Herbstmeister der A-Klasse Viechtach
Fahrstuhlmannschaft wider Willen: SV Kollnburg auf der Suche nach der Konstanz

25.11.2022 | Stand 25.11.2022, 22:28 Uhr

Herbstmeister in der A-Klasse Viechtach: Die Mannschaft des SV Kollnburg ist auf dem besten Weg, im nächsten Jahr wieder in der Kreisklasse zu spielen. −Fotos: Thomas Gierl

Von Felix Drexler

Abstieg 2018, Aufstieg 2019, Abstieg 2022 – Aufstieg 2023? Ob es dieses Gesetz der Serie gibt, fragt man sich beim SV Kollnburg. Klar ist: Der Verein aus dem Burgdorf im Landkreis Regen hat sich in den vergangenen Jahren zur „Fahrstuhlmannschaft“ entwickelt – und ist nun wieder auf dem besten Weg, in der kommenden Saison in der Kreisklasse zu spielen. Die Elf von Trainer Florian Ebner (33) überwintert in der A-Klasse Viechtach als Spitzenreiter. Neben dem Aufstieg hat man in Kollnburg vor allem ein Ziel, wie Abteilungsleiter Michael Dietl (24) im Gespräch mit der Heimatzeitung verdeutlich. „Wir wollen uns endlich langfristig etablieren.“

Der Verein, soviel steht fest, sehnt sich nach konstant guten Leistungen – und zwar über mehrere Spielzeiten hinweg. Einer, der an diesem Vorhaben arbeitet, ist Florian Ebner. Der 33-jährige trainiert sechs Jahre lang den SV Habischried und entschließt sich im Sommer, den Wiederaufbau in Kollnburg anzugehen. Nach einer völlig verkorksten Saison, zwei Trainerwechseln und nur 14 Punkten muss der SVK den Gang in die A-Klasse antreten. Ebners Aufgabe ist es also, der Mannschaft wieder Spaß am Fußball zu vermitteln. Und das gelingt auf Anhieb. Team und Trainer finden schnell zusammen, erste Erfolge lassen nicht lange auf sich warten.

In den bislang 13 Saisonspielen muss sich Kollnburg lediglich zweimal geschlagen geben. Eine Bilanz, mit der vor der Saison keiner rechnet. „Nach dem Abstieg wollten wir erst einmal kleinere Brötchen backen, zumal wir uns nach einem größeren Umbruch neu aufgestellt haben“, blickt Fußball-Chef Dietl zurück. Warum es so gut läuft? Ein wichtiger Grund sei ohne Frage die gute Arbeit des Trainerteams, so Dietl. „Florian ist ein Glücksfall für den Verein, er macht die Mannschaft ständig besser.“

Daneben ist auch der spielende Co-Trainer Wolfgang Weidlich ein wichtiger Bestandteil für das Teamgefüge. Zwar wird der 38-Jährige immer wieder von Verletzungen ausgebremst, aber wenn der Offensiv-Routinier dann einmal auf dem Platz steht, „ist er immer noch einer der ehrgeizigsten Spieler“, so Dietl. Mit seiner Erfahrung, die Weidlich unter anderem mit der Spvgg Ruhmannsfelden in der Bayernliga sammelte, hilft er der jungen Mannschaft in vielen Situationen enorm weiter. Und auch als Torjäger ist Weidlich nach wie vor eine Waffe.

Letzteres gilt auch für Vaclav Sklenar, der vor der Saison gemeinsam mit Trainer Ebner aus Habischried nach Kollnburg wechselt. Seitdem ist der 31-jährige Tscheche als Mittelstürmer gesetzt und als Torgarant gefragt. „Vac ist der Bestandteil, den wir gesucht haben. Er hat unser Offensivproblem auf Anhieb gelöst und ist auch menschlich ein feiner Kerl.“ 16 Mal netzt Sklenar in der laufenden Saison ein, erzielt auch einige wichtige Tore.

Getoppt wird er nur von einem Mitspieler: Moritz Klostermeier. Der 23 Jahre alte Mittelfeldmann hat bereits 20 Saisontore erzielt – davon alleine 14 gegen das Null-Punkte-Schlusslicht Böbrach. „Moritz hat ohne Zweifel den größten Sprung gemacht und ist spielerisch einer der besten“, lobt Michael Dietl.

Wohin der Weg des SV Kollnburg führt, wird sich gleich im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres zeigen. Am Sonntag, 26. März 2023, sind Weidlich und Co. beim ärgsten Verfolger St. Englmar zu Gast. Mit einem Sieg in diesem richtungsweisenden Spiel kann der Tabellenführer seinen Vorsprung auf fünf Punkte ausbauen. Es wäre der nächste Schritt in Richtung Kreisklasse und langfristiger Konstanz...