Kreisliga Isar/Rott
Geratskirchen gefordert: Tabellenführer in Velden auf dem Prüfstand − Wittibreuter Respekt vor Siefkes

05.08.2022 | Stand 05.08.2022, 16:54 Uhr

Taktische Disziplin ohne Querschläger ist beim SC Falkenberg in Gangkofen gefordert. Jüngst reichte es nur zu einem 2:2 gegen den SV Schönau, der in Halbzeit 2 mächtig auf die Tube drückte und jetzt den Punkt gegen Oberpöring vergolden will. −Foto: Caroline Wimmer

Von Michael Scherer

Wer hätte denn das gedacht? Neuling DJK-SV Geratskirchen und das bisherige Überraschungsteam, der SV-DJK Wittibreut, führen die Tabelle an. Am 3. Spieltag müssen beide auswärts ran – der Aufsteiger reist zum erfahrenen TSV Velden und die Laxhuber-Elf zum Neuling SG Malgersdorf-Ruhstorf.
Spannend dürfte es am Samstag in Gangkofen werden, wenn Nachbar Falkenberg aufkreuzt und mit einem Sieg vor den Hausherren bleiben kann. Am Sonntag stehen sich die Ex-Bezirksligisten TSV Vilsbiburg und SV Hebertsfelden gegenüber. SG Johannesbrunn-Binabiburg erwartet SC Aufhausen, FC Dornach will endlich gegen FC Bonbruck-Bodenkirchen die ersten Zähler einsammeln, das Gleiche gilt für Neuling SG Malgersdorf-Ruhstorf gegen Wittibreut. Der SV Schönau möchte seinen Punktgewinn in Falkenberg mit einem Heimsieg gegen den Neuling FC Oberpöring vergolden. Die Spiele:


Velden – Geratskirchen: Eine tolle Moral bewiesen die Schützlinge von Trainer Thomas Biswanger in Oberpöring. Trotz Rückstand konnten Reichvilser, Rauchbart und Co. noch einen Punkt mit nach Hause nehmen. Nun soll gegen den Neuling der erste Saisonsieg her – der steht allerdings mit blütenweißer Weste und sechs Punkten auf Platz 1 der Tabelle. Hansbert Grötzinger wäre dennoch schon mit einem Zähler zufrieden, denn „Velden ist eine gestandene Kreisliga-Mannschaft, wir sind klarer Außenseiter“, sagt der Aufstiegs-Trainer. Beim jüngsten Spiel gegen Dornach (3:0) habe seine Truppe zwar eine gute kämpferische Leistung gezeigt, „aber wir hatten auch etwas Glück, denn der FC Dornach war eine starke Mannschaft“ – gute Voraussetzungen also für interessantes, intensives Match an der Vils.

Vilsbiburg – Hebertsfelden: Zum Duell der beiden Bezirksliga-Absteiger kommt es in Vilsbiburg. Die Elf von Kapitän Johannes Dienemann zeigte in Wittibreut eine tolle Moral und konnte den Rückstand aufholen. Dass es am Ende nicht zum Punkt gereicht hat, lag auch am starken Gastgeber. Nun kommt mit Hebertsfelden eine Elf nach Vilsbiburg, die das gleiche Schicksal ereilt hat – nämlich Abstieg aus der Bezirksliga. Beide sind noch nicht so richtig angekommen in der neuen Umgebung, die Elf von Trainer Marcel Taboga verlor jüngst ihr Heimspiel gegen Aufhausen (1:3), was den Coach mächtig wurmt: „Die Niederlage gegen Aufhausen hat mich sehr verärgert. Wir haben jegliche Grundtugenden vermissen lassen, es war eine sehr unnötige jedoch verdiente Niederlage, denn wir haben dem Gegner alle drei Tore geschenkt und unsere Chancen nicht gemacht“. Gegen Vilsbiburg fordert Taboga, „gierig auf den Sieg zu sein“. Personell wird’s beim SVH aber langsam eng: Philipp Baumann und Sebastian Widl fehlen aus privaten Gründen, Sebastian Adam und der Spielertrainer selbst sind angeschlagen, für Tobias Bachmaier steht ein Einsatz nach seiner langen Verletzung noch außer Frage.

Johannesbrunn-Binabiburg – Aufhausen: Der eine holte auswärts einen Zähler, der andere gewann sogar. Ein spannendes Spiel scheint vorprogrammiert, noch dazu zählen beide Mannschaften zu den Favoriten auf den Titel. Die Elf von Michael Scheidhammer wird sich aber noch ganz genau an die letzte Saison erinnern. Diesmal sollen aber Hellfeuer, Spirkl und Co. für die nötigen Tore sorgen, um den Sieg daheim zu lassen. Anders sieht dies der Gast: Nach dem Sieg in Hebertsfelden streben die Mannen um Moritz Mittermeier den zweiten Erfolg in Folge an.

Dornach – Bonbruck-Bodenkirchen: Will der FC Dornach wieder so einen miserablen Start hinlegen wie im Vorjahr? Man wird nicht immer so einen Zwischenspurt hinlegen können. Die Elf von Trainer Markus Huber spielte beim Aufsteiger Geratskirchen ohne Biss und blieb ohne echte Torchance. Nun sollten vor allem die erfahrenen Robert Perstorfer und Simon Sommersberger sowie Dominic Duschl voran gehen, um den ersten Sieg zu holen. Das wird schwierig genug, denn auch der FC Bonbruck-Bodenkirchen braucht jeden Punkt, um nicht frühzeitig ins Hintertreffen um die Meisterschaft zu geraten. Die Galler-Elf zeigte zuletzt gegen Malgersdorf-Ruhstorf aufsteigende Form und möchte dies mit einem weiteren Sieg untermauern.

Schönau – Oberpöring: In Falkenberg hat die Elf von Kapitän Stefan Dirnberger gezeigt, zu was sie fähig ist – allerdings erst im zweiten Abschnitt. „Die erste Halbzeit war sehr zaghaft, so wurden wir gnadenlos bestraft“, erinnert sich Abteilungsleiter Tobias Gratz. „Die zweite Hälfte war komplett anders, wir haben verdient das Spiel gedreht und hätten sogar gewinnen können. Aber entscheidend waren für mich: die starke Moral und die Leidenschaft“. Genau diese Tugenden soll das Team gegen Oberpöring an den Tag legen, „dann wird uns der Heimdreier gelingen“, sagt Gratz. „Natürlich sind wir vor der starken Offensive des Aufsteigers gewarnt und werden das in unserem Spiel nicht unberücksichtigt lassen.“ Gratz spricht da Torjäger Daniel Heigl sowie Michael Skornia und Stefan Rockinger an – Spieler, die ein Match allein entscheiden können.

Malgersdorf-Ruhstorf – Wittibreut: Vor einer schwierigen Aufgabe steht der Neuling im Duell mit Wittibreut. „Eigentlich kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hatten zwar im Mittelfeld zu viele einfache Ballverluste, waren aber absolut gleichwertig“, beschreibt Abteilungsleiter Wolfgang Weber die 1:3-Niederlage bei „Bo-Bo“. „Wir bekommen gute Kritiken, haben aber noch keine Punkte.“ Aber die Truppe von Trainer Christoph Siefkes wird alles versuchen, den ersten Sieg zu holen. Martin Moser und Dominik Reiter stehen wieder zur Verfügung, urlaubsbedingt werden beim Aufsteiger aber auch Spieler fehlen.

Mit sechs Punkten liegt der Gast punktgleich mit Aufsteiger Geratskirchen auf Platz 2, bei einem Sieg winkt Platz 1. Allerdings darf die Mannschaft von Trainer Udo Laxhuber nicht wieder frühzeitig den Fuß vom Gas nehmen – wie beim 3:2 gegen Vilsbiburg. „In der 1. Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel abgeliefert und sind verdient in Führung gegangen. In der 2. Halbzeit haben wir uns auf den Lorbeeren ausgeruht, den Gegner nicht mehr unter Druck gesetzt und ihm mehr Spielanteile zukommen lassen. Aber wir haben nicht aufgegeben und den Siegtreffer erkämpft“, sagt Laxhuber. Die Schwere der Aufgabe in Malgersdorf ist ihm bewusst: „Die wollen zuhause, auf ihrem kleinen Platz in Ruhstorf, unbedingt den ersten Dreier einfahren, das wird eine sehr kampfbetonte Partie werden.“ Spielertrainer Siefkes wollen die Wittibreuter „im Verbund so wenig wie möglich zur Entfaltung kommen lassen. Aber ganz wird er bei seiner Qualität nicht auszuschalten sein“.

Gangkofen – Falkenberg: Nach dem 2:2 gegen Johannesbrunn – trotz eines 2:0-Vorsprungs hadert der TSV nicht über vergebene Punkte: „ Auch wenn der Spielverlauf lange Zeit anders ausgesehen hat, war die Punkteteilung irgendwie gerechtfertigt. Bei den Gegentoren haben wir nicht gerade gut verteidigt, aber wir sind mit der aktuellen Ausbeute zufrieden“, sagt Abteilungsleiter Thomas Hochholzer. Von daher freut sich der Klub aufs Match gegen die „Falken“, bei dem der TSV „an die bisherigen Leistungen anknüpfen will. Die Trainer arbeiten akribisch und wir möchten auch gegen Falkenberg den maximalen Erfolg erzielen“, sagt Hochholzer – personell können Andreas Vilsmaier und Matthias Krautner dazu aus dem Vollen schöpfen.

Anders sieht’s dagegen bei der Mannschaft von Christian Kagerer aus, die unter der Woche im Pokal bei Kreisklassen-Aufsteiger Mamming im Elfmeterschießen den Kürzeren zog. „Wir haben einige angeschlagene Spieler, da muss ich erst noch das Abschlusstraining abwarten“, so Kagerer. Schon in der Vorwoche beim 2:2 gegen Schönau machte ihm die angespannte personelle Lage einen Strich durch die (Erfolgs-)Rechnung: „Mit der 1. Halbzeit war ich sehr zufrieden, da haben wir sehr gut gespielt und verdient 2:0 geführt.“ Doch nach dem Seitenwechsel änderten sich die Kräfteverhältnisse, auch weil der SC keine Alternativen von der Bank bringen konnte. Läuferisch baute die Kagerer-Elf immer mehr ab, „am Ende hätten wir das Spiel auch verlieren können. Aber so ist das eben, wenn man mit verletzten Spielern auflaufen muss, das muss ich akzeptieren und bin deshalb auch nicht unzufrieden.“ Fürs Duell in Gangkofen gelte es, die spielerische Überlegenheit des Gegners durch Fleiß und taktische Disziplin auszugleichen – „und dann ist in dieser Partie alles möglich“.

− hem



3. Spieltag, Samstag, 16 Uhr: Velden – Geratskirchen, Gangkofen – Falkenberg; Sonntag, 15 Uhr: Vilsbiburg – Hebertsfelden; 16 Uhr: Johannesbrunn-Binabiburg – Aufhausen, Dornach – Bonbruck-Bodenkirchen, Malgersdorf – Wittibreut, Schönau – Oberpöring.