Mental monströs: Wie Deggendorfs U15 die Münchner Löwen in Ketten legte – und besiegte

17.09.2018 | Stand 19.09.2023, 0:38 Uhr

Die Kamera still halten, bei dieser Euphorie? Eine nach dem Sieg bei 1860 München unmögliche Aufgabe für GWD-Trainer Christian Schwarzensteiner (rechts im Vordergrund). −Foto: Christian Schwarzensteiner

Es ist die Sensation des vergangenen Wochenendes: Die U15 der Spvgg Grün-Weiß Deggendorf gewann ihr Auftaktspiel in der C-Junioren-Regionalliga Bayern, der höchsten Liga dieser Altersklasse in Süddeutschland – und das auch noch gegen die Münchner Löwen, auswärts an der Grünwalder Straße!

Die Feiertage im Donau-Wald-Stadion gehen damit weiter: Erst vor genau einer Woche gewann die U17 in der B-Junioren-Bayernliga mit 2:0 gegen die U16 des FC Bayern München, schon das war sensationell. Allerdings ist dieser Erfolg der U15 – ohne jenen der U17 zu schmälern – schon ein anderes Kaliber: Die C-Junioren spielten nämlich gegen Gleichaltrige, was im Juniorenbereich einen großen Unterschied macht.

"Die mentale Struktur dieser Mannschaft ist brutal, das ist eine geile Truppe", spricht Trainer Christian Schwarzensteiner zwei Tage nach dem Triumph in der Landeshauptstadt noch immer mit kräftigem Stolz in der Stimme. Seine C-Jugend, in welcher sein Sohn Benedikt (Vize-Kapitän) die 70 Minuten durchspielte, habe das geschafft, weil sie "ohne Angst und ohne Furcht" gespielt hätten, sagt Schwarzensteiner. Vor dem Tor blieben die Deggendorfer Jungs ebenso konzentriert: Aus vier Chancen machten die Gäste zwei Treffer, Torschütze war jeweils der "Neuner" Dominik Dedaj (29. und 41. Spielminute). Dass der Anschlusstreffer nur drei Minuten nach dem 2:0 für Deggendorf fiel (44.), die Löwen aber nicht mehr zum Ausgleich kamen, ist ein weiteres Indiz für die mentale Stärke der Junioren.

Für die Deggendorfer ist der Sieg aber längst nicht nur deshalb wichtig, weil der Gegner 1860 München geheißen hat. Sondern, weil in der höchsten Liga dieser Altersklasse jeder Punkt einer gegen den Abstieg ist, schließlich arbeiten alle Vereine außer die Spvgg unter Profi-Bedingungen. Christian Schwarzensteiner weiß also auch, was dieser Sieg in wenigen Tagen noch bedeutet: drei Punkte, sonst nichts. "Wir werden deswegen weiterhin der Underdog sein, wir werden immer so über unsere Leistungsgrenze gehen müssen", sagt der 43-Jährige. Vieles spricht jedenfalls dafür, dass seine Mannschaft bereit dazu ist.

Spvgg GW Deggendorf: Stegmüller – Heininger, Macht, Kapfenberger (70.+1 Ziegler), Schwarzensteiner, Dedaj (61. van Beest), Kammerl (52. Braun), Rem, Arguc (67. Stöttner), Kett, Vormann.

Tore: 0:1, 0:2 Dominik Dedaj (29., 41.); 1:2 (44./Name des Torschützen unbekannt).

SR Felix Wolf (Dietramszell/Gruppe Bad Tölz); 150 Zuschauer.

Mehr dazu lesen Sie in der Dienstagsausgabe Ihrer Deggendorfer Zeitung, Heimatsport.