Top-Start
3:0 gegen die Wiener Austria: Salzburgs Neuzugang Fernando fliegen die Fan-Herzen zu

25.07.2022 | Stand 25.07.2022, 5:00 Uhr

Der neue Fan-Liebling war rasch gefunden: Der Brasilianer Fernando, der hier noch an Ex-Bayern-Keeper Christian Früchtl scheitert. Später erzielte der 23-Jährige das Tor des Abends zum 2:0. In dieser Szene ist Wiens Lucas Souza (hinten) nur noch Beobachter. −Foto: Bittner

Souverän hat Meister und Cup-Sieger FC Red Bull Salzburg die Bundesliga-Start-Aufgabe gegen den FK Austria Wien gelöst. Beim 3:0-Erfolg der Hausherren sahen gut 11000 Zuschauer eine flotte Fußballpartie, bei der die „Veilchen“ aus der Hauptstadt lange Zeit absolut auf Augenhöhe mit dem erneuten Titel-Favoriten agierten und phasenweise sogar die besseren Möglichkeiten aufwiesen. Wegen erheblicher finanzieller Defizite erhielten die Wiener die Lizenz erst in zweiter Distanz und wurden seitens der Bundesliga lediglich mit einer 20000 Euro-Geldstrafe und drei Minuspunkten in die Saison gelassen.

Die heimischen Fans benötigten im Rahmen dieses Saison-Auftakts nicht lange, um ihren neuen Liebling auszukundschaften: Fernando Dos Santos Pedro, 23 Jahre jung und von Schachtar Donezk gekommen, verzückte als einziger Neuzugang in der Startelf das Publikum von Minute eins an. Nur Augenblicke nach Anpfiff von Referee René Eisner hätte der Brasilianer die Führung erzielen können, lediglich ein Abwehrbein stand noch im Weg (5.). Als Fernando schließlich mit einem Traumtor-Schlenzer von der Strafraumkante ins Kreuzeck das vorentscheidende 2:0 (56.) besorgte, bekam er nach einem Tor-Salto die ins gut gefüllte Rund gezeigten Jubel-Herzen postwendend zurück. Sportdirektor Christoph Freund und Co. ist hier wohl ein perfekter Transfer gelungen. Der in diesem jungen Alter „komplette“ Fußball-Profi hatte quasi bei allen Offensivszenen der Mozartkicker seine Beine im Spiel.

Salzburgs Coach Matthias Jaissle hatte überraschenderweise auf Kapitän Andi Ulmer verzichtet, der zunächst auf der Bank Platz nahm. In der Viererkette übernahm Max Wöber die Aufgabe des Linksverteidigers. Bei zunächst 30 Grad entfiel das Abtasten, Nicolas Capaldo lud die Austria nach nur 20 Sekunden mit einem kapitalen Fehlpass zu einem Tor ein: Manfred Fischer, Can Keles und Andreas Gruber versagten jedoch die Nerven. Gegenüber bekam Fernando nach seinem Auftakt-Schuss gleich nochmal die Chance, erneut warf Ex-Bayern-Goalie Christian Früchtl sein ganzes Können in die Waagschale (9.). Nach einer weiten Bernardo-Vorlage zirkelte Benjamin Sesko das Leder kunstvoll an den Pfosten (14.), Marvin Martins kratzte es mit der Ferse von der Torlinie. Der Video-Referee kam zum Einsatz, es handelte sich um eine hauchdünne Entscheidung: Kein Treffer. Der starke Luka Sucic bediente schließlich mit einem starken Zuspiel in die Tiefe Okafor, der quer ins Zentrum ablegte. Dort staubte Benjamin Sesko nach einem Kopfballversuch des ins Tor stürzenden Fernando zur Führung ab (37.). Kurz vor der Pause verletzte sich Wiens Johannes Handl an der Schulter, Liverpool-Leihgabe Billy Koumetio ersetzte den blonden Abwehrhünen.

FK-Keeper Früchtl rettete sein neues Team kurz nach der Pause im Eins-gegen-Eins gegen Capaldo noch vor dem zweiten Gegentor, kurz drauf war er erneut machtlos: Nach einem Einwurf kam Fernando an die Kugel und zimmerte sie aus rund 18 Metern mit Effet in den Winkel – 2:0 (56.). Jetzt kamen die Gäste kaum noch in die Offensive, die Führung Salzburgs ging in Ordnung. Gegen nachlassende Wiener verpasste Okafor dem Spiel des Favoriten das Sahnehäubchen: Koumetio leistete sich mit einem Fehlpass auf Sesko einen haarsträubenden Patzer, der Slowene scheiterte mit einem starken Schuss an Früchtl, kam nochmal ans Leder, legte es quer ab, Okafor konnte flach abstauben – 3:0 (61.). Einen kurz danach verhängten Strafstoß nach Foul am Schweizer nahm Referee Eisner nach Videostudium zurück.

Salzburg spielte das Zu-Null trocken nach Hause, für Austria Wien war es die siebte Niederlage gegen den Serienmeister in Folge. Die durch lautstarke Fans unterstützten Gäste waren bei ihren Möglichkeiten in den ersten 45 Minuten zu ineffektiv, um etwas Zählbares aus Wals-Siezenheim mitzunehmen. „Wir haben einen verdienten Sieg eingefahren. Es war in Summe ein richtig guter Auftritt“ meinte Coach Jaissle im Anschluss.

− bit