Hallen-Ärger: Vereine sauer auf Verband – Osterhofen/Aicha und Plattling ziehen Teams zurück

29.11.2016 | Stand 18.09.2023, 23:46 Uhr

In der Dreifachturnhalle der Spvgg Osterhofen-Altenmarkt wird kein Junioren-Turnier stattfinden. Stattdessen werden sämtliche Jugend-Wettbewerbe in Deggendorf gespielt. −Archivfoto: Helmut Müller

Florian Bock aus Osterhofen hält es für eine "Sauerei", Otto Baumann aus Deggendorf kann den ganzen Ärger überhaupt nicht verstehen und Karl Schlecht sowie Marco Kunkel vom Bayerischen Fußball-Verband versprechen Besserung: Alle Junioren-Turniere der Fußball-Hallensaison 2016/17 werden in der Schulzentrums-Halle in Deggendorf gespielt. Und das geht drei Vereinen gehörig gegen den Strich.

Die Halle gehört dem Landkreis, der keine Gebühren verlangt. Anders in den Städten Osterhofen und Plattling – wo die großen Spielvereinigungen nach dieser einseitigen Vergabe so sauer sind, dass sie all ihre Jugendmannschaften von den Hallen-Kreismeisterschaften abmeldeten. Ihnen geht es vor allem ums Geld, denn die Einnahmen aus der Verpflegung der Zuschauer (und Spieler) gehen allesamt an den Ausrichter, die Spvgg Grün-Weiß Deggendorf.

"Pro Wochenende sprechen wir da von einem Umsatz zwischen 600 und 1000 Euro, wenn ich auf die vergangenen Jahre schaue", schildert Florian Bock, Jugendleiter in Osterhofen. "So ein Turnier tut jeder Jugendabteilung gut. Und jetzt geht alles nach Deggendorf. Wir halten das für eine Sauerei!"

Otto Baumann, Organisationsleiter der Spvgg Grün-Weiß Deggendorf, hält dagegen. Mehrere Minuten lang spricht er am Telefon über den großen Aufwand, der betrieben werden müsse, dann über die eigenen Kosten und sagt schließlich: "Was unter dem Strich bleibt, geht in den Jugendförderverein. Wer kurzfristig ein Turnier ausrichten will, kann gerne kommen."

Gestritten wurde über all das vor gut einem Monat, am 25. Oktober auf einer Tagung in Seebach. Die bei der BFV-Sitzung anwesenden Jugendleiter und -trainer seien von den Juniorenspielleitern Marco Kunkel und Karl Schlecht – letzterer stieß erst zu dieser Saison zum Fußballkreis Straubing − vor vollendete Tatsachen gestellt worden: So heißt es in einem Schreiben der Protestler.

"Ich habe in Seebach bemerkt, dass einige Vereine unzufrieden waren. Wir haben das noch nicht endgültig geklärt. Dadurch, dass heuer mit Marco und mir neue Leute vorne dran standen, ist das vielleicht etwas unglücklich gelaufen. Ich habe den Vereinen aber angeboten, im Frühjahr Gespräche zu führen und die Verteilung zur neuen Saison anders zu gestalten. Jetzt ist es fix, aber im kommenden Jahr werden wir die Turniere wieder gerechter verteilen", verspricht Karl Schlecht.

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