Sie sind die Mannschaft der Stunde in der B-Junioren-Bezirksoberliga: die U17 der Spvgg Niederalteich um Trainer Tobias Stadler. Mit neun Siegen in Serie ist das Team auf Platz 3 vorgestürmt und kann die Spvgg GW Deggendorf II am kommenden Sonntag (10.30 Uhr) im Auswärtsspiel von Rang 2 verdrängen. Zudem hat Niederalteich zwei Spiele weniger als Deggendorf und eins weniger als Spitzenreiter SV Schalding-Heining (aktuell vier Punkte voraus, direktes Duell am 13. Juni). Platz 1, der Aufstiegsrang in die Landesliga, ist also in Reichweite.
Das Zeug für die Meisterschaft hat die Mannschaft offensichtlich: Das schwerste der vergangenen Spiele bestritt Niederalteich am Sonntag in Ergolding. Der FC ist die zweitbeste Mannschaft der Rückrunde, hinter Deggendorf und vor Niederalteich; diese drei unterscheidet nur das Torverhältnis, alle haben sie in der Rückrunde fünf von fünf Spiele gewonnen.
Tobias Stadler (39), Berufsschullehrer in Vilshofen und in Otzing wohnend, stellte seine Jungs daher darauf ein, dass die bessere Defensive das Spiel gewinnen werde. Und so kam es dann auch: Durch einen Treffer von Valentin Ketzer (11. Saisontor) nach Vorarbeit von Toptorjäger Marcel Müller (18 Tore, Liga-Bestwert) gewann die Spvgg mit 1:0 beim starken FCE. In sechs Spielen 2018 erzielte die Mannschaft damit 24 Tore und kassierte nur vier. Es läuft also wie am Schnürchen bei der B-Jugend, besonders 2018 drehen Kapitän und Abwehrchef Frederik Märkl (der beim Sieg der A-Jugend plötzlich ins Tor musste) und Kollegen auf – aber warum?
"Im Winter haben wir drei Jungs aus Deggendorf (Sandro und Marco Garhammer, Fabian Götz; Anm. d. Red.) und einen Spieler aus Natternberg (Dennis Kraus) bekommen. Dadurch haben wir jetzt 13-14 richtig gute, der Konkurrenzkampf ist da und tut uns gut", erklärt Trainer Tobias Stadler den Aufschwung. Derzeit sei es eine wahre Freude, der Mannschaft zuzusehen: "Da kannst du als Trainer nichts falschmachen."
Für einen, der diesen Jahrgang seit sechs Jahren begleitet, viele Spieler ständig mit ins Training und nach Hause nimmt und im Sommer 2017 eigentlich eine Pause einlegen wollte, ist das etwas zu viel Understatement. Stadler trägt schon seinen Anteil zum Erfolg bei, was auch durch die Niederalteicher Klostermauern dringt: Jüngst wurde Stadler angeboten, die U19 eines bayernweit sehr bekannten Vereins zu übernehmen. Stadler lehnte ab, seine Konzentration gilt der U17.
Durch die vielen Siege schmolz der Abstand auf Platz 1, das Wort Aufstieg nimmt Stadler dennoch nicht in den Mund: "Es läuft schon sehr gut, ja, aber es geht auch an die Substanz. Unsere Besten sind fast jedes Wochenende doppelt im Einsatz, sie spielen dann für die A-Jugend", sagt Stadler. So wie sein Sohn, Sebastian Kroner (13 Saisontore), der sogar traf für die U19. Nur eins macht Stadler Sorgen: Viele Spieler gehen aufs Gymnasium, sind Noch-G8’ler. "Die machen mit 18 Abi und gehen dann ins Ausland oder anderswohin. Darauf müssen wir uns vorbereiten", sagt er – der als Lehrer aber zu gut weiß, dass Fußball in diesem Fall "nur" schöne Nebensache ist.
