Beck und Schuder fehlen monatelang
Zwei Langzeitausfälle, ein Abgang, Gahabka pausiert: Dingolfing weist Favoritenrolle von sich

20.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:06 Uhr

Fällt monatelang aus: Marco Beck vom FC Dingolfing. −F.: FCD

Der FC Dingolfing erlebte nach Jahren des Aufwärtstrends eine etwas schmerzvollere Sommerpause. Die Mannschaft von Trainer Florian Baumgartl spielte eine starke Relegation, verpasste den Aufstieg in die Landesliga aber denkbar knapp.

Sportlicher Leiter Manuel Wimmer ordnet die Ereignisse nüchtern ein: „Natürlich war der verpasste Aufstieg bitter, da es sich das Team aufgrund seiner Leistungen verdient gehabt hätte. Das wird uns aber nicht aus der Bahn werfen und der Blick geht wieder nach vorne auf eine interessante Saison in der Bezirksliga. Getrübt ist die Stimmung allerdings wegen den beiden Schwerverletzten.“ Youngster Marco Beck und Mittelfeld-Leader Daniel Schuder werden dem FCD wohl monatelang fehlen und erst wieder nach dem Winter ein Thema werden.

Trotz der beiden langfristigen Ausfälle spielen die Blau-Weißen keine große Rolle beim alljährlichen Wechselkarussell. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass sich neben den bereits feststehenden Wechseln von Matthias Allmeier, Sebastian Sattler und Christoph Laimer auch Philipp Müller verabschiedet hat. Die talentierte Offensivkraft versucht sich bei der Spvgg Landshut. „Wir wünschen Philipp alles Gute und bedanken uns für seinen Einsatz im FCD-Trikot“, wünscht Wimmer dem Abgang viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe. Zudem muss der FCD demnächst auf Adrian Gahabka verzichten. Der 27-jährige, früher auch für den Regionalligisten Schalding im Einsatz, wird bis auf weiteres pausieren.

Der FCD bleibt sich treu, vertraut auf seinen Stamm an langjährigen Leistungsträgern und setzt voll auf die eigene Jugend. Aus der U19 erhalten Stefan Weber, Lukas Meindl und Jonas Hoffmann ihre Chance im Kader von Coach Florian Baumgartl. Ebenfalls rückt Lukas Berleb aus der Zweiten auf. „Ich denke, die letzten Jahre zeigen, dass der kommunizierte Weg keine hohle Phrase ist, sondern unsere Jugend einen hohen Stellenwert genießt und diese auch unsere Basis ist“, erklärt Wimmer die Beweggründe.

Externe Verstärkungen will man nur dazu nehmen, wenn man von diesen auch zu 100 Prozent überzeugt ist. „Parallel bemühen wir uns natürlich trotzdem weiter um sinnvolle externe Verstärkungen. Dass dies heuer bis dato noch nicht geklappt hat, ist allerdings kein Beinbruch. Das Team bleibt im Kern zusammen und die Jungs aus der zweiten Herrenmannschaft und der U19 werden für frischen Wind sorgen“, berichtet Wimmer.

Auch auf der Trainerbank setzt man auf Konstanz und freut sich, dass Florian Baumgartl weiterhin das Ruder in seinen Händen hält. Ihm zur Seite stehen erneut Co-Trainer Alexander Hofner und Torwarttrainer Ben Schommer. „Die Stärken unseres Trainerteams sind definitiv dessen Gesamtpaket. Beide wissen was in einem Amateurverein wichtig ist, ohne jedoch sportliche Ambitionen in Hintergrund zu stellen. Der richtige Umgang mit dem sehr großen, ambitionierten Kader und der hohen Erwartungen letzte Saison war sicher alles andere als einfach. Und auch wenn wir letztendlich unser Ziel knapp verfehlten haben, haben Trainer und Team sehr gute Arbeit geleistet und sind auch weiterhin intakt. Alle Seiten haben gemeinsam selbstkritisch Schlüsse aus der letzten Saison gezogen. Dies stimmt mich für die neue gemeinsame Saison ebenfalls positiv“, berichtet Wimmer.

Aufgrund der engen Taktung und der langen Relegation ist auch die Sommerpause extrem kurz. Am Samstag startete man in die Vorbereitung. Neben den vielen Trainingseinheiten sind auch insgesamt fünf Testspiele anberaumt. Dort geht es gegen die Spvgg GW Deggendorf (22. Juni), ASCK Simbach (25.Juni), TuS Pfarrkirchen (2. Juli), FC Bonbruck-Bodenkirchen (6. Juli) und FC Künzing (8. Juli).

Sechs Wochen nach der verlorenen Relegation geht es bereits in die neue Saison. Keine einfache Ausgangslage für die Vorbereitung. „Durch die sehr kurze Pause nach dem Relegationsmarathon wird das Trainer-Team hier ein sehr gutes Maß an Belastungssteuerung finden müssen. Das Problem wird sein, die jungen, weniger belastenden Spieler auf Stand zu bringen, ohne die Kernspieler der letzten Saison zu überlasten. Ich bin aber überzeugt davon, dass dies Flo und Alex gut bewältigen werden“, erläutert Wimmer.

In der Saison erwartet man eine spannende Liga. Unter anderem kann man sich auf heiße Landkreis-Derbys freuen. Zu den in der Rückrunde bärenstarken Teisbachern und dem Vorjahresdritten FSV Landau gesellt sich auch Aufsteiger FC-DJK Simbach. Obendrein wurden die Rottaler Mannschaften zurück in den Westen beordert. Diese werden sich mit Sicherheit im Spitzenfeld einordnen. Gleiches gilt für Absteiger TV Aiglsbach, den der FCD in der Relegation ausgeschaltet hat.

„Ich bin überzeugt davon, dass die Bezirksliga West attraktiver sein wird als letztes Jahr. Sowohl Aiglsbach, die Aufsteiger, als auch die Rottaler Clubs sind eine Bereicherung. Meiner Meinung nach wird die Staffel qualitativ enger zusammenrücken und im oberen Drittel spannender. Dies unterstreicht auch die sehr ambitionierte Transferpolitik mancher Vereine“, so Wimmer .

Nach den Abgängen und dem nochmals verjüngten Kader weist man die Favoritenrolle bei den Blau-Weißen von sich. „Ich denke, dass die Liga ausgeglichener sein wird und auch im Kampf um die vorderen Plätze enger zusammenrücken wird. Hier werden sich einige Teams sicher Ambitionen machen. Über die Ziele können wir gerne nach der Vorbereitung sprechen.

− st