von Alexander Augustin
Lesenswert (8)Guter Dinge: Fabian Greilinger (l.) ist in der abgelaufenen Saison bei den Löwen der Durchbruch gelungen, Marius Willsch (2.v.r.) kann wohl bald wieder ins Training einsteigen.
Guter Dinge: Fabian Greilinger (l.) ist in der abgelaufenen Saison bei den Löwen der Durchbruch gelungen, Marius Willsch (2.v.r.) kann wohl bald wieder ins Training einsteigen.
Sie haben Aufstiege gefeiert oder Abstiege betrauert. Sie waren Stammspieler oder mussten fast die komplette Saison zuschauen. Sie gehören weiter zum Kern ihrer Mannschaft oder müssen sich einen neuen Klub suchen. Wir zeigen die Lage der Fußballprofis aus Südostbayern.
Im Interview mit dem "Kicker" sagte Austria-Coach Schmid über seinen Abwehrchef aus dem Bayerwald: "Lukas Mühl war überragend." Beste Voraussetzungen also für eine weitere Zusammenarbeit. Mühls Vertrag läuft noch bis zum kommenden Sommer. Und auch privat läuft es: Mit seiner langjährigen Freundin Tatjana erwartet er Nachwuchs.
In der kommenden Saison wird in der Austria-Hintermannschaft dann Niederbairisch gesprochen, denn seit Mittwochnachmittag steht auch offiziell fest: Christian Früchtl (22) aus Bischofsmais (Lkr. Regen) wechselt vom FC Bayern zu den "Veilchen". Damit bestätigten sich übereinstimmende Medienberichte der letzten Tage. Zuletzt trainierte Früchtl nach Informationen der Heimatzeitung auch privat in Deggendorf, um sich auf seinen neuen Arbeitgeber aus der österreichischen Hauptstadt vorzubereiten. "Ich war dritter Tormann bei Bayern München, da bekommst du nicht viel Spielpraxis. Zuletzt war ich auch viel auf der Ersatzbank, aber mein klares Ziel ist natürlich zu spielen. Auch deshalb habe ich mich entschieden, zur Austria zu kommen", begründet Früchtl seinen Wechsel.
Bald Teamkollegen bei Austria: Lukas Mühl (links) und Noch-Bayern-Keeper Christian Früchtl. −Fotos: imago images
Bald Teamkollegen bei Austria: Lukas Mühl (links) und Noch-Bayern-Keeper Christian Früchtl. −Fotos: imago images
Seine Zeit beim FC Bayern geht damit nach acht Jahren zu Ende. Beim deutschen Rekordmeister, in dessen Jugend er zum Nachfolger von Manuel Neuer reifen sollte, stagnierte die Karriere des Bayerwäldlers zuletzt. Trainer Julian Nagelsmann verhalf ihm am letzten Spieltag gegen Wolfsburg noch zum kurzen Bundesliga-Debüt – wohl als Abschiedsgeschenk. Wie die Austria mitteilte, hat Früchtl bis 2025 in Wien unterschrieben. Er könnte aber schon bald wieder zum FCB zurückkehren. Die Bayern haben sich laut "Bild" eine Rückkaufoption gesichert.
Dass der Niederbayer seinen Vertrag in Giesing bereits im Frühjahr bis 2024 verlängert hat, kam daher nicht überraschend. "Fabian steht mit seiner Art des Spiels und seinen Tugenden zu 100 Prozent für die Werte, welche den TSV 1860 München verkörpern, und ist eine Bereicherung für jede Mannschaft", lobte ihn Geschäftsführer Günther Gorenzel. Auch Trainer Michael Köllner gilt als großer Fan von Greilinger. "Dieser Verein ist schon immer sehr besonders für meine Familie und für mich, deshalb freue ich mich, den Weg mit den Löwen weiterzugehen", sagte der 21-Jährige selbst nach seiner Vertragsverlängerung.
Als Mister Unverzichtbar galt auch Marius Willsch (31) bei den Löwen lange. Nach einer überragenden Saison 2020/21 warf den Passauer allerdings eine Schambeinentzündung zurück. Nach einem kurzen Comeback zum Jahreswechsel musste er mit einer Patellasehnenreizung erneut lange pausieren. Nun befindet sich der Rechtsverteidiger im Aufbautraining und war sogar beim Vorbereitungsstart der Löwen am Freitag ganz normal dabei.
Der Weg zurück in die Startelf dürfte allerdings weit werden. Yannick Deichmann hatte die Rolle als Willsch-Ersatz in der abgelaufenen Saison sehr gut gemacht, dazu stößt mit Christopher Lannert (vom SC Verl) ein weiterer Rechtsverteidiger zum Team. Willschs Vertrag an der Grünwalder Straße läuft noch bis zum kommenden Sommer.
Seine Rückkehr aus der Türkei (zuletzt in Sivasspor) hatte sich der Niederbayer sicher anders vorgestellt. Nachdem sein Jahresvertrag beim SCP ausgelaufen ist, steht Yalcin nun vorerst ohne Verein da, sein Marktwert hat sich binnen eines Jahres von 2 Millionen auf 900000 Euro mehr als halbiert.
In dieser Hinsicht hat sich Justvan auf Augenhöhe mit seinem bisherigen Teamkollegen gehievt. Bei Trainer Lukas Kwasniok genießt er höchste Wertschätzung – die logische Konsequenz: Im Winter hat er seinen Vertrag beim Zweitligisten vorzeitig bis 2025 verlängert.
Für Stockinger (aus Straßkirchen, Lkr. Passau) wird es die erste Saison als Profi, nachdem er im vergangenen Sommer vom SV Schalding nach Franken gewechselt ist. In 34 Spielen erzielte der offensive Mittelfeldspieler fünf Tore, bereitete acht weitere vor und war so einer der Erfolgsgaranten der "Oldschdod" – ebenso wie Steininger. Der Stürmer aus Sonnen (Lkr. Passau) brachte Profierfahrung aus Regensburg, Fürth und Magdeburg mit und steuerte in Bayreuth neun Tore sowie zwei Assists zum Aufstieg bei. Jetzt dürfen sich Stockinger und Steininger auf nationaler Bühne mit der Spvgg beweisen.
Ebenfalls Leistungsträger war der Altöttinger Richard Neudecker (25). Beim TSV 1860 München gehörte er zu den besten Mittelfeldspielern der 3. Liga (30 Spiele, sechs Tore, sieben Assists). Überraschend wechselte er vor wenigen Tagen zum Drittliga-Konkurrenten 1. FC Saarbrücken.
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