Gipfeltreffen in der Bayernliga
"Der Druck liegt bei Frauenbiburg": Schlager für Rudertinger Frauen ein "Spiel zum Genießen"

25.09.2020 | Stand 25.09.2020, 14:10 Uhr

Mit ihren 18 Jahren zählt Vanessa Gerhofer (rechts) schon zum Stammpersonal beim FC Ruderting. In Fürth konnte sie sich zuletzt auch erstmals in die Torschützinnenliste eintragen. −Foto: Mike Sigl

Es ist angerichtet für das absolute Spitzenspiel in der Frauen-Bayernliga. Aufsteiger FC Ruderting darf am Samstag um 16 Uhr als Tabellenführer auf eigener Anlage "Vize" SV Frauenbiburg begrüßen.

Bei aktuell fünf Punkten Vorsprung kann eine Vorentscheidung im Titelkampf folgen. Davon wollen die Einheimischen aber nichts wissen. "Wir gehen ohne Druck rein, für uns ist das einfach ein Spiel zum Genießen", erklärte die spielende Abteilungsleiterin Johanna Maier.

Nach der langen Zwangspause hat der FCR um Trainer Patrick Madl einen Re-Start nach Maß erwischt. Bei der Spvgg Greuther Fürth wurde ein hochverdienter 4:2-Sieg eingefahren, während sich Frauenbiburg daheim gegen Ingolstadt II mit einem 1:1 begnügen musste. "Es war natürlich ganz schwer einzuschätzen, wo man aktuell steht. Daher waren wir schon sehr erleichtert, dass die erste Partie gleich so gut gelaufen ist", blickt die 31-Jährige zurück. Dank einer starken ersten Halbzeit, in der eine 4:0-Führung herausgeschossen wurde, war der Grundstein für den bereits 12. Saison-Dreier gelegt.

Und das, obwohl die Rudertingerinnen in der Pause laut Maier "den Kader nach links gedreht haben". Es galt, acht Zugänge zu integrieren. Für Theresa Hauer, die ihre Karriere beendet hat, fungiert nun Keeperin Theresa Butscher als Kapitänin. "Die Mannschaft ist sehr jung, wir müssen jetzt erstmal zusammenwachsen. Unser Hauptziel ist, sich in dieser Liga langfristig zu etablieren. Es hätte ja vor der Saison keiner geglaubt, dass wir hier so eine gute Rolle spielen können. Umso schöner ist es, dass wir uns jetzt mit dem früheren großen Nachbarn aus Frauenbiburg auf Augenhöhe treffen dürfen", sagt Maier.

Natürlich hat man die bittere 1:6-Abfuhr aus dem Hinspiel noch im Hinterkopf. Jetzt freut man sich riesig auf die Revanche. Der SVF sei zwar in der Offensive "Extra-Sahne", der FCR braucht sich in dieser Hinsicht aber nicht zu verstecken. Mit Franziska Höllrigl (10 Tore), Sabrina Putz (9) und Johanna Maier (8) tragen die drei besten Goalgetterinnen der Liga das rot-schwarze Trikot. Dahinter folgen mit Anja Riebesecker, Anita Wimmer (beide 7) und Yvonne Dengscherz (6) drei Angreiferinnen aus dem Dingolfinger Stadtteil. Ein Kräftemessen mit offenem Visier ist also zu erwarten. Höllrigl, Sandra Haslbeck und Neuzugang Andrea Kurz sind besonders motiviert für den Vergleich mit dem Ex-Verein. Bis auf die angeschlagene Teresa Schmöller kann Coach Madl auf den gesamten Kader zurück greifen, auch die lange verletzte Ina Fuchshuber ist wieder einsatzfähig.

Für den Gast spricht die Erfahrung aus vier Regionalliga-Spielzeiten. Allerdings sieht Johanna Maier einen Vorteil für den FCR: "Der Druck liegt eindeutig bei Frauenbiburg. Dort hat man den Anspruch, Regionalliga zu spielen. Wir haben überhaupt nichts zu verlieren. Die Freude bei uns ist groß, endlich mal wieder vor unseren Zuschauern spielen zu können." 200 sind laut den aktuellen Richtlinien erlaubt, die Verantwortlichen des Heimvereins haben alle Vorkehrungen getroffen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Es ist also angerichtet.

− He