Münchner gewinnen 4:0 gegen Meppen
Lakenmacher lässt die Löwen träumen: 1860 legt besten Saisonstart seit 15 Jahren hin

09.08.2022 | Stand 09.08.2022, 21:31 Uhr

Jubeltraube im Grünwalder: Mit 4:0 besiegten die Löwen (um Doppeltorschütze Fynn Lakenmacher, Mitte) den SV Meppen. Der dritte Sieg in Folge bedeutet den besten Saisonstart seit 15 Jahren. −Foto: Imago Images

Von Matthias Vogt

Der „Super-Super-Super-Start“, wie 1860-Trainer Michael Köllner den möglichen dritten Sieg schon vor dem Spiel bezeichnet hatte, ist perfekt. Zum ersten Mal seit 15 Jahren (2007, in der Zweiten Liga unter Trainer Marco Kurz) haben die Münchner Löwen zum Auftakt einer Saison wieder ihre ersten drei Ligaspiele gewonnen. Nach dem 4:0 (1:0)-Sieg gegen den SV Meppen stehen sie mindestens bis Mittwochabend an der Tabellenspitze der 3. Liga. Also da, wo sie sich auch am Ende der Saison gerne sehen würden.

Es gibt mehrere Indizien, die darauf hindeuten, dass der Plan des TSV 1860, im nächsten Jahr endlich in die Zweite Liga zurückzukehren, schon in der Anfangsphase dieser Saison aufgehen könnte. Dass Michael Köllners Mannschaft den kurzfristigen Ausfall von Allrounder Yannick Deichmann (Magenverstimmung) einfach so verkraften, oder Kapitän Stefan Lex zunächst nur auf der Bank Platz nehmen lassen kann, das wäre in der Vorsaison nur sehr schwer vorstellbar gewesen. Sieben Neuzugänge, unter anderem erstmals Joseph Boyamba, standen stattdessen in der Startelf. Und das beste Beispiel dafür, wie gut diese schon gemeinsam funktionieren, gab es in der 29. Minute: ein langer Diagonalball von Boyamba, die Ballannahme und der platzierte Abschluss von Martin Kobylanski. Nach einer halben Stunde lag der Favorit zum dritten Mal im dritten Spiel in Führung.

„Es ist schön, wenn man so früh wie möglich in einer Saison ein Tor macht“, meinte Kobylanski hinterher aus seiner persönlichen Perspektive. Doch vor allem für die Mannschaft sei sein erster Treffer wichtig gewesen. „Man merkt, was für eine Euphorie hier herrscht. Ich bin froh, hier zu sein“, so der Offensivspieler. Er ist in diesen Tagen nicht der einzige Löwe, der so denkt.

Denn auch die zweite Halbzeit war dann ein Beleg für die neue Stärke, sinnbildlich verkörpert von einem anderen Neuzugang, dem wuchtigen Stürmer Fynn Lakenmacher. Zuerst legte er sich den Ball selbst vor, setzte sich dann gegen zwei Verteidiger durch und zimmerte ihn zum 2:0 ins Netz (63.). Dann war der 22-Jährige nach einem Freistoß von Albion Vrenezi (ein weiterer Neuzugang) zur Stelle (66.), während auf der anderen Seite der neue Abwehrchef Jesper Verlaat nicht weniger willensstark die Defensive zusammenhielt, sodass der SVM zwar gefällig mitspielte, aber auch nicht richtig oft zu gefährlichen Abschlüssen kam (ein möglicher Handelfmeter wurde den Gästen verweigert, 51.). Als Stefan Lex nach seiner Einwechslung dann auch noch trocken zum 4:0 abzog (81.), war die Verbindung zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ TSV 1860 vollends hergestellt. Giesing bebte.

„Wir wollen jetzt da weitermachen, die Euphorie mitnehmen und am Samstag nachlegen“, sagte Lakenmacher. 2007 war die Löwen-Siegesserie im vierten Spiel mit einem 1:1 gegen den 1. FC Köln gerissen. Die aktuellen Sechziger spielen am kommenden Samstag (14 Uhr) auswärts beim SC Verl um Sieg Nummer vier.