Felix Brunner bester Goalgetter der U16
Sein linker Fuß ist eine Waffe: Ein Top-Talent aus dem Bayerwald gibt beim VfL Wolfsburg Vollgas

03.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:42 Uhr
Michael Kramhöller

Torriecher: Felix Brunner hat vorige Saison die meisten Treffer für die Wolfsburger U16 erzielt und möchte nun auch in der U 17-Bundesliga für Furore sorgen. −F: Privat

Sein linker Fuß ist eine "Waffe", sagen seine Trainer, Mannschaftskameraden und Gegenspieler. Mit zehn Toren und sieben Assists war er der beste Goalgetter der U16 des Bundesligisten VfL Wolfsburg, die in der Regionalliga Nord um Punkte gekämpft hat.

Der Nachwuchsstürmer heißt Felix Brunner, kommt aus Ruhmannsfelden (Lkr. Regen) und zählte in den 18 Punktspielen zu den auffälligsten Akteuren. Nun wartet auf den 16-Jährigen der nächste Karriere-Schritt, in der nächsten Saison will es Brunner auch in der U 17 Bundesliga Nord/Nordost krachen lassen und seinem Traum vom Profi einen Schritt näher kommen.

Patrick Kunig, vorige Saison zuerst Co-Trainer und in der Rückrunde Chefcoach der U16 des VfL, hält große Stücke auf den hoffnungsvollen Bayerwäldler: "Felix Brunner ist gewissenhaft, ehrgeizig, überaus trainingseifrig und hat für sein Alter schon eine bemerkenswert professionelle Einstellung – sowohl im sportlichen Bereich als auch im Alltag. Er kann Tore schießen und sein erster Ballkontakt ist richtig gut. Beim Kopfballspiel und bei der Schnelligkeit ist noch Luft nach oben. Wenn Felix so weiter macht, kann er einen guten Weg innerhalb des VfL Wolfsburg gehen."

Tore am laufenden Band schoss Felix schon als kleiner Bub bei den Bambini, F- und E-Junioren der Spvgg Ruhmannsfelden, stets trainiert von Erich Hagengruber und Vater Günther Brunner (53), früher ebenfalls ein Vollblutstürmer, der in seiner Jugendzeit bei 1860 München gekickt hat. Felix wechselte mit elf Jahren zur Spvgg Grün-Weiß Deggendorf, machte in der U13 (Bezirksoberliga) und vor allem in der U15 (Regionalliga) auf sich aufmerksam. 2018 flatterte den Brunners ein Angebot des FC Bayern München ins Haus. Felix schloss sich dem Nachwuchs des Rekordmeisters an, brach aber nach neun Monaten seine Zelte an der Säbener Straße wieder ab. "Es hat halt nicht gepasst, nichtsdestotrotz haben wir wichtige Erfahrungen sammeln können." Mehr wollen Felix und Papa Günther zum Intermezzo bei den "Roten" nicht sagen. Der junge Angreifer hatte sich jedoch schon einen Namen gemacht, in den nächsten Wochen meldeten sich Vereine wie 1860 München, Jahn Regensburg, FC Ingolstadt, VfB Stuttgart, 1.FC Nürnberg, VfL Wolfsburg und sogar der FC Chelsea. Als Favorit kristallisierte sich der Klub aus der Autostadt heraus, zumal Felix Brunner bei einem Vorbereitungsmatch von einem Wolfsburger Nachwuchstrainer kontaktiert worden war.

"Der VfL hat sich sehr um mich bemüht, mir Perspektiven aufgezeigt und das beste Konzept – sowohl sportlich als auch schulisch – präsentiert", erklärt Felix Brunner, der Anfang 2019 den Schritt wagte und seither in der zentrumsnahen VfL-Akademie wohnt. Das Internat befindet sich direkt am Sportgelände und auch die Eichendorff-Schule, eine DFB-Eliteschule, ist nur rund 300 Meter entfernt. Dort drückt der junge Ruhmannsfeldener von Montag bis Freitag jeweils fünf Stunden die Schulbank. Aber an zwei Tagen zieht Felix für zwei Schulstunden die Fußballschuhe an für ein Sondertraining, bei dem individuell an Stärken und Schwächen gearbeitet wird. "Den versäumten Unterrichtsstoff muss ich aber nacharbeiten", betont er. Jeden Nachmittag steht das Mannschaftstraining auf dem Programm, wobei Brunner vorher im Kraftraum zusätzlich an Fitness und Athletik arbeitet. Der Rest des Tages ist gefüllt mit Mittag- und Abendessen sowie Hausaufgaben, so dass sich die Freizeitgestaltung auf abendliche Treffs mit Vereinskameraden beschränkt.

Der Saisonauftakt in der Bundesliga Nord/Nordost ist für Ende September vorgesehen. Brunner und Co. müssen ran gegen Teams wie RB Leipzig, Hertha BSC Berlin, 1.FC Union Berlin, Werder Bremen, Hamburger SV oder Hannover 96. "Die U15 und U16 waren Lehrjahre. Mit der U17 beginnt die entscheidende Phase für den Übergang in den Herrenbereich, die Anforderungen werden höher", sagt Papa Günther. Er weiß das aus eigener Erfahrung.

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