„Riesen Zeit“
Trainer Köck zieht Zwischenbilanz: Entscheidend für Schaldings Erfolgsserie war ...

29.11.2022 | Stand 19.09.2023, 2:12 Uhr

Die Richtung stimmt: Trainer Stefan Köck und Schalding stehen ganz oben in der Bayernliga. −Foto: Andreas Lakota

Stefan Köck wollte nicht rechnen. Und auch nicht spekulieren. Was alles möglich gewesen wäre? „Das ist der völlig falsche Ansatz“, sagte der Trainer des SV Schalding nach dem 0:0 am Samstag gegen den FC Ismaning.

Es war das dritte Remis in Folge. Hätten die Schaldinger eines, vielleicht sogar zwei dieser Spiele gewonnen, dann wären sie zur Winterpause der Bayernliga Süd von der Konkurrenz nur mehr mit dem Fernglas zu erblicken gewesen. Denn Rivale Landsberg, der am Samstag erneut eine Pleite schlucken musste, holte aus den letzten drei Partien nur einen mageren Punkt. Doch auch ohne den erhofften Heimerfolg zum Abschluss gehen die Niederbayern mit einem komfortablen Vorsprung ins neue Jahr, acht Punkte liegt der SVS vor dem neuen Zweiten aus Memmingen.

„Da gibt es überhaupt nichts nachzutrauern“, sagte Köck. „Wir haben ein Gesamtergebnis von 47 Punkten und ein Torverhältnis von 49:19 – da hat man zufrieden zu sein. Vor der Saison hätten wir so eine Bilanz sofort unterschrieben .“ Dann erinnerte Köck an die schwierige Phase nach dem Abstieg. Zehn neue Spieler mussten die Schaldinger integrieren, ein neues Team formen. „Da denkst du erst einmal daran, wie du eine gute Stimmung erzeugen, einen gewissen Zusammenhalt schaffen kannst. Und natürlich, wie du erfolgreich Fußball spielen kannst. Das alles haben wir sehr gut hinbekommen“, urteilte Köck.

Ganz entscheidend sei gewesen, dass die Mannschaft nach einem durchwachsenen Start immer mehr Vertrauen ins eigene Spiel bekommen habe und man eine passende Formation finden konnte, erklärte Köck. So habe sich dann auf dem Platz ein gutes Gefühl entwickelt. Zudem lobte der Trainer den Charakter seiner Spieler, der sich vor allem im Umgang mit dem Erfolg gezeigt habe. „Man kann auch falsch mit Siegen umgehen, das haben wir aber definitiv nicht getan. Wir sind bei uns geblieben, auch als wir acht Mal in Folge siegreich waren, und konnten immer sachlich und ruhig arbeiten.“

Die Mannschaft habe über die ganze Saison sehr gut und hart trainiert. „Wir hatten zum Teil 12 Leute im Sondertraining vor den Einheiten. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, unsere Serie ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, betonte Köck. Seit 17 Spielen sind die Schaldinger schon unbesiegt, die letzte Niederlage gab es am 30. Juli – beim 1:4 gegen Ismaning.

Mit der Revanche im Rückspiel klappte es am Samstag nur bedingt (0:0). „Wir haben uns leider sehr wenig klare Chancen erarbeiten können“, resümierte hinterher Stefan Köck. Die spielerische Leichtigkeit sei seinem Team in den letzten Wochen etwas abhanden gekommen. Dennoch wollte der SVS-Coach nicht hadern. Im Gegenteil: „Ich möchte es eher von der positiven Seite sehen. Die Mannschaft hat – wie bisher in allen Spielen – alles reingeworfen, alles reingehauen. Ob es dann immer klappt mit dem Sieg, ist das andere. Aber Hut ab vor einer riesen Zeit von Juni bis November“, sagte der Trainer in Richtung seiner Truppe.

Wie es nun weitergeht? Für die Mannschaft steht nun erst einmal eine Trainingspause an. Danach beginnen die Spieler mit individuellen Übungen, jeder erhält dabei seinen Plan. Mit dem Mannschaftstraining startet der SV Schalding am 23. Januar. Sechs Wochen später, am 4. März, beginnt mit dem Auswärtsspiel beim Dritten Ingolstadt II die Frühjahrsrunde, zwei Wochen später geht‘s gegen den Zweiten Memmingen. Kann der SVS diese Partien positiv gestalten, könnte das schon eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf bedeuten.

So weit will Köck gar nicht vorausblicken. Er sagt mit Blick aufs Frühjahr nur: „Wir haben alles in der eigenen Hand.“ Entscheidend sei, dass „wir so hart weiterarbeiten, bei uns bleiben und uns auf unser Spiel fokussieren“. Gelingt dies, wird Schalding am Ende auch nicht mehr viel rechnen müssen.