Schlaganfall bremst Verteidiger aus
Zum ersten Mal muss Thomas Beyer (42) ans Karriereende als Fußballer denken

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:21 Uhr

Genesungswünsche und viel Zuspruch hat Thomas Beyer (rechts) in den vergangenen Wochen oft erfahren. In dieser Szene versprach er Mauths Trainer Andreas Baar eine baldige Rückkehr. Mindestens als Trainer. Am liebsten als Verteidiger. −Foto: Michael Duschl

Jahrzehnte lang hat Thomas Beyer so gut wie kein Fußballspiel seiner Mannschaften in Passau, Kirchdorf, Freyung, Riedlhütte, Grafenau oder zuletzt Perlesreut verpasst. Von Verletzungen hörte Beyer höchstens. Dann änderte sich sein Leben schlagartig. Der 42-Jährige erlitt einen Hirninfarkt. Fußball spielt seit Anfang Oktober nur eine untergeordnete Rolle.

Es ist ein Mittwochmorgen, als Beyer merkt, dass mit seinem Körper etwas nicht stimmt. Er verliert das Gleichgewicht, stürzt. Plötzlich, ohne Vorwarnung. „Am Abend davor haben wir zwei Stunden trainiert und ich hab mich richtig gut gefühlt“, erinnert sich Beyer. Es begann eine Odyssee: Der Arzt schickte ihn ins Krankenhaus, statt regelmäßiger Trainingseinheiten und Spielersitzungen hockte Beyer nun in Untersuchungsräumen und besprach mit Medizinern das weitere Vorgehen.

Heute, knapp zwei Monate später, geht es dem 42-Jährigen gesundheitlich wieder sehr gut, berichtet er. Keine Folgeschäden. Zum Glück! Seit drei Wochen ist Beyer auf Reha in Bad Griesbach (Lkr. Passau), am Donnerstag wird der Palmberger (Gemeinde Spiegelau) entlassen. Alles gut und vorbei ist dennoch nicht. Beyer durchläuft gerade das übliche Prozedere nach einem Schlaganfall. So darf er sich noch bis Anfang Januar nur bedingt anstrengen. Sportverbot. Ob Beyer selbst wieder in der Bezirksliga Fußball spielen können wird, ist ungewiss. Das Amt des Spielertrainers beim SV Perlesreut tritt er jedoch, wie im Sommer vereinbart, Anfang kommenden Jahres an.

An Fußball und den SV Perlesreut denkt er trotzdem andauernd

Er freue sich bereits darauf und ist auch in dieser für ihn und seine Familie schwierigen Zeit mit den Gedanken oft beim Fußball. „Ich kann gar nicht anders, die Spiele der Weltmeisterschaft schaue ich und ich beschäftige mich auch schon mit dem Frühjahr und der neuen Saison beim SV Perlesreut“, erzählt Tom Beyer und lacht. Seine Freude am Leben wie seine Zuversicht lässt er sich von einem Zwischenfall wie diesem nicht nehmen. Wenngleich die zurückliegenden beiden Monate seltsam und anders waren. „Den 5. Oktober werde ich nicht mehr vergessen, heute weiß ich, was der Auslöser war, aber nicht die Ursache“, beschreibt der 42-Jährige. Ein verstopftes Gefäß im Nackenbereich führte zum Infarkt. Eine Erklärung dafür haben weder Beyer selbst noch die Mediziner. „Ich habe mein Leben lang viel Sport gemacht, rauche nicht mehr und trinke so gut wie keinen Alkohol.“

Im Moment versucht Beyer, die „Sache“ aus dem Kopf zu bekommen. Dazu raten ihm auch die Mediziner. „Ich muss damit abschließen.“ Leicht fällt das allerdings nicht: „Wenn ich eine Zerrung oder einen Kreuzbandriss habe, dann kann ich ungefähr ausrechnen, wie lange ich nicht fit werde, aber ich weiß leider gar nicht, wann und wie es weitergeht.“


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