„Diesen Tag werde ich nie vergessen“
Vom SSV Jahn in die Champions League: Spätstarter Meyer ist am Ziel

07.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:57 Uhr

Eine Parade musste er auspacken: BVB-Keeper Alexander Meyer im Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen. −Foto: imago images

Von Felix Kronawitter

Manche Drehbücher schreibt einfach nur der Fußball! Vom SSV Jahn Regensburg in die Champions League: Alexander Meyer hat eine märchenhafte Karriere hingelegt. Den Dienstagabend wird der 31-Jährige so schnell nicht vergessen. Beim 3:0 von Borussia Dortmund gegen Kopenhagen feierte er sein Debüt in der Königsklasse – und erntete danach viel Lob.

Auf die erste Frage der Reporterin nach dem Spiel reagierte Meyer nicht gleich. Er schaute sich im Stadion um, und konnte es wahrscheinlich noch immer nicht ganz fassen, dass er nun selbst im Konzert der Großen mitmischt. Champions League. 70000 Zuschauer im Dortmunder Signal-Iduna-Park. „Es ist einfach phänomenal. Diesen Tag werde ich nie vergessen, darauf habe ich lange hingearbeitet“, sagte er am Amazon-Mikro. Meyer ist ein Spätstarter. Zuvor jahrelang in der Regionalliga im Einsatz, schaffte er mit 28 den Sprung in die 2. Bundesliga. Schwere Verletzungen an der Schulter oder am Knie hatten ihn immer wieder aus der Bahn geworfen.

2019 wechselte der Mann, der in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein geboren ist, vom VfB Stuttgart nach Regensburg. Von da an ging es steil bergauf. Dort machte Meyer mit tollen Leistungen auf sich aufmerksam. Und jetzt ist er in der Champions League angekommen. Im Sommer hatte sich der BVB den Torhüter geschnappt. Dessen Vertrag beim Jahn war ausgelaufen. Als zweiten Schlussmann hinter Gregor Kobel. Weil der sich einen Muskelfaserriss zuzog, schlug nun Meyers Stunde.