50+1-jähriges Bestehen
Von Kaffeetassen und Schraubstollen: Mit viel Humor holen Fußball-Frauen ihr Jubiläum nach

30.09.2021 | Stand 30.09.2021, 12:24 Uhr

Jubiläumstreffen in Alburg: Verdiente Ehrenamtliche des niederbayerischen Frauen-Fußballs um Gisela und Silke Raml (vorn, 1. und 3. von links). −Foto: T. Schwarz

In lauter lachende Gesichter blickte Silke Raml, Vizepräsidentin des Bayerischen Fußball-Verbandes, beim Jubiläumstag der niederbayerischen Fußball-Frauen in Alburg.

Im vergangenen Jahr war der Frauen-Fußball in Deutschland 50 Jahre jung geworden. Doch weil Feierlichkeiten in Folge der Pandemie-Umstände im Jubiläumsjahr ausfallen mussten, feierte der BFV-Bezirk Niederbayern am Samstag kurzerhand "50+1 Jahre Frauenfußball". Mit Teqball, einem Mix aus Fußball und Tischtennis, einem Ü30-Turnier, mit Tischgesprächen und Ansprachen holten Niederbayerns Fußballerinnen den runden Geburtstag ihrer Lieblingssportart nach. Humor bewies der niederbayerische Frauen- und Mädchenausschuss um Gisela Raml, Simone Fuchs, Simone Söldner und Nina Mittrop bei der Siegerehrung. Neben der von Herbert Stadlbauer (Kühne & Nagel) gestifteten Trophäe und Freikarten für ein Bundesligaspiel der FC-Bayern-Frauen gab es fürs Siegerteam Kaffeetassen – eine Anspielung auf die Prämie, die es 1989 fürs deutsche Frauenteam für den EM-Sieg gab: ein Kaffeeservice.

Beim Ehrenabend blickte Gisela Raml, die Vorsitzende des Bezirksausschusses für Frauen- und Mädchenfußball, auf die vergangenen fünf Jahrzehnte zurück. Der SV Essenbach und der SV Altheim waren 1970 die ersten Vereine in Niederbayern, die eine Frauenmannschaft stellten. Zu dieser Zeit war den Frauen noch das Tragen von Schraubstollenschuhen untersagt. Gespielt wurde nur von Mai bis September – bei schönem Wetter. Manch nette Anekdote wussten Raml und ihre Mitstreiterinnen zu erzählen. So musste beispielsweise der SC Gollerbach sein Team übergangsweise abmelden. Es lagen gleichzeitig zuviele Anträge von Spielerinnen auf Elternzeit vor.

Das ist freilich lang her. Längst haben die Frauen und Juniorinnen ihren festen Platz in der Fußballgemeinschaft. Das stellte auch der stellvertretende BFV-Bezirksvorsitzende Christian Bernkopf fest. "Frauenmannschaften prägen das Vereinsleben und bereichern es", sagte er. Ein Höhepunkt der Feier war die Ehrung von Frauen und Männern, die sich in den vergangenen Jahrzehnten um den Frauen- und Mädchenfußball verdient gemacht haben – allen voran der frühere Bezirksvorsitzende, 2018 verstorbene Siegfried Urlberger. Posthum wurde auch an die Verdienste von Gudrun Kühn (Spvgg Landshut) erinnert.

− eb