Brutale Niederlage für Regensburg
23 Tore in drei Spielen: Spektakuläre Zweitliga-Partien

12.11.2022 | Stand 20.09.2023, 22:57 Uhr

Mit 5:4 besiegte der 1.FC Heidenheim den SSV Jahn Regensburg. −Foto: Daniel Löb/dpa

Wer am frühen Samstagnachmittag die Konferenz der drei Zweitliga-Spiele live verfolgte, der saß irgendwann mit geöffnetem Mund vor dem Bildschirm. Sage und schreibe 23 Tore fielen in den drei Partien in Heidenheim (5:4), Hamburg (4:2) und Karlsruhe (4:4) – drei Spektakel, eines davon endete ganz bitter für den SSV Jahn Regensburg.

Die Oberpfälzer waren beim 1.FC Heidenheim zu Gast und lagen in der ohnehin schon wilden Partie in der 90. Minute mit 3:4 zurück – dann überschlugen sich die Ereignisse: Regensburg glich aus (92. Minute), doch zum Punktgewinn reichte es nicht für die Mannschaft von Mersad Selimbegovic. Der 1. FC Heidenheim hat seine Aufstiegsambitionen im letzten Hinrundenspiel mit einem glücklichen Sieg untermauert. Das Team von Trainer Frank Schmidt gewann in einem höchst unterhaltsamen Spiel gegen Jahn Regensburg 5:4 (3:2) und geht als Tabellendritter in die lange WM- und Winterpause. Stefan Schimmer (90.+4) setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt, zwei Minuten zuvor hatte Regensburgs Aygün Yildirim (90.+2) das 4:4 erzielt. Zuvor hatten Tim Kleindienst (21./39.), Adrian Beck (36.) und Denis Thomalla (76.) für Heidenheim sowie Prince Osei Owusu (14.), Charalambos Makridis (45.+1) und Nicklas Shipnoski (55.) für den Jahn getroffen. Regensburg hatte vor 9695 Zuschauern noch weitere große Chancen: Doch Blendi Idrizi (60.) traf nur den Pfosten. Makridis schoss aus sechs Metern am leeren Tor vorbei.

Defensiv anfällige Hamburger siegen und bleiben Zweiter

Der Hamburger SV bleibt Herbstmeister Darmstadt 98 im Aufstiegsrennen auf den Fersen. Die Hanseaten gewannen gegen den SV Sandhausen mit 4:2 (1:0) und überwintern auf Platz zwei, vorerst sind die Lilien nur einen Punkt entfernt. Der Spitzenreiter spielt am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth. Torjäger Robert Glatzel (27./80.) mit seinen Saisontoren zehn und elf und Ludovit Reis (56.) trafen für den defensiv anfälligen HSV, Alexander Schirow (74.) unterlief ein Eigentor. Cebio Soukou (50.) und Christian Kinsombi (68.) erzielten die Tore für die Sandhäuser (16 Punkte), die im Tabellenkeller festsitzen.

Verspätete Anpfiff in Karlsruhe und mehrere verletzte Fans

Der FC St. Pauli hat in einem völlig verrückten Krisen-Duell einen wichtigen Befreiungsschlag verpasst, mit großer Moral aber einen Punkt gerettet. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz trennte sich beim Karlsruher SC 4:4 (3:3). Die Hamburger warten dennoch seit fünf Spielen auf einen Sieg und können theoretisch am Sonntag noch auf einen direkten Abstiegsplatz fallen.

Doppelpacker Fabian Schleusener (12./31.), Marvin Wanitzek (16.) und Mikkel Kaufmann (50.) erzielten vor 21.487 Zuschauern in Karlsruhe die Treffer des Heimteams, das mit dem ersten Punktgewinn nach zuvor fünf Niederlagen in Serie zumindest ein kleines Erfolgserlebnis feierte. Der ebenso zweifache Torschütze Johannes Eggestein (24./43.), Eric Smith (43.) und Lukas Daschner (61.) trafen für die Gäste. Vor dem Anpfiff hatten die Heimfans Pyrotechnik abgebrannt. Der dabei entwickelte Rauch verbreitete sich im gesamten Stadion und sorgte für eine knapp 15-minütige Verzögerung des Anpfiffs. Wie der KSC später mitteilte, gab es „10-15 Verletzte durch das Einatmen des Rauches, die ambulant behandelt werden mussten“. Auf dem Platz gab es im ersten Durchgang kaum eine Pause, der KSC lag mit 2:0 und 3:1 in Führung, zweimal kamen die Gäste zurück. Im zweiten Durchgang präsentierte sich das gleiche Bild: Wieder jubelte der KSC zunächst durch Kaufmann, Daschner markierte nach knapp einer Stunde den Ausgleich.

Weiter geht es für beide Mannschaften in der 2. Liga erst in elf Wochen.

− sid/dpa/mid