5. Spieltag der Kreisliga 1
„Traditionsreiches“ Derby in Hammerau – Top-Spiel in Schloßberg – „Rothosen“ in Westerndorf

01.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:09 Uhr

Das letzte Duell zwischen dem TSV Bad Reichenhall und dem FC Hammerau im Nonner Stadion: Am 18. März 2017 verlor Gelb-Schwarz die im Herbst zuvor abgesagte Partie klar mit 0:3. Im Rückspiel nur gut zwei Wochen später gab’s ein 2:2. Im Bild ist der Ex-Reichenhaller Rainer Geigl im FC-Trikot (aktuell Hammeraus Co-Trainer), daneben der heutige FC-Stürmer Viktor Vasas, damals noch bei den Kurstädtern aktiv. −Foto: Bittner

Bezirksliga-Absteiger gegen Vorjahresdritter: Mit dem Duell SV Westerndorf gegen den TSV Teisendorf wird der 5. Spieltag der Fußball-Kreisliga 1 am Freitag, 2. September, um 19 Uhr eingeläutet. Interimscoach und Ex-Keeper Franz Schwangler erlebte bei den „Rothosen“ an der Seitenlinie einen Einstand nach Maß. Mit 2:0 hatte der TSV dem bis dato noch ungeschlagenen ASV Au die erste Niederlage zugefügt. Der aktuelle Tabellenzweite hat mit neun Zählern auf dem Konto heute einen Gegner vor der Brust, der nach der überraschend deutlichen 0:4-Auftaktniederlage gegen den SV Schloßberg in den darauffolgenden Partien nicht mehr verloren und fünf Zähler aus drei Spielen geholt hat. Zuletzt holte die Franz-Pritzl-Elf einen Punkt der Moral beim TSV Bad Reichenhall, nachdem Maximilian Kollmer erst in der Nachspielzeit zum leistungsgerechten 1:1 getroffen hatte. Offensiv können sich die Teisendorfer derzeit auf Angreifer Daniel Stippel verlassen, der Rückkehrer aus Petting netzte bislang dreimal ein. Auswärts lief’s für die „Rothosen“ bislang ausgeglichen. Auf die 0:4-Pleite beim ASV Großholzhausen folgte ein souveränes 4:0 beim BSC Surheim.



Ein Gegentor: Schloßberg mit bester Liga-Defensive


Zum Top-Spiel Dritter gegen Erster stehen sich ebenfalls am Freitag (19 Uhr) der SV Schloßberg und die SG Schönau gegenüber. Der Aufsteiger mischt nach einem furiosen Start mit zwei Dreiern und einem Remis gut mit und ist als einziges Team der Liga noch ungeschlagen. Zudem stellt der SVS mit bislang einem geschluckten Gegentor die beste Defensive der Klasse. Mit dem Ligaprimus vom Königssee gastiert allerdings ein echter Prüfstein auf dem Kunstrasen. Die Thomas-Meissner-Truppe punktete in drei von vier Partien dreifach – zuletzt beim 3:1-Erfolg gegen die SG Söllhuben/Frasdorf.

„Wir sind mit dem Saisonstart natürlich zufrieden“, sagt Schloßbergs Abteilungschef Markus Zwigl. „Und noch mehr: Wir bleiben unserer Spielweise auch in der Kreisliga weiter treu und verstecken uns nicht.“ Gegen die Königsseer wolle man weiter ungeschlagen bleiben, „wenngleich das wieder eine extrem schwierige Aufgabe wird“. Trainer Helmut Faber drohen zwar ein, zwei Ausfälle wegen muskulärer Probleme, andererseits kann Andreas Daxer nach längerer Verletzungspause wohl in die Mannschaft zurückkehren. „Er war schon in unseren ersten Kreisliga-Jahren eine wichtige Säule“, freut sich Zwigl über Daxers Comeback.

Der BSC Surheim (10.) hat’s gegen den TuS Bad Aibling (11.) achtmal klingeln lassen und sich den Frust der vergangenen Wochen von der Seele geschossen. Mit der treffsichersten Offensive der Liga (14 Tore) möchte die Hubert-Berger-Truppe am Freitag, 2. September, beim ASV Großholzhausen (Anstoß um 20 Uhr) das nächste Feuerwerk abbrennen. Die Platzherren sind allerdings zuhause noch ungeschlagen und haben mit Kazim Gökce (3 Treffer) ebenfalls einen Spieler in ihren Reihen, der weiß, wo der gegnerische Kasten steht. Moral bewies die Franz-Riepertinger-Elf, die in Inzell – dank zweier Treffer von Gökce – einen 1:3-Rückstand noch in einen 4:3-Erfolg ummünzte. Doch auch die Gelb-Schwarzen um Angreifer Nico Jordan, der mit vier Buden derzeit die Torschützenliste der Kreisliga 1 anführt, setzen alles daran, ihrer bislang schwarzen Auswärtsserie ein Ende zu setzen.

SCI-Funktionär Strobl fordert: „Schnitzer abstellen“

Schlusslicht SC Inzell schnupperte gegen Großholzhausen lange am ersten Dreier, führte bereits nach 20 Minuten mit 3:1, gab den Vorsprung allerdings noch aus der Hand. Einen neuen Anlauf auf den ersten Dreier möchte der SCI am Samstag (3. September, 15 Uhr) nach zuletzt drei Pleiten in Folge gegen den ASV Au (5.) nehmen, der seine erste Saisonniederlage in Teisendorf hinnehmen musste. Wie also haben die Schützlinge von Florian Dirscherl diesen Ausrutscher verkraftet? Diese Frage würden die Hausherren gerne mit einem „nicht gut“ beantworten. „Von den Leuten her gesehen sind wir eigentlich gut dabei. Jetzt müssen wir halt schauen, dass wir auch mal eine Führung halten beziehungsweise unsere Schnitzer abstellen“, so SCI-Funktionär Christian Strobl. „Wir machen blöde Fehler, die man sich in dieser starken Liga halt nicht erlauben kann.“ In puncto Trainingsbeteiligung, Motivation und Einstellung habe er jedoch nichts auszusetzen an den SCI-Kickern, betont Strobl.

Zum Kellerduell kommt es am Sonntag (4. September, 14 Uhr) zwischen Aufsteiger SC Vachendorf (12.) und dem SC Anger (13.). Die Christian-Berger-Elf, die zuletzt beim 2:2 gegen Hammerau einen Derbypunkt holte, reist mit drei Unentschieden in Folge in den Landkreis Traunstein. Der SCV musste sich im Aufsteigerduell 0:3 beim SV Schloßberg geschlagen geben. Besonders im Visier haben die Angerer Tobias Frisch: Der SCV-Stürmer hat mit vier Buden bislang am häufigsten getroffen.

Althammer: „Situation ist weiterhin angespannt“

Das Duell des FC Hammerau gegen den TSV Bad Reichenhall am Sonntag, 15 Uhr rundet den 5. Spieltag ab. Beim „Club“ herrscht große Vorfreude auf ein „traditionsreiches Derby vor hoffentlich vielen Zuschauern“, freut sich Hammeraus Vorsitzender Gernot Althammer aufs Duell. Bislang lief die Saison für die René-Pessler-Elf etwas durchwachsen, was nicht zuletzt an vielen Verletzten und Angeschlagenen lag. „Die Situation ist weiterhin angespannt, dennoch werden wir eine schlagkräftige Truppe gegen einen starken Aufsteiger aufs Feld schicken. Das wird eine enge Kiste“, prognostiziert Althammer. Der „Club“-Vorsitzende freut sich, dass der TSV wieder in der Kreisliga vertreten ist. Ohne sechs Stammspieler hatte der „Club“ am vergangenen Wochenende beim 2:2 in Anger immerhin einen Zähler mit in die Heimat genommen.

Ausgerechnet vor dem ersten Kreisliga-Derby nach fünf Jahren muss Reichenhalls Coach Michi Kantsperger auf zahlreiche wichtige Akteure verzichten.

− luz/ob/bit


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