herzen liegt. „Wir werden gerade in der Vorbereitung Spieler aus der U23-Mannschaft mit zu uns nehmen, denn es hat jeder die Chance, sich zu empfehlen.“ In Bad Kötzting zähle nach wie vor das Leistungsprinzip. Aus diesem Grund steht Hartl auch im ständigen Austausch mit dem zweiten erfahrenen Trainer bei den Rot-Blauen: Karl-Heinz Pittoni. Der Bereich der Jugend nimmt für Hartl einen „extrem hohen“ Stellenwert ein: „Es ist für den Fortbestand eines Vereins enorm wichtig, eine gute Jugend zu haben und dazu gehört es auch, dass die Jugendspieler sich auch mal in der Landesliga beweisen dürfen.“
Das große erklärte Ziel des Trainers ist deshalb, in naher Zukunft wieder Spieler für die 1.Mannschaft zu entwickeln, die aus der eigenen Jugend stammen. Bis dahin wird sich der FC aber auch mal mit externen Neuzugängen behelfen müssen, um wieder das zu werden, was man zur Jahrtausendwende war: ein großer Name im oberpfälzischen und niederbayerischen Fußball.
