Von Alexander Kriegl
Die einen schwimmen auf der Erfolgswelle, die anderen stecken im Tabellenkeller fest. Das Aufsteiger-Duell in der Kreisliga Passau kommt mit ungleichen Vorzeichen daher: Während die DJK Passau-West die Euphorie der Meisterfeierlichkeiten mitnehmen konnte, kommt der SV Röhrnbach nicht vom Fleck. Die Heimatzeitung hat vor dem direkten Duell am Samstag in beiden Lagern nachgefragt.
Patrick Mühlberger (33) könnten die Worte fehlen. Aber besonders überrascht wirkt der Spielertrainer der DJK Passau-West nicht. Klar, vorhersagen könne man einen Traumstart nie. Aber er kommt nicht von irgendwo: „Wir wissen um unser Potenzial und sind im Moment enorm gefestigt.“ In der Kreisklasse Passau waren die „Westler“ das Maß der Dinge, seit Oktober haben sie kein Spiel verloren. Dieses Selbstvertrauen merken Mühlberger und sein Spielertrainer-Kollege Sebastian List (32) der Mannschaft an. „Natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu, aber uns wird nichts geschenkt“, erklärt Mühlberger.
Dünne Personaldecke bei Neuling Röhrnbach
Den Beweis lieferte sein Team zuletzt in Thyrnau. Nach einem frühen Platzverweis für den Gegner wussten die Passauer in Halbzeit eins die numerische Überlegenheit nicht zu nutzen, lagen zur Pause sogar hinten. „Aber in der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht. Das zeigt, dass wir auch mit Rückschlägen umgehen können“, freut sich Mühlberger.
Für neue Ziele sei es aber zu früh, betont der spielende Coach. Die Saison sei lang, es könne viel passieren. Im Moment läuft es allerdings, abgesehen von ein paar Urlaubern bleibt die Mannschaft zudem von Verletzungen verschont. Daher soll die Serie am Samstag fortgesetzt werden: „Wir wollen zu Hause eine Bank sein“, gibt Mühlberger die Marschroute vor.
Gedämpft ist die Stimmung derweil bei den Gästen. Der SV Röhrnbach kommt nur schwer in Fahrt: „Mit einem Punkt aus drei Spielen können wir nicht zufrieden sein“, erklärt Spielertrainer Florian Lorenz (35), der gemeinsam mit Petr Kulhanek (34) die Geschicke leitet. Die Bayerwaldler hatten sich auf eine harte Saison eingestellt, und doch verlief der Auftakt schlechter als erhofft. Besonders die dünne Spielerdecke macht dem Trainer-Duo derzeit Sorgen: Mit Simon Schröger (26), Andreas Pangratz (27) und Hamza Inoubi (24) sind wichtige Spieler verletzt, zudem muss Kapitän Maximilian Bartl am Samstag passen (privat verhindert).
Damit ist der Stolperstart ein Stück weit erklärbar. Als Ausrede will Florian Lorenz die Personalprobleme aber nicht gelten lassen. „Wir müssen zwar personell umstellen, aber trotzdem sind wir nicht chancenlos, wenn jeder vollen Einsatz zeigt.“ Mit einem Punktgewinn könnten die Röhrnbacher beim Tabellenführer gut leben.
Hohenau kann sich freischwimmen
Zu den weiteren Partien des 4. Spieltags: Im Verfolger-Duell zwischen Vilshofen und Karpfham wollen beide ihre Ansprüche auf einen Spitzenplatz unterstreichen. Die Donaustädter möchten den Dämpfer in Tiefenbach korrigieren, die Rottaler den Schwung aus dem klaren 4:1 über Eber-hardsberg mitnehmen. Freischwimmen möchte sich der SV Hohenau, der zuletzt die ersten Punkte einfahren konnte. In Unteriglbach wollen Moosbauer und Co. am Ende nicht mit leeren Händen dastehen. Gleiches gilt für den SV Garham, der dem FC Tittling einen Fight liefern wird. Ebenfalls eine kampfbetonte Partie wird in Eberhardsberg erwartet, wo die „Borussen“ den favorisierten Gästen aus Neßlbach mindestens einen Punkt abnehmen möchten. Nicht zuletzt treffen mit Obernzell-Erlau und Tiefenbach zwei Teams aufeinander, die ihre gute Zwischenbilanz weiter aufbessern wollen. Im Heimspiel gegen die SG Thyrnau/Kellberg unternimmt Bezirksliga-Absteiger TV Freyung den vierten Anlauf auf den ersten Saisonsieg.
− red
4. Spieltag / Samstag, 15 Uhr: Vilshofen – Karpfham; 16 Uhr: Freyung – SG Thyrnau/Kellberg; 17 Uhr: Passau West – Röhrnbach; Sonntag, 15 Uhr: Garham – Tittling, Unteriglbach – Hohenau; 15.15 Uhr: Eberhardsberg – Neßlbach; 16 Uhr: Obernzell-Erlau – Tiefenbach.
Den ersten Dreier haben Trainer Julian Blöchl und der TV Freyung im Blick. Am Samstag geht es gegen die SG Thyrnau/Kellberg.
