3. Liga
1860 München will wohl Passauer Willsch loswerden – seine Zukunft liegt in Niederbayern

20.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:00 Uhr

Bei Sechzig auf dem Abstellgleis? Marius Willsch ist laut Berichten nicht mehr Teil der Planungen des Drittligisten. −F.: imago images

Von Alexander Augustin

Der Fußball-Drittligist TSV 1860 München will auf dem Transfermarkt prominent zuschlagen und muss dafür Budget freimachen: Vier Spieler sollen laut Medienberichten den Verein verlassen – darunter auch der Passauer Marius Willsch. Nach Informationen von heimatsport.de will der schon bald nach Niederbayern zurückkehren – auch fußballerisch.

Michael Köllner hatte es im Gespräch mit heimatsport.de zuletzt angekündigt: Der TSV 1860 München will für den Aufstiegskampf in der 3. Liga noch einmal personell nachlegen. Ein Allrounder für die Mittelfeldzentrale soll es sein. Ein Spieler „für die Spitze, nicht für die Breite“, wie der Löwen-Trainer sagte. Zuletzt war der vereinslose Lukas Rupp – bis zum Sommer bei Norwich City in der Premier League aktiv – ein heißer Kandidat. Für das Ziel 2. Bundesliga ist der TSV, derzeit einen Punkt vom Aufstiegsrelegationsplatz entfernt, wohl auch bereit, tief in die Tasche zu greifen. Problem: Die ist nicht besonders gut gefüllt.

Für die Lösung des Budgetdilemmas will der Verein nun laut übereinstimmenden Berichten Platz im Kader schaffen. Auf der Streichliste soll auch Marius Willsch (31) aus Neukirchen am Inn bei Passau stehen, ebenso Kevin Goden, Lorenz Knöferl und Quirin Moll.

Vom Stammspieler zum Langzeit-Patienten



Willsch war nach dem Aufstieg der Löwen 2018 vom Regionalligisten 1. FC Schweinfurt gekommen. Ex-Trainer Daniel Bierofka schulte ihn vom offensiven Flügelspieler zum Außenverteidiger um – mit Erfolg. Willsch gehörte gerade in der Corona-Saison 2020/21 zur festen Stütze der Mannschaft, die am letzten Spieltag denkbar knapp den Sprung in die Aufstiegsrelegation verpasste.

Im Endspurt dieser Spielzeit stand Willsch oft angeschlagen auf dem Platz, opferte sich für den Verein auf und zahlte hinterher den Preis dafür: Schambeinentzündung. Seither schleppte sich Willsch auch mit einer Patellasehnenreizung und Adduktorenbeschwerden herum, kam seit dem Sommer 2021 nur noch zu 13 Drittliga-Einsätzen. Ist seine Zeit bei seinem einstigen Jugendverein nun noch vor dem offiziellen Vertragsende im Sommer vorbei?

Einiges deutet darauf hin. Willsch war bei den Testspielen gegen Hoffenheim (2:3) und Nürnberg (1:0) nicht Teil des Löwen-Kaders. Einem Bericht der „Abendzeitung“ zufolge hat der Niederbayer zuletzt auch nicht am Training teilgenommen. „Wir haben uns aktuell auf diese 20 Spieler festgelegt, die im Training einen guten Eindruck gemacht haben“, sagte Köllner zur derzeitigen Zusammensetzung seines Kaders. Heißt: Er plant sportlich nicht mit Willsch. Und was plant der 31-Jährige selbst?

Nur der Zeitpunkt der Rückkehr nach Niederbayern ist offen



Nach Informationen der Heimatzeitung denkt Marius Willsch bereits an die Zeit nach seinem Karriereende und wird seinen Lebensmittelpunkt über kurz oder lang wieder in seine Heimat Neukirchen am Inn verlegen. Lange hatten er und seine Frau Nina geplant, sich in deren Heimat Schweinfurt niederzulassen und dort die Eisdiele der Familie zu übernehmen. Doch zuletzt hat ein Umdenken stattgefunden. Willsch ist verwurzelt in Niederbayern, hat noch viele Kontakte in den Amateurfußball der Region und will dort auch seine Zeit als aktiver Fußballer ausklingen lassen. Nur die Frage nach dem Zeitpunkt der dauerhaften Rückkehr in die Heimat ist offen. Die Löwen-Verantwortlichen könnten die Entscheidung unfreiwillig beschleunigen.