6:1-Kantersieg zum Bundesliga-Start in Frankfurt
Die neuen Baller-Bayern – vermisst hier noch jemand Tormaschine Lewandowski?

05.08.2022 | Stand 06.08.2022, 13:08 Uhr

5:0 nach 43 Minuten: Serge Gnabry überwindet Eintracht-Keeper Kevin Trapp und beschließt damit eine Fabel-Halbzeit der Bayern. −Foto: imago

Wer soll denn diese Super-Bayern stoppen? Mit einem Tor-Spektakel – und das ohne den langjährigen Tor-Garanten Robert Lewandowski – hat der Rekordmeister aus München die 60. Jubiläumssaison der Fußball-Bundesliga bei Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt eröffnet und ein beeindruckendes Statement an die Konkurrenz gesendet.

Mit dem 6:1-Sieg am Freitagabend vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena unterstrich der Titelverteidiger gleich am ersten Spieltag seine Ambitionen auf die elfte Meisterschaft in Serie. Bereits zur Halbzeit führten die top-fokussierten, aggressiven Bayern mit 5:0 – die historisch höchste Halbzeit-Führung in einem Liga-Eröffnungsspiel. „Das war schon herausragend, sehr, sehr gut“, lobte Meistercoach Julian Nagelsmann sein perfekt funktionierendes Kollektiv.

Die Hessen kassierten dagegen vor dem UEFA-Supercup gegen Champions-League-Gewinner Real Madrid am kommenden Mittwoch in Helsinki einen heftigen Dämpfer. In einer rasanten und teilweise vogelwilden Partie machten Joshua Kimmich (4.), Benjamin Pavard (11.), Sadio Mané (29.), Jamal Musiala (35.) und Serge Gnabry (43.) bereits vor der Pause alles klar für die wie entfesselt stürmenden Bayern. Erst nach dem Wechsel kam Frankfurt etwas besser ins Spiel und belohnte sich durch Neuzugang Randal Kolo Muani (64.) nach dickem Patzer von Bayern-Torwart Manuel Neuer. Musiala (83.) setzte mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt.

Für die kurioseste Szene des Spiels sorgte Thomas Müller in der 23. Minute. Der Nationalspieler brachte es fertig, den Ball aus kürzester Distanz nicht ins leere Tor unterzubringen. Im Fallen traf Müller nach einem nicht ganz sauberen Pass von Gnabry nur den Pfosten, danach prallte der Ball gegen seinen Kopf.

Nagelsmann hatte die Qual der Wahl und entschied sich für die gleiche Startformation wie beim Supercup-Spektakel gegen RB Leipzig (5:3) – und damit gegen den fast 70 Millionen Euro teuren Neuzugang Matthijs de Ligt. Auch Nationalspieler Leroy Sané saß zu Beginn nur auf der Bank. Dafür meldete sich Torhüter Neuer nach seiner Magen-Darm-Erkrankung einsatzfähig.

Im ersten Spiel nach dem Abgang von Robert Lewandowski (FC Barcelona) fokussierte sich das Offensivspiel nicht mehr auf einen Stoßstürmer, sondern Mané, Müller und Gnabry tauschten oft die Positionen, kreuzten viel und waren so kaum zu fassen für die Frankfurter. Auch der zurzeit bärenstarke Musiala tauchte vorne überall auf. Die Eintracht wurde nach allen Regeln der Kunst vorgeführt, Erst nach der Pause schalteten die Münchner mindestens einen Gang runter, wodurch die Eintracht zu weiteren Chancen kam. Wirklich gefährlich wurde es für den Titelverteidiger aber nicht mehr.

− dpa/ws