Bezirksliga Ost
Übermannschaft im Leistungsloch: „Durchgehend desolates“ Künzing vor Passau-Schlager unter Druck

04.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:47 Uhr

Im Hinspiel gab es ein spektakuläres 3:3 zwischen Künzing um Christian Seidl (l.) und Passau um Bence Toth – ein Ergebnis mit dem die „Römer“ am Samstag gut leben könnten. −Foto: Archiv Franz Nagl

Von Alexander Augustin

Von der Übermannschaft der Bezirksliga Ost zur leichten Beute für den Tabellenletzten. Beim FC Künzing drohen nach der 0:3-Pleite bei Türk Gücü Straubing schon früh die Saisonziele in weite Ferne zu geraten. „Wir müssen echt aufpassen, dass uns nicht vorm Winter schon alle Felle davonschwimmen“, warnt daher der spielende Sportdirektor Daniel Seidl. Die Partie gegen Tabellenführer Passau am Samstag (14 Uhr) könnte schon die weitere Richtung dieser Saison vorgeben: Aufstiegsrennen oder Niemandsland?

„Vielleicht ist Passau in unserer Situation genau der richtige Gegner“ sagt Seidl. „Das erste Mal in dieser Saison sind wir vor einem Spiel klarer Außenseiter, die Rolle könnte uns zu Gute kommen.“

Nach der Klatsche beim Tabellenletzten habe man die Situation intern knallhart aufgearbeitet, sagt der Sportchef. „Unser Auftritt in Straubing war durchgehend desolat, da war auch keiner dabei, den man positiv herausheben könnte. Die Leistung war bodenlos und die Niederlage auch in der Höhe absolut verdient, da gibt es nichts dran zu rütteln.“

Nun soll ausgerechnet gegen Passau die Wende gelingen, das von 17 Saisonpartien nur zwei verloren hat? „Klar, von außen gibt es nicht viele Gründe daran zu glauben“, gibt Seidl zu. Doch die Mannschaft sei intakt – trotz vier Niederlagen in den letzten sechs Ligaspielen. „Wir spielen nicht gut, aber schwingen keine Durchhalteparolen. Wir halten weiterhin zusammen und weisen uns nicht gegenseitig die Schuld zu.“

Auch personell zwickt’s gewaltig

Und die Lage ist zwar angespannt im Lager der „Römer“, allerdings bei weitem noch nicht aussichtslos. Vor der Partie im Dreiflüssestadion trennen Tabellenführer Passau und Künzing sechs Punkte – und der FCK hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. An das Stadion haben die Gäste ohnehin sehr positive – und noch relativ frische – Erinnerungen. Im Sommer haben sie dort in der Relegation vor mehr als 2000 Zuschauern den FC in die Bezirksliga geschossen und schrammten selbst in der Schlussrunde gegen Lam nur knapp am Aufstieg in die Landesliga vorbei.

Mit einer erneuten Teilnahme an der Relegation am Ende der Saison wäre man in Künzing angesichts der jüngsten Durststrecke wohl schon glücklich. Denn auch der Blick aufs Personal macht nicht wirklich Mut: Sportchef Seidl fällt mit einer Zerrung aus, auch Maxi Tiefenbrunner und Thomas Winberger müssen aussetzen. „Der ein oder andere Spieler ist zudem angeschlagen und fürs Wochenende fraglich“, sagt Seidl. „Es ist eine schwierige Situation momentan. Ständig ist jemand angeschlagen, das macht eine gezielte Vorbereitung auf die Gegner fast unmöglich.“

Ein Punkt in Passau und man wäre „hochzufrieden“, gibt Seidl zu. „Das ist eine richtig gute Mannschaft mit starken Einzelspieler, die allesamt mindestens Landesligaformat haben.“ Das dachte man bis in den Spätsommer hinein eigentlich von der Künzinger Mannschaft. Sie wäre langsam mal wieder einen Beweis schuldig.