Lange mussten die Fußballfans im Zwieseler Winkel darauf warten, doch nach über 46 Jahren ist es nun endlich wieder soweit: Der SC Zwiesel und der TSV Lindberg treffen in einem Ligaspiel aufeinander. Zuletzt war dies im Jahr 1976 der Fall. Dementsprechend groß dürfte der Andrang am Freitagabend sein – zumal die Kreisligapartie (Anstoß um 19 Uhr) unter dem Flutlicht im Zwieseler Jahnstadion ausgetragen wird.
Die Rollen waren in den vergangenen Jahrzehnten klar verteilt. Auf der einen Seite: der TSV Lindberg, Sportverein eines 2500-Einwohner-Dorfes, der in der A- oder Kreisklasse um Punkte und Tore kämpfte. Nur knapp drei Kilometer entfernt: der Sportclub. Traditionsverein der stolzen Bayerwaldstadt – und zumeist auf überregionaler Ebene oder im Kreisoberhaus aktiv.
Nun, wenn sich die Wege der Vereine erstmals seit Jahrzehnten im Ligaalltag kreuzen, ist kein klarer Favorit auszumachen. Lindberg, das im Mai den Aufstieg feierte, ist mit zwei Siegen aus den ersten drei Partien gut gestartet. Zwiesel musste nach einem passablen Saisonauftakt eine empfindliche 1:4-Pleite in Plattling einstecken. „Eine unverdient hohe Niederlage“, kommentiert SC-Trainer Markus Dengler im Rückblick das Spiel, bei dem seine Mannschaft insgesamt eine sehr gute Leistung gezeigt habe.
Als Knackpunkt bezeichnet er das verletzungsbedingte Ausscheiden des reaktivierten Torwarts Daniel Fischer, der für den an der Hand operierten Stammkeeper Markus Borgschulze eingesprungen war. Wegen Unklarheiten über die Spielberechtigung des Ersatzmanns Christian Kraus musste bis zur Pause ein Feldspieler ins Tor – und in diesen Minuten schoss Plattling das 2:1. Möglicherweise gibt es dazu noch ein Nachspiel.
Unabhängig davon gilt die volle Konzentration beim Sportclub dem Nachbarderby. Mit dem hervorragend gestarteten Aufsteiger aus Lindberg um „ihren Dreh- und Angelpunkt Armando Schreder“ erwartet Dengler eine sehr kampf- und laufstarke Mannschaft, die alles in die Waagschale werfen werde, um zu gewinnen.
Genau das wollen der SC-Coach und seine Mannen verhindern und selbst einen Dreier einfahren. „Dazu müssen wir in Sachen Einstellung und Kampf unbedingt an die Leistungsgrenze gehen“, fordert Dengler. Unterschätzen werde man den Nachbarn ganz sicher nicht. Personell kann der SC-Coach weitgehend aus dem Vollen schöpfen, große Sorgen bereitet ihm allerdings der Ausfall der Stammkräfte im Tor.
Die Lindberger, die zuletzt gegen Steinach einen 3:2-Heimsieg feierten, organisieren einen Fanmarsch zum Spiel. Dieser setzt sich am Freitag ab 18.15 Uhr beim Bistro Flair in Richtung Stadion in Bewegung. Abteilungsleiter Stefan Sydor fordert daher kurz und knapp: „Drei Punkte müssen her.“
− fed/rz
Freitagspartien / Kreisliga Straubing um 18 Uhr: Degernbach – Motzing; 19 Uhr: SC Zwiesel – Lindberg.
