Regenerin bei der TSG Hoffenheim
Zwangspause, Verletzungen, Ausbildungs-Stress – doch Sophie Riepl (20) kämpft für ihren Bundesliga-Traum

30.04.2020 | Stand 19.09.2023, 1:34 Uhr

Nach einem schwierigen Jahr und vielen Verletzungspausen will sich die Regenerin Sophie Riepl in die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim zurückkämpfen. Mittelfristig hofft die 20-Jährige auf den Sprung in die Frauen-Bundesliga. −Foto: Imago Images

Erste Erfahrungen in Liga zwei hat sie schon gesammelt, nun will Sophie Riepl (20) endlich den Sprung in die Frauen-Bundesliga schaffen. Die Regenerin, die seit drei Jahren im Trikot der TSG Hoffenheim aufläuft, hält sich derzeit im Bayerischen Wald fit – und hofft, so bald wie möglich wieder mit der Mannschaft trainieren zu können. Wegen der Corona-Pandemie ist der Spielbetrieb bundesweit ausgesetzt.
"Das ist im Moment wirklich eine komische Situation, ich versuche aber, das Beste draus zu machen, obwohl ich den Fußball schon sehr vermisse", sagt die 20-Jährige im Gespräch mit der PNP. Dabei kommt ihr die unverhoffte Auszeit nicht ganz ungelegen, wie die Bayerwäldlerin zugibt. Ein schwieriges Jahr und viele Verletzungsprobleme liegen hinter der 26-maligen Jugendnationalspielerin und ehemaligen U17-Europameisterin. Seit zwei Jahren bereitet ihr eine Entzündung am Hüftbeuger Probleme. Hinzu kam zuletzt ein Außenbandriss am Sprunggelenk, den sie inzwischen wieder auskuriert hat. Riepl ist schmerzfrei und will sich ihren Platz im Zweitliga-Team der TSG-Zweiten zurückerkämpfen. Mit einem Auge schielt die Defensivspielerin immer auf die erste Mannschaft, die seit der Corona-Pause in der Bundesliga auf Platz drei rangiert.

"Letzten Monate haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, fit zu sein"

"Die letzten Monate haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, fit zu sein. Jetzt kann ich die Zeit nutzen, um wieder auf das Level der anderen zu kommen", sagt Riepl, die ihren Heimtrainingsplan diszipliniert verfolgt. "Unsere Athletiktrainerin hat uns einige Aufgaben an die Hand gegeben. Hauptsächlich Kraft-, Ausdauer und Technikübungen." Mit ihrem Vater Adolf, der ihre Entwicklung als DFB-Stützpunkttrainer begleitet hat, unternimmt Sophie Riepl derzeit viele Radtouren im Bayerischen Wald. "Die Zeit zuhause, das schöne Wetter und die Landschaft geben mir Kraft, es tut auch mal gut, Abstand zum Fußball zu bekommen."
Neben dem Fußball absolviert Sophie Riepl eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Ein Spagat, der für sie mit viel Stress und Pendelei verbunden ist – ihr Arbeitgeber ist sowohl in Mannheim als auch in Heidelberg ansässig. "Die Doppelbelastung ist anstrengend, macht mir aber auch viel Spaß. Ich freue mich, dass ich mir neben dem Sport ein zweites Standbein aufbauen kann." Und wer weiß? Vielleicht darf die Regenerin auch auf dem Platz bald wieder Erfolge bejubeln...