Von Andreas Lakota
Er hat sich viel vorgenommen. „Wir haben 34 Spiele. Und genau so viele Scorerpunkte will ich in dieser Saison sammeln“, sagte Markus Gallmaier vor dem Saisonstart in der Bayernliga zu seinem Trainer Stefan Köck. 20 Partien haben die Schaldinger mittlerweile absolviert – und Gallmaier ist auf dem besten Weg, sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen. 16 Tore hat der 30-Jährige erzielt, dazu fünf Treffer aufgelegt. Damit war der Stürmer vor der Partie gegen gegen Ismaning (Samstag, 14 Uhr) fast an der Hälfte aller SVS-Tore (46) beteiligt.
Kein Frage, Markus Gallmaier spielt seit Sommer in Hochform – und erlebt bereits seinen x-ten Fußballfrühling. Oft schon wurde der Angreifer abgeschrieben. Nach drei Kreuzbandrissen, einem Syndesmosebandriss und weiteren teils heftigen Blessuren wären wohl auch die wenigsten Spieler zurückgekommen. Und schon gar nicht auf das Niveau, auf dem Gallmaier unterwegs ist.
Auch der Abstieg mit Schalding aus der Regionalliga hat den Ehrgeiz des Natternbergers nicht bremsen können. Gallmaier dachte auch nicht daran, den Verein zu verlassen. Im Gegenteil. „Wir haben etwas gutzumachen. So wie wir am Ende der Abstiegssaison gespielt haben, war wirklich nicht mehr feierlich“, sagt er. Im ganzen Team sei zu spüren gewesen, dass man diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen wollte. „Wir sind noch fitter zum Auftakt gekommen. Wir haben in der Vorbereitung noch mehr Gas gegeben als sonst. Einige Jungs waren oft schon vor dem Training auf dem Platz, haben Extraschichten geschoben“, erzählt Gallmaier. Vor dem ersten Spiel habe sich das Team dann auch ohne Trainer und Verantwortliche zusammengesetzt und sich auf die neue Runde eingeschworen. „Alle waren sich einig, dass wir unsere Zuschauer und alle Beteiligten im Verein nicht noch mal enttäuschen wollen und Vollgas geben werden.“
Nach neun Jahren im bayerischen Amateuroberhaus ging es für Gallmaier & Co. im Sommer runter in die Bayernliga. Dort fand sich der SVS nach Startschwierigkeiten immer besser zurecht und liegt nun, kurz vor der Winterpause, nach 16 ungeschlagenen Spielen in Serie mit acht Punkten Vorsprung auf Platz 1. Mit der Rückkehr in die Regionalliga könnte sich Gallmaier also seinen großen Aufstiegstraum erfüllen. Und danach?
„Vor der Saison habe ich gesagt: Wenn wir wirklich aufsteigen, haue ich hier den Deckel drauf“, erzählt er. Doch mittlerweile habe er wieder so viel Spaß in Schalding und kann sich vorstellen, weiter auf ganz hohem Niveau zu kicken. Und genau diese Freude am Fußball ist Gallmaier so wichtig. In der Bayernliga hat er sie wiedergefunden, auch wenn er dort persönlich sogar mehr einstecken muss.
Durch die offensivere Ausrichtung sei er dafür aber jetzt viel besser eingebunden ins Spiel. Auch körperlich habe er trotz seiner langen Verletztenakte keine Probleme. „Es passt derzeit einfach alles“, sagt Gallmaier, der Anfang des Monats seinen 30. Geburtstag gefeiert hat. Das liege auch an der Mannschaft, die sehr gut harmoniere, in der sich jeder dem großen Ganzen unterordne. Nun gehe es darum, auch das letzte Spiel gegen Ismaning positiv zu gestalten. „Da haben wir noch eine Rechnung offen“, sagt der Stürmer, der in der Torjägerliste der Bayernliga Süd auf Rang drei liegt. Hinter Nico Karger (19) und Sascha Mölders (18). Ob er beide noch überholen kann, sei ihm ziemlich egal, meint Gallmaier. Er will nur sein persönliches Ziel von 34 Scorerpunkten erreichen. Und Schalding damit zurückführen in die Regionalliga.
