Anger begrüßt in der Kreisliga 1 Bad Reichenhall
„Das Derby, das uns am meisten kitzelt“ – „Rothosen“ in Schloßberg – SCV gegen BSC

29.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:09 Uhr

Die letzte Begegnung gegen Anger Anfang Oktober 2019 gewann Reichenhall mit 2:1. Das damalige Zweikampfduell zwischen TSV-Abwehrchef Marcus Mayr und SCA-Angreifer Michi Noppinger (rechts) könnte es auch diesmal geben. −Foto: Bittner

Spieltag 9 in der Fußball-Kreisliga 1 steht in den Startlöchern. Diesen läuten zwei Begegnungen bereits am Freitagabend (30. September) ein. In Hammerau kommt’s zum richtungsweisenden Kellerduell zwischen dem „Club“ und dem TuS Bad Aibling (19 Uhr). Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie ist die gastgebende René-Pessler-Elf etwas abgerutscht und von ihren hochgesteckten Zielen weit entfernt. Wie die Aiblinger ist der FC Hammerau nur einen Zähler vom Tabellenende entfernt. Beide Teams stehen somit gewaltig unter Druck.

Die personelle Situation im „Club“-Lager ist weiterhin angespannt. Nachdem zuletzt neben den Langzeitausfällen auch Noah Wiesbacher und Michael Reischl pausieren mussten, verletzte sich bei der jüngsten 1:2-Pleite in Surheim auch Torwart Markus Hirmke.

Zweites Freitagsduell steigt in Westerndorf

Ebenfalls am Freitag (19 Uhr) geht das Duell im Tabellenmittelfeld zwischen den punktgleichen Teams SV Westerndorf (8./11) und ASV Großholzhausen (7./11) über die Bühne. Während „Holzhausen“ zuletzt spielfrei hatte, meldete sich die Truppe von Franz Pritzl an dessen alter Wirkungsstätte in Bad Aibling (2:1) mit dem zweiten Dreier in Folge zurück.

Spitzenreiter TSV Teisendorf hat im Top-Spiel gegen Schönau (2:1) Big Points eingefahren und den Vorsprung auf Rang 2 auf drei Zähler ausgebaut. Nun wartet mit Aufsteiger SV Schloßberg-Stephanskirchen am Samstag (1. Oktober/14 Uhr) die nächste Herausforderung auf das Team von Interimstrainer Franz Schwangler. Die Schloßberger, die zuletzt in Bad Reichenhall den Kürzeren zogen (0:2), sind vor heimischem Publikum noch ungeschlagen. Doch auch die „Rothosen“ haben seit sechs Begegnungen nicht mehr verloren.

Das Duell der Gegensätze geht in Frasdorf (Samstag, 15 Uhr) zwischen der SG Söllhuben/Frasdorf (14./6) und dem ASV Au (3./15) über die Bühne. Die Gastgeber haben nach dem 1:4 in Anger die vierte Pleite in Folge kassiert und dadurch die rote Laterne übernommen. Der zuletzt spielfreie ASV reist mit drei Siegen in Folge im Gepäck an.

Für diese beiden Klubs ist es das Derby schlechthin: Die Sportplätze des SC Anger und des TSV Bad Reichenhall liegen gerade mal 15 Kilometer voneinander entfernt. Der beiderseitige Hausberg Hochstaufen trennt die beiden Orte – um ihn herum müssen die Kurstädter am Samstag fahren, der Lokalhit beim SCA steigt ab 15Uhr. Zusätzliche Brisanz erhält die Partie, da Angers Abteilungsleiter Andreas Sprinzing Reichenhaller ist und seine gesamte Karriere beim TSV verbrachte – sein fußballerischer Höhepunkt: der Bezirksliga-Aufstieg 2000.

Anger hat vor allem an die letzte Partie gegen Reichenhall in der Corona-Dauer-Saison spezielle Erinnerungen: Als ungeschlagener Spitzenreiter war der Sport-Club im Oktober 2019 hochfavorisiert im Nonner Stadion angetreten, die Gelb-Schwarzen lagen auf einem Abstiegsplatz. Doch Anger wurde von der damals von Markus Huber gecoachten und bis in die Haarspitzen motivierten TSV-Crew kalt erwischt und unterlag 1:2. Am Ende stiegen Andreas Nitzinger und Co. durch die Quotienten-Regelung dennoch in die Kreisliga auf und retteten sich in der ersten Spielzeit nach einem aufreibenden Abstiegskampf. Reichenhall blieb in der Ewigkeitssaison 2019/21 gerade noch in der Kreisklasse und folgte Anger im vergangenen Frühjahr. Das TSV-Team hat sich seitdem extrem verändert, mit Robert Töpel, Marcus Mayr und dem langzeitverletzten Ismet Bytyqi stehen aktuell nur noch drei Akteure der – damals allerdings ersatzgeschwächten – Startelf im Kurstadt-Kader. Beim SCA war die Fluktuation bei weitem nicht so stark: Keeper Alex Koch, der jüngste Hattrick-Mann Tobias Nitzinger, Michi Noppinger, Florian Hinterstoißer, Florian Hunklinger oder der heutige Kapitän Georg Kuglstatter waren damals schon dabei.

TSV-Coach Michael Kantsperger freut sich riesig aufs Derby: „Das ist neben Hammerau die Begegnung, die uns am meisten kitzelt.“ Über Anger sagt er nur das Beste: „Es war mir klar, dass der Knoten platzen wird und sie besser sind als es ihr Tabellenplatz aussagt. Sie haben nie hoch verloren, es war immer knapp. Sie haben eine richtig gute Mannschaft mit einem hervorragenden Trainer (Christian Berger, d. Red.).“

Die SG Schönau erwartet am Samstag (16 Uhr) den SC Inzell. Während die Gäste um Aktivcoach Matthias Öttl den Klassenerhalt so früh wie möglich festmachen und im Tabellenmittelfeld einkommen möchten, lautet das Schönauer Ziel, mit einigen jungen Spielern eine konkurrenzfähige Truppe aufzubauen und zwischen Platz 3 und 6 zu landen. In der vergangenen Spielzeit fegte die Thomas-Meissner-Elf die Inzeller mit 5:1 vom Kunstrasen, was dieses Mal weitaus schwieriger werden könnte, denn der SCI gewann seine jüngsten vier Begegnungen.

SC Vachendorf gegen den BSC Surheim

Der SC Vachendorf rundet den Spieltag am Sonntag (2. Oktober, 14 Uhr) gegen den BSC Surheim ab. Die personelle Situation beim SCV ist derzeit angespannt. „Die Stimmung in der Mannschaft ist soweit gut, doch wir ärgern uns gewaltig, dass wir trotz eines wirklich guten Spiels in Inzell leer ausgegangen sind“, betont Thomas Loreck aus der Abteilungsleitung. Nichtsdestotrotz rechnen sich die Platzherren gegen die Gelb-Schwarzen etwas aus.

− luz/bit/pcw


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