Kampf um Platz 2 beschäftigt die Liga: Fünf Teams trennen nur drei Zähler

23.09.2022 | Stand 23.09.2022, 14:09 Uhr

Voll konzentriert wird Gangkofens Torwart Matthias Krautner ins Spiel in Vilsbiburg gehen – allerdings erwartet ihn dort kein Top-Torjäger wie Daniel Heigl (FC Oberpöring/schon 15 Tore). −Foto: Caroline Wimmer

Von Lukas Witte

Der TSV Gangkofen führt mit vier Punkten die Tabelle der Kreisliga Isar/Rott an und scheint im dieswöchigen Spiel in Vilsbiburg ungefährdet. Aber: Vergangene Woche gewann der Spitzenreiter durchaus glücklich gegen den Tabellenletzten Aufhausen, daher wird das Spiel ins Vilsbiburg kein Spaziergang. Im Kampf um Platz 2 wird es dieses Wochenende spannend: Fünf Mannschaften trennen nur drei Zähler voneinander. Der Fünftplatzierte SV Hebertsfelden empfängt den Rangvierten FC Oberpöring im Top-Spiel dieser Woche. Der Aufsteiger scheint wieder in Form zu sein, trumpfte im jüngsten Spiel mit einem 3:2-Sieg gegen Wittibreut auf.

Auch im Tabellenkeller geht es zur Sache, der FC Dornach trifft auf den TSV Velden und die SG Malgersdorf/Ruhstorf auf den SV Schönau. Dem FCD gelang vergangenes Wochenende ein 3:1 gegen den Rangzweiten Johannesbrunn-Binabiburg, daher muss sich der TSV warm anziehen, der zusätzlich durch A-Jugend-Spieler gestützt werden muss. Bei der Partie der SG gegen den SV ist Schönau nach Ansicht der Gastgeber Favorit. Beide Teams gewannen vergangene Woche und haben kaum Ausfälle zu verzeichnen, aus diesem Grund darf man gespannt sein, was Malgersdorfs/Ruhstorfs Torjäger Christoph Siefkes bewegen wird.

Wittibreut – Geratskirchen: „Oberpöring war der erwartet spielstarke Gegner. Wir haben leidenschaftlich im Verbund gearbeitet und sind in Minute 92 mit dem 3:3 belohnt worden“, sagt Wittibreuts Trainer Udo Laxhuber. Der Schiedsrichter erkannte den Treffer wegen eines Foulspiels aber nicht an, „das haben wir zu akzeptieren, verstanden haben wir es aber nicht“. Gegen Geratskirchen stellt sich der Gastgeber „auf einen frechen Aufsteiger ein, der seine Stärken im Umschaltspiel hat. Hier blauäugig in einen Konter zu laufen, kann schnell in die Hose gehen“. Wittibreut will den nächsten Heimsieg feiern, aber der Verein hat Personalnöte: Derzeit sind Christoph Behr, Michael Dotzauer, Hans Stamberger, Johannes Schuh und Marco Hein krank oder angeschlagen, ihr Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Gegner.

Geratskirchen reist mit Respekt an: „Wittibreut ist eine sehr kompakte Mannschaft, steht hinten kompakt und macht wenig Fehler“, sagt Abteilungsleiter Matthias Heidt. „Wir dürfen keine Fehler machen und ein wenig cleverer spielen.“ Heidt hofft auch auf den Faktor Glück, „dann können wir dort auch punkten“. Stürmer Tobias Grötzinger ist verletzt, Felix Grußberger und Thomas Reiter können auflaufen, „wenn der Flieger pünktlich kommt“.

Hebertsfelden – Oberpöring: „Das Derby gegen Falkenberg haben wir verdient gewonnen“, meint Marcel Taboga aus Hebertsfelden. Das nächste Spiel gegen Oberpöring werde eine harte Nuss, besonders auf die starke Offensive um Top-Torjäger Daniel Heigl müsse geachtet werden. „Wenn wir weiterhin konzentriert auftreten, dann ist auch am Samstag was Zählbares drin“, sagt er zuversichtlich. Personell sei sein Team wieder gestärkt, da Mittelfeldspieler Sebastian Widl in den Kader zurückkommt.

„Wir haben gegen Wittibreut verdient gewonnen, weil wir in Summe die bessere Mannschaft waren“, sagt Andreas Weber, 1. Vorstand aus Oberpöring. Nach dem Ausgleich hätte die Mannschaft fast das Spiel aus der Hand gegeben, aber auf ihre Stärken gesetzt und an den Sieg geglaubt. Gegen Hebertsfelden will der FCO an seinen Sieg im Pokalspiel anknüpfen. „Wir wissen, was auf uns zukommt und vertrauen auf unsere Auswärtsstärke und spielerischen Fähigkeiten.“ Fehlen werden urlaubsbedingt Kapitän Daniel Baumgartner und Fabian Mühlbauer. Zurück ins Team wird höchstwahrscheinlich Michael Skornia kehren. „Wir wollen gewinnen, um oben dran zu bleiben.“

Aufhausen – Falkenberg: Im vergangenen Spiel gegen Gangkofen habe man nach der Führung „durch kapitale Fehler das Spiel verloren“, sagt Stephan Nebauer, Sportlicher Leiter des SC Aufhausen. Mit der Leistung seines geschwächten Kaders ist Nebauer aber zufrieden. „Wir haben eine geschlossene und kämpferische Leistung abgeliefert.“ Die gravierenden Individualfehler müsse die Elf gegen Falkenberg in den Griff kriegen und „die Konzentration über das ganze Spiel hochhalten“. Im kommenden Spiel hat der Trainer einen breiteren Kader zur Verfügung: Bis auf den langzeitverletzten Torwart Manuel Reichl und den Rot gesperrten Martin Weber ist die Mannschaft vollzählig. „Das stimmt uns positiv, dass wir das Spiel gegen Falkenberg erfolgreich bestreiten können.“

Das Match gegen Hebertsfelden war im Ganzen ausgeglichen, gestört hat Falkenbergs Trainer Christian Kagerer aber der Anfang der Partie. „Wir sind nach einem unnötigen Foul direkt in Rückstand geraten und haben danach zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Nach dem Ausgleich hätte das Spiel auch auf unsere Seite kippen können, letztlich war der Sieg der Hebertsfeldener aber nicht unverdient. Daher müssen wir gegen Aufhausen an den Basics arbeiten, Laufbereitschaft zeigen und mit dem Kopf dabei sein – sonst haben wir wieder das Nachsehen“. Personell schaut’s gut aus, nur Alex Diem fehlt.

Bonbruck/Bodenkirchen – Johannesbrunn-Binab.: „Der Sieg gegen Geratskirchen war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir hatten zum ersten Mal unsere komplette Offensive zur Verfügung“, sagt Trainer Detlef Galler. Letztendlich wäre der Sieg gegen den starken Aufsteiger auch verdient gewesen. Das Spiel gegen Johannesbrunn-Binab. wird für ihn richtungsweisend. „Wir wollen das Derby endlich mal für uns entscheiden.“ Leicht geschwächt geht der Gastgeber in die Partie, denn Paul Hubauer und der zuletzt starke Markus Rebmann fehlen urlaubsbedingt.

Die Leistung gegen Dornach sei katastrophal und nicht mit der der letzten Wochen zu vergleichen gewesen. „Darum ist die Niederlage vollkommen verdient“, sagt Thomas Jost, Trainer der SG Johannesbrunn/Binaburg. Im kommenden Spiel befürchtet er viel Arbeit für seine Abwehr, da „Bo-Bo“ zu den Top-Mannschaften gehöre. Auch sein Kader macht ihm Sorgen: „Wir haben am Samstag nicht nur drei Punkte verloren, sondern mit Johannes Thum, Rainer Gerbl und Johannes Geltinger drei verletzte Spieler zu beklagen.“ Außerdem fällt erneut der Sturmführer Johannes Schütz aus, „es wird knapp“.

Dornach – Velden: Dornach hat mit dem jüngsten 3:1-Sieg gegen die SG Johannesbrunn-Binab. „endlich mal wieder unser Spiel aufs Feld gebracht“. Trainer Markus Huber ist sehr zufrieden mit seiner Elf und meint zum nächsten Spiel: „Jetzt gilt es, den Schwung mitzunehmen und nachzulegen.“ Die Verletztenliste habe sich gegenüber den Vorwochen nicht geändert, er schaut zuversichtlich auf den Sonntag.

Der Trainer des TSV Velden ist hingegen nach der Niederlage gegen die SG Malgersdorf/Ruhstorf enttäuscht. „Das Spiel gegen Ruhstorf war äußerst niederschmetternd. Wir waren spielbestimmend und sind auch defensiv gut gestanden“, sagt Thomas Biswanger. Die 0:1-Niederlage war besonders bitter, weil die Mannschaft den Treffer erst in der 88. Minute kassiert hat. Gegen Dornach geht seine Elf mit einer ähnlichen Taktik ins Spiel und hofft, dass sie dieses Mal die Tor-Chancen nutzen können. Im Blick auf seinen Kader bedauert er gleich mehrere Ausfälle, trotzdem kann er auf gute A-Jugend-Spieler zurückgreifen.

Malgersdorf/Ruhstorf – Schönau: Die Spielgemeinschaft hat zuletzt einen 1:0-Sieg gegen Velden verzeichnen können. „Eine hervorragende Leistung. Der Zeitpunkt des Tores war zwar glücklich, aber der Treffer war schön herausgespielt“, sagt Vorstand Wolfgang Weber. Gegen Schönau erwartet er ein Kampfspiel, die Gäste sind für ihn klarer Favorit. „Sie werden versuchen, uns den Schneid abzukaufen. Aber wir wollen die Punkte in Malgersdorf behalten.“ Weber erwartet eine große Zuschauerkulisse, Jan Tino Probst steht wieder zur Verfügung.

Auch der Gegner freut sich auf das Match: „Das ist für uns ein absolutes Derby, dass es so schon lange nicht mehr gegeben hat, deshalb müssen die Emotionen einfach da sein, das wird sehr entscheidend werden“, sagt Abteilungsleiter Tobias Gratz. Und der SV Schönau ist nach dem Sieg gegen Vilsbiburg gut drauf. „Da haben wir eine richtige gute Partie abgeliefert.“ Der Respekt vor dem Aufsteiger ist da: „Natürlich wird ihr Schlüsselspieler Christoph Siefkes eine große Rolle spielen, offensiv dreht sich alles um ihn. Jedoch haben sie sich gut gefangen und sind defensiv sehr stabil geworden.“ Gratz ist dennoch positiv eingestellt, „denn wir haben keine Ausfälle zu verzeichnen“.

Vilsbiburg – Gangkofen: Abteilungsleiter Josef Perzel ist über die Niederlage gegen den SV Schönau enttäuscht, „zumindest ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“. Besonders bedauert er die vielen Verletzungsausfälle bei den Offensivkräften, „so dass wir nicht mehr entscheidend nachlegen konnten“. Zum Spiel gegen Tabellenführer Gangkofen werden deshalb gleich mehrere Verletzte fehlen, definitiv passen müssen Maximilian Anderseck, Niels Wagensonner und Lukas Maier, „bei den anderen muss man abwarten. Mit unserer Rumpftruppe sind wir deshalb Außenseiter, werden aber alles in die Waagschale werfen, um zumindest einen Zähler zu behalten.“

Trotz dieser Voraussetzungen will Tabellenführer Gangkofen „nichts dem Zufall überlassen“, sagt Abteilungsleiter Thomas Hochholzer. Rückblickend war der Heimsieg gegen Schlusslicht Aufhausen „durchaus glücklich und die in der Vorwoche angesprochene Vorsicht war definitiv keine Floskel“. In Vilsbiburg soll der nächste Sieg her. Zwei von drei Urlaubern kehren ins Team zurück und weil die Reserve nicht spielt, hat der TSV „genügend mit dabei, die alles reinschmeißen werden“.