Club will oben angreifen
Drei Stürmer für die Bundesliga: Warum Nürnberg plötzlich Aufstiegsfavorit ist

12.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:05 Uhr

Der FCN zählt in der wohl sehr ausgeglichenen 2. Liga dennoch zu den Mitfavoriten. Dies weiß auch der Cheftrainer: „Ein Stück weit tragen wir da auch selbst Schuld dran, weil wir letztes Jahr zumindest die Chance hatten, länger oben mit zu spielen.“ −Foto: dpa

Nur 49 Tore erzielte der 1. FC Nürnberg in der abgelaufenen Saison der 2. Fußball-Bundesliga. Zu wenig für den Club, um mit den Top-Teams Schalke (72), Bremen (65) und Hamburg (67) mitzuhalten. Trotzdem spielte der FCN bis fünf Spieltage vor Schluss um den Aufstieg mit, rutschte dann aber noch bis auf Rang acht ab.

Um in dieser Saison mehr Torgefahr auszustrahlen, holte Nürnberg in Manuel Wintzheimer vom Hamburger SV, Christoph Daferner von Dynamo Dresden und Kwadwo Duah vom FC St. Gallen aus der Schweiz in der Sommerpause gleich drei neue Stürmer.

„Auf dem Platz haben sie Qualitäten, die uns noch variabler machen. Auch untereinander harmonieren sie schon sehr gut“, resümierte FCN-Trainer Robert Klauß im Interview mit dem SID.

Doch davon war in den Testspielen erst einmal wenig zu sehen. Sie taten sich schwer, konnten noch nicht die erhoffte Torgefahr ausstrahlen. Sowohl gegen Ludogorets (0:3), als auch gegen WSG Tirol (0:2) und Schweinfurt (2:1) zündeten die Neuen nicht, erst im ordentlichen Test gegen Premier-League-Topteam FC Arsenal (3:5) eine Woche vor dem Saisonstart konnte in Duah einer der Neuzugänge treffen.

Der FCN zählt in der wohl sehr ausgeglichenen 2. Liga dennoch zu den Mitfavoriten. Dies weiß auch der Cheftrainer: „Ein Stück weit tragen wir da auch selbst Schuld dran, weil wir letztes Jahr zumindest die Chance hatten, länger oben mit zu spielen.“

Die aufkommende Euphorie bei den Clubfans bremst der jüngste Trainer im Bundesliga-Unterhaus zwar, will sie aber auch nutzen: „Wenn wir es schaffen, die Fans zu begeistern, dann ist das ein gegenseitiges Befruchten.“

Im ersten Spiel geht es für Nürnberg am Samstag (13.00 Uhr/Sky) gegen den FC St. Pauli. Es ist das Topspiel des Auftakt-Wochenendes, zumindest, wenn man die Tabelle der letzten Saison heranzieht. Ein richtungweisendes Spiel also gleich zu Beginn der Saison für die Nürnberger.

Fakt ist: Im Verbund mit Sportdirektor Dieter Hecking hat Klauß den Verein stabilisiert, der in der Relegation 2020 bereits mit eindreiviertel Beinen in der 3. Liga stand.