"Sie wollen doch nur spielen"
BFV mahnt Erwachsene: Unterstützung statt Druck für die kleinsten Kicker

Der Bayerische Fußballverband führt auch im Jahr 2010 eine Aktion für mehr Fairness und Toleranz am Rande von Juniorenspielen durch. Diese richtet sich primär an die Zuschauer bei Partien im jüngeren Nachwuchsbereich.

16.09.2010 | Stand 16.09.2010, 13:44 Uhr

Im Zeitraum vom 21. bis zum 26. September 2010 führt der Bayerische Fußballverband die Aktion "Liebe Erwachsene" durch. Durch diese Kampagne, welche von BFV Jugendmitarbeiter zusammen mit den BFV Schiedsrichtern durchgeführt wird, soll bei den Eltern für mehr Fairness und Toleranz geworben werden. Auf über 150 Fußballplätzen werden in dieser Zeit vor den Partien der C-, D-, E-, F- Junioren und Juniorinnen sowie den Bambini Flyer an die Erwachsenen am Spielfeldrand verteilt, auf welchen die Eltern zu einer fairen Verhaltensweise angehalten werden.

   

Die Aktion wird in Gangkofen, Arnstorf, Simbach/Ld., Aldersbach, Aunkirchen, Garham, Fürstenstein, Sandbach, Johanniskirchen und Emmersdorf stattfinden.

Die acht wichtigsten Tipps für "Fußball-Mütter und -Väter":

1. Toll, dass Sie Ihren Sohn/ Ihre Tochter unterstützen beim Hobby Fußball - aber lassen Sie den "Kids" die Freude am Spiel. Wetten, dass sie sich alle Mühe geben - aber hat nicht auch jeder mal das Recht auf eine "schwächere" Leistung?

2. Fußball ist ein Mannschaftsspiel: Die Kinder sollen als Team auftreten. Mannschaftssport heißt nicht nur gemeinsam Sport zu treiben und Spaß zu haben, sondern sich auch soziale Erfahrungen (und Fähigkeiten) anzueignen.

3. Es geht nicht um Erfolge im Kinderfußball, schon gar nicht um die "Weltmeisterschaft"! Bitte setzen Sie die Kinder nicht unter Druck, um Stress-Situationen zu vermeiden.

4. Nicht der Einzelne steht auf dem Platz im Mittelpunkt, sondern die Mannschaft gewinnt - oder verliert - gemeinsam. Auch aus Niederlagen lässt sich lernen…da bleibt kein Spielraum für überzogene Kritik und schon gar keine Tränen! Sie bestimmen durch Ihr Verhalten, wie Kinder auch mit Enttäuschungen zurechtkommen!

5. Bitte verzichten Sie auf "Tor- oder Siegprämien" für Ihre Zöglinge: Diese fördern doch nur Eigensinn und "Starallüren".

6. Ihr Verein schätzt Ihr Engagement für die Kinder - ob als Fahrer, Mitarbeiter bei Veranstaltungen usw. Aber beim Spiel ist der Trainer doch lieber alleinverantwortlich für die Betreuung der Kinder. "Viele Köche (Trainer-Assistenten) verderben den Brei (Spaß)"!

7. Die Integration von Kindern ausländischer Mitbürger gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Fußballs. Vermitteln Sie Ihrem Fußball-Nachwuchs den gebotenen Respekt gegenüber anderen Kindern jeglicher Herkunft und Hautfarbe im eigenen und im gegnerischen Team!

8. Auch der Schiedsrichter gehört zum Spiel und versucht - wie alle Spieler - sein Bestes zu geben. Seien Sie stets fair zu ihm - auch als Vorbild für die Kinder Ihres Teams!