192 Tore in 284 Einsätzen
Landaus Top-Knipser Anton Metzner: Menschlich und sportlich ein Volltreffer

23.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:44 Uhr

Ist sich für keinen Zweikampf zu schade: Anton Metzner (l.) erzielt nicht nur Tore wie am Fließband, sondern hilft bei seinem FSV Landau auch in der Defensive mit aus. −Foto: Magdalena Nadler

Als man ihm kürzlich nach seinem Dreierpack beim 3:1-Erfolg über den TSV Ergoldsbach von Seiten des Vereins zu seinem 50. Tor in der Bezirksliga gratulierte, zeigte er sich überrascht, freute sich aber sehr über den Glückwunsch und meinte dazu:

„Dass es das 50. war, das ist mir gar nicht aufgefallen,“ sagt Anton Metzner (28). Genau diese Bescheidenheit zeichnet ihn aus, und macht ihn neben seinen fußballerischen Qualitäten, die sich aus Sicht seiner Trainer nicht nur auf das Toreschießen beschränkt, bei den FSV-Mitgliedern und Anhängern zu einem der beliebtesten Spieler der Bergstädter.

Dass die gegnerischen Teams und Zuschauer nicht darüber erfreut sind, wenn Stadionsprecher Franz Holzmeier über das Mikrofon wieder mal einen Treffer von ihm „verkündet“, lässt sich ebenso denken.

Seit dem Aufstieg des FSV Landau in die Bezirksliga West im Mai 2019 war diese Durchsage in den Heimspielen bereits 29 Mal zu vernehmen, während er es bis dato auf fremden Plätzen immerhin schon 21 mal zu hören bekam. Unter diesen 50 Toren bei 63 Punktspiel-Einsätzen verbergen sich beachtliche neun Doppelpacks und die gegen Ergoldsbach erstmals erzielten „Drei am Stück!“

Als Anton Metzner, Jahrgang 1994, im Sommer 2006 vom FC-DJK Simbach zu den U15-Junioren des FSV Landau wechselte, war die Torjägerkanone, die am Saisonende dem erfolgreichsten Torschützen des Teams als äußeres Zeichen überreicht wird, nahezu über Jahre hinweg für ihn reserviert. Seine Qualitäten vor dem Tor des Gegners, ändern sich auch in seiner Zeit bei den U17- und den U19-Junioren nicht.

Obwohl der FSV im Sommer 2012 bei seinem Wechsel ins Senioren-Lager nur in der Kreisklasse spielt, und andere Klubs längst ihre Fühler nach im ausgestreckt haben, bleibt dem Verein treu, absolviert in den kommenden vier Saisons oftmals mehr als 30 Einsätze und wird 2016 mit dem Aufstieg in die Kreisliga belohnt.

Bis dahin hat er im Alter von erst 22 Jahren allerdings in 101 Spielen bereits 78 Tore in der „Ersten“ erzielt, wobei ihm dreimal sogar zum erfolgreichsten Torschützen des Vereins gratuliert werden kann. Die bisherige Krönung seiner Laufbahn erfolgt 2019 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga, wo er bei 39 Auftritten seines Teams mit beachtlichen 30 Saison-Toren aufwartet.

Eines seiner Markenzeichen ist, die schwierigen Bälle in Tore zu verwandeln – und zwar egal ob mit links, mit rechts, per Kopf, aus der Distanz oder im Gewühl vor dem Kasten des Gegners. Sein zweites Markenzeichen besteht darin, immer anspielbar zu sein, und das nicht erst in Tornähe, sondern als erste Station bei langen Bälle aus der eigenen Defensive, die er geschickt zu behaupten, und für seine Mitspieler abzulegen weiß.

Das Los von Spieler-Typen wie Anton Metzner ist es, dass, wer auf dem Spielfeld weite Wege zurücklegt, und dadurch viele Ballkontakte hat, zwar zu mehr Torchancen kommt, aber auch Gefahr läuft, die eine oder andere Möglichkeit „liegen zu lassen!“ Aber wer in seiner ersten Bezirksliga-Saison bei 22 Punktspiel-Einsätzen bereits 18 Tore erzielt, der
sollte sich keine Gedanken über seine Spielweise machen, auch dann nicht, wenn es in der nächsten Saison (21/22) nach längerer Verletzungspause bei erneut 22 Punktspielen nur zu 14 Treffern reicht.

Wo er am Ende dieser Saison mit seinen aktuell 50 Toren landet, wird man zwar abwarten müssen, aber als derzeit führender Torjäger der Bezirksliga West sind von ihm mit Sicherheit auch in den verbliebenen elf Partien der Frühjahrsrunde noch der eine oder andere Treffer zu erwarten.

Nach aktuellem Stand wurde er von seinen Mitspielern in 284 Einsätzen (Test-, Pokal und Punktspiele) 192 mal als Torschütze beglückwünscht, wobei sein Dank immer dem Vorlagengeber gilt. Dass es dem Verein möglich war, einen Spieler wie Anton Metzner 2020 zum „Fußballer des Jahres“
zu nominieren, ihm 2022 für seine Vereinstreue und sein 250. Spiel bei den Senioren mit der Überreichung der Vereinsnadel in „Silber“ mit Urkunde danken zu können, macht auch den FSV stolz.

Auch Trainer Jochen Freidhofer lobt die Qualitäten von Metzner: „Was mich besonders an Anton fasziniert, ist seine Arbeiter-Mentalität. Er ist immer unterwegs und auch nicht zu schade, defensiv weite Wege zu gehen. Die Torquote spricht aber natürlich auch für seine Torjäger-Qualitäten. Ich bin froh, diesen Knipser in meinem Team zu haben, da er auch menschlich überragende Eigenschaften vorzuweisen hat!“

− fho