Juniorenfußball
Angebote im Herrenbereich abgelehnt: Ex-Profi Lemberger coacht lieber Talente in Osterhofen

10.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:43 Uhr
Franz Nagl

"Paar Angebote aus dem Herrenbereich ausgeschlagen" hat Helmut Lemberger, der nun Trainer der U11 in Osterhofen ist. −Foto: Franz Nagl

Helmut Lemberger (50) hat eine neue Aufgabe als Trainer übernommen. Wer jetzt denkt, der 50-jährige Ausnahmefußballer, der u.a. in der zweiten Fußball-Bundesliga für die Spvgg Unterhaching elfmal traf, heuert bei einem Verein im Seniorenbereich an, der irrt. Der Osterhofener übernimmt das Training der U11-Junioren der Spielgemeinschaft Osterhofen-Aicha.

"Ich wurde quasi überredet eine Jugendmannschaft zu übernehmen", erklärt Lemberger der eigentlich schon im Winter die Sache in Angriff genommen hat, aber wie vieles ist dies durch die Corona-Pandemie ausgebremst worden. Lemberger wäre nicht Lemberger wenn er nicht schon klare Vorstellungen hat: "Ich möchte das die Jungs Spaß am Spiel haben und ich möchte sie an die U13 heranführen und einen nahtlosen Übergang schaffen", gibt der Erfolgstrainer als Vorhaben an, der für an die 20 Kinder im Alter von neun bis elf Jahren verantwortlich ist. "Ich hatte auch ein paar Angebote aus dem Herrenbereich, aber wenn ich mein Wort gegeben habe dann halte ich es auch und es macht richtig Spaß mit den Kinder", antwortet Lemberger auf die Frage ob er nicht lieber einen Job im Herrenbereich übernehmen wolle. Ausschließen will er es aber nicht.

Aber auch einen anderen Jahrgang im Juniorenbereich zu übernehmen, kann er sich auch vorstellen. "Jetzt will ich erstmal mit diesen Jungs was schaffen und dann mal sehen ob ich mit ihnen mitgehe oder ich sogar eine andere U-Truppe übernehme", sagt Lemberger

Das ist Helmut Lemberger

Helmut Lemberger lernte das Fußballspielen beim TSV Natternberg. Als 18-jähriger wechselte der Offensivspieler 1988 zur SpVgg Plattling. Drei Jahre später unterschrieb der Niederbayer einen Vertrag bei der SpVgg Unterhaching, mit der er gleich in seinem ersten Jahr den Sprung in die 2. Bundesliga schaffte. 1994 wechselte der Techniker für eine Saison zur SpVgg Landshut in die Bayernliga, ehe fünf Jahre beim SV Wacker Burghausen, der sich damals in der dritthöchsten Klasse befand, folgten, und er in 136 absolvierten Regionalliga-Spielen insgesamt 23-mal traf. Seine Spieler-Laufbahn ließ der Ausnahmekönner beim SV Schalding-Heining in der Landesliga ausklingen.

Seine erste Spielertrainer-Station bei der SpVgg Osterhofen (2008 bis 2010) glich einer Erfolgsstory. Mit einem blutjungen Team führte der "Leitwolf" Osterhofen von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga. Nach seinem Aus bei den Herzogstädtern kehrte der Routinier zu seinen Wurzeln zurück und kickte nochmal ein halbes Jahr bei seinem Heimatverein TSV Natternberg in der Bezirksliga, ehe er ein Spielertrainer-Engagement beim FC Eging annahm. Anfang 2013 zog es Lemberger zur SpVgg Plattling, bei der er zunächst in der Landesliga als Co-Trainer und später in der Bezirksliga als Alleinverantwortlicher Coach wurde. Ende 2014 zog der Ex-Profi einen Schlussstrich an der Rennbahn und wurde ein halbes Jahr später Übungsleiter bei der SpVgg Aicha/Donau, der er zwei Jahre die Treue hielt. Seine bislang letzte Trainerstation hatte Lemberger beim FC Gergweis, die im März 2018 endete.