von Helmut Heininger
Lesenswert (16)Begeisterter Schiedsrichter: In Spitzenzeiten war Jan Fuchshuber als Referee oder Assistent knapp 80 Mal pro Jahr im Einsatz. −F.: Sigl
Begeisterter Schiedsrichter: In Spitzenzeiten war Jan Fuchshuber als Referee oder Assistent knapp 80 Mal pro Jahr im Einsatz. −F.: Sigl
Sie sind immer da, wenn man sie braucht und sind oder waren Institutionen in ihren Vereinen: In der Serie "Vereinslegenden" stellt die Passauer Neue Presse in den kommenden Wochen in loser Reihenfolge Menschen vor, die einen Verein entscheidend geprägt und über viele Jahre mitgestaltet haben. Den Auftakt macht Jan Fuchshuber (37), als 1. Vorstand des DJK-FC Neustift, "Vize" beim Skiclub und Referee im Einsatz
"Mei, der Tag hat ja 24 Stunden." Jan Fuchshuber, der 1. Vorstand des FC-DJK Neustift, sieht keine Probleme, all seine Ämter unter einen Hut zu bringen. 2. Vorsitzender des Skiclubs Vilshofen, aktiver Fußball-Schiedsrichter und zur Not auch noch Platzwart am Neustifter Berg: Der 37-Jährige ist in der Freizeit gut ausgelastet und hat nach wie vor großen Spaß an seinen diversen Aufgaben.
Bis vor kurzem hat er auch noch selbst gekickt bei seinem DJK-FC, der schon seit geraumer Zeit eine sportliche Talsohle durchschreitet. Nach dem Abstieg aus der Kreisliga 2015 wurde man gleich durchgereicht in die A-Klasse und ziert dort mittlerweile in der vierten Spielzeit das Tabellenende. "Natürlich ist diese Entwicklung nicht schön. Zu Kreisliga-Zeiten wurde der Abwärtstrend durch den Weggang wichtiger Spieler eingeleitet. Das konnten wir nicht auffangen. Mittlerweile sind wir aber wieder dabei, eine ordentliche Truppe auf die Beine zu stellen, die in der A-Klasse zumindest konkurrenzfähig sein wird.
In seinem Element: 1. Vorstand Jan Fuchshuber (rechts) mit seinen Vereinskollegen vom DJK-FC Neustift, hier bei der Vorstellung der Trainer-Nachfolger von Daniel Wohlstreicher (2.v.). Außerdem im Bild (v.l.) Jürgen Truka, Stefan Bledl, Christian Pletz und Abteilungsleiter Christian Fuchs. Die Aufnahme stammt aus der Zeit vor der Corona-Krise. −Foto: privat
In seinem Element: 1. Vorstand Jan Fuchshuber (rechts) mit seinen Vereinskollegen vom DJK-FC Neustift, hier bei der Vorstellung der Trainer-Nachfolger von Daniel Wohlstreicher (2.v.). Außerdem im Bild (v.l.) Jürgen Truka, Stefan Bledl, Christian Pletz und Abteilungsleiter Christian Fuchs. Die Aufnahme stammt aus der Zeit vor der Corona-Krise. −Foto: privat
Dem kurzfristigen sportlichen Erfolg bedingungslos nachlaufen ist nicht die Philosophie des Multifunktionärs: "Ein Verein soll meiner Meinung nach positiv zum Dorfleben beitragen. Bei uns gibt es ja nicht nur die Fußballer. Von den knapp 600 Mitgliedern sind gut die Hälfte in den Abteilungen Turnen oder Rock‘n‘Roll engagiert. Und auch den Interessen dieser Breitensportler muss man Rechnung tragen. Das gelingt in unserem Fall recht gut. Wir haben sehr aktive Spartenleiter, der Zusammenhalt innerhalb des Vereins ist vorbildlich. Und genau darum geht‘s." Er selbst ist Mitglied in fast allen Neustifter Vereinen – "außer Frauenbund und Gesangsverein" – und erledigt bei seinem DJK-FC Aufgaben aller Art. Bei Bedarf auch die des Platzwarts. "Ich wohne ja direkt neben unserem Fußballplatz. Und da ist es auch kein Problem, am Samstag Vormittag mal rüberzugehen und für ein Jugendspiel den Platz zu markieren", findet der Allrounder.
Die "goldenen Zeiten" des DJK-FC Neustift hat Jan Fuchshuber als Jugendlicher hautnah miterlebt. Durch Relegationssiege gegen den SV Röhrnbach (1:0 vor 700 Zuschauern in Salzweg) und den TSV Grafenau (3:1 vor 1200 Fans in Neukirchen v.W.) gelang unter Trainer Franz Fuchshuber 1999 erstmals der Sprung in die Bezirksliga. "Alleine die Busfahrten zu diesen Spielen waren echte Highlights. Wer dabei war, wird das nie vergessen", schwärmt der 37-Jährige noch heute. Das Gastspiel auf der Bezirksbühne war ein kurzes, nur ein Jahr später ging es zurück in die Kreisliga.
Als Fußballer hatte der heutige Vereins-Chef mit Verletzungspech zu kämpfen, Nach zwei Kreuzbandrissen legte er eine Pause ein – und entdeckte Anfang 2009 mit dem "Schiedsrichtern" ein neues Hobby. "Das hat von Anfang an großen Spaß gemacht, auch wenn es mit 70 bis 80 Spielen pro Jahr als Referee oder Assistent sehr zeitaufwändig war", blickt er zurück. Er stieg schnell in die Kreisliga auf und war an der Linie auch in Landes- und Bezirksliga unterwegs. Da er dann bei seinem Heimatverein immer mehr Verantwortung übernahm, musste er mit den Aktivitäten als Unparteiischer zurückstecken. Aber zwischen 20 und 30 Begegnungen leitet er nach wie vor pro Jahr – heuer waren es logischerweise deutlich weniger.
Weitere Leidenschaft: Als Könner auf den alpinen Brettln ist Jan Fuchshuber beim Skiclub Vilshofen 2. Vorstand sowie Fachübungsleiter und Instructor. −Foto: privat
Weitere Leidenschaft: Als Könner auf den alpinen Brettln ist Jan Fuchshuber beim Skiclub Vilshofen 2. Vorstand sowie Fachübungsleiter und Instructor. −Foto: privat
In Neustift folgte Fuchshuber Jürgen Lorenz in der Funktion des Jugendleiters. "Die Vereinsarbeit mit Kindern und Jugendlichen hat mir immer viel Freude gemacht. Ein Klub soll aus meiner Sicht im Dorf Anlaufstelle für fußballbegeisterte Buben und Mädchen sein. Das Bestreben war, möglichst viele Altersklassen aus den eigenen Reihen besetzen zu können. Aktuell ist das der Fall, dank der guten Zusammenarbeit mit Spielgemeinschafts-Partner FC Unteriglbach."
In den letzten 20 Jahren hat er auch immer wieder als Jugendtrainer in allen Altersklassen fungiert. "Tatsächlich habe ich in der laufenden Saison in der 1. Mannschaft noch mit Spielern auflaufen dürfen, die ich bereits in der F-Jugend gecoacht habe", schmunzelt der 37-Jährige. Nach acht Jahren als Verantwortlicher für den Nachwuchs schlüpfte er schließlich 2018 in die Rolle des 1. Vorstands. Trotz der eingangs beschriebenen schwierigen sportlichen Phase. Dass er zudem seit 2009 als "Vize" des Skiclubs Vilshofen aktiv ist, will er nicht allzu hoch hängen: "Da sind Vorstand Gerhard Niederfeilner und ich ein eingespieltes Team. Die Organisation der Wintersaison läuft eigentlich immer ganz routiniert ab. Heuer ist es freilich schwierig, weil keiner weiß, wann man eventuell wieder Tagesfahrten anbieten darf."
Immer wieder bekommen PNP-Redakteur/innen bei Terminen oder Hintergrundgesprächen Folgendes zu hören: "Über den / die solltet ihr mal was machen!" Diesen Satz würden wir jetzt gerne wieder hören. Wer kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an eine echte Vereinslegende denken? Die Sportredaktion freut sich sehr über Vorschläge via E-Mail an heimatsport@pnp.de.
Pl. | Mannschaft | Sp. | Torverh. | Punkte |
---|---|---|---|---|
1. |
DJK Haselbach |
13 |
48:19 |
34 |
2. |
SV Schalding-Heining III |
13 |
38:17 |
27 |
3. |
Eintracht Passau |
13 |
45:17 |
26 |
4. |
FC Salzweg II |
12 |
36:36 |
22 |
5. |
VfB Passau-Grubweg |
13 |
40:22 |
20 |
6. |
DJK Vornbach II |
13 |
28:38 |
18 |
7. |
SV Neukirchen v. W. |
13 |
29:27 |
17 |
8. |
DJK Passau West II |
12 |
19:27 |
12 |
9. |
SC Batavia Passau |
12 |
21:36 |
11 |
10. |
SG Neuhaus/Sulzbach |
13 |
16:43 |
7 |
11. |
SpVgg Hacklberg |
13 |
18:56 |
4 |
(dies stellt eine direkte Verbindung Ihres Browsers zu Facebook her)