Bayern-Treffer des Jahres
Franziska Höllrigls Super-Sonntag – Gratulationen von allen Seiten

29.01.2020 | Stand 19.09.2023, 1:27 Uhr

Auf Händen getragen wurde Franziska Höllrigl von ihren Mitspielerinnen. −Foto: BFV

Erst kurz vor Sendungsbeginn um 21.45 Uhr war Franziska Höllrigl am Sonntagabend beim BR-Fernsehstudio in Unterföhring angekommen. Es folgte während der Live-Sendung "Blickpunkt Sport" die Ehrung für den "Bayern-Treffer des Jahres 2019" durch Moderator Markus Othmer und Ex-Profi Halil Altintop. Danach ging‘s sofort zurück, um 1 Uhr war die 23-Jährige daheim, um 7 Uhr morgens saß die Bauzeichnerin schon wieder im Büro. "Der Tag war ein bisserl stressig, aber auch sehr schön", blickt die Fußballerin des FC Ruderting zurück.

Wie berichtet, hatte Höllrigl am späten Nachmittag noch mit dem FCR die niederbayerische Hallenkrone in Hauzenberg verteidigt – einmal mehr war sie mit dem entscheidenden Sechsmeter im Endspiel gegen den SV Frauenbiburg maßgeblich beteiligt: "Manchmal passt halt wirklich alles zusammen. Aber unsere Mannschaft hat insgesamt ein gutes Turnier gespielt und daher auch nicht unverdient gewonnen."

Den Bezirkspokal hatte die 20-köpfige Rudertinger Gruppe – darunter auch die nach Verletzungen derzeit auf Krücken angewiesenen Spielerinnen Antonia Kaspar und Julia Zechmann – im Gepäck nach München und dort im Studio auch präsentiert. Kurioserweise war die Trophäe für den Bayern-Treffer genau baugleich. "Offenbar hat‘s die etwas billiger gegeben", staunte auch Markus Othmer. "Das macht gar nichts, dafür darf ich einen ganz für mich behalten", schmunzelte die Torschützin des Jahres.

Sehr gefreut hat sich die aus Preming stammende frühere Bayernauswahlspielerin über den großen Zuspruch von allen Seiten. "Es gab sehr viele Gratulationen von Fußballerinnen aus zahlreichen Vereinen, das war schon eine feine Sache." BFV-Vizepräsidentin Silke Raml ist davon überzeugt, dass im Lager der Fußball-Damen generell ein großer Zusammenhalt herrscht: "Ich bin sicher, dass ganz viele niederbayerische Fußballerinnen Franziska bei diesem Voting unterstützt und ihr so zu diesem verdienten Preis verholfen haben", sagte die 44-Jährige.

Diese Vermutung wird gestützt durch das Wahlergebnis. Franziska Höllrigl gewann laut BFV mit 27,9 Prozent aller abgegebenen Stimmen vor Anna Bergmoser vom TSV Eching (24,6) und Alexander Röhrl (TSV Langquaid/ 9,4). Übrigens war die Rudertingerin nicht die erste Dame, die den seit 2009 gekürten "Bayern-Treffer des Jahres" abgeräumt hat. Diese Ehre wurde 2011 Katharina Hampicke vom 1.FC Nürnberg zuteil. Die 23-Jährige holte die Auszeichnung aber erstmals überhaupt nach Niederbayern.

Klar, dass die Preisträgerin im eigenen Lager gebührend gefeiert wurde. "Wir sind sehr stolz, eine so tolle Fußballerin in unseren Reihen zu haben. Sie macht in den Spielen ganz oft den Unterschied aus. Und der Sololauf beim Bayern-Treffer zeigt ganz einfach ihr Potenzial", lobt Trainer Patrick Madl. Auch Spielführerin Theresa Hauer schwärmt von den Künsten ihrer Kollegin: "Es kommt ja öfter vor, dass sie drei, vier Gegnerinnen ausspielt. Aber sich gleich gegen sechs zu behaupten wie gegen die Spvgg Greuther Fürth, das war schon ein ganz besonderes Zuckerl."

Viel Zeit hat Franziska Höllrigl nicht, um sich von dem Rummel zu erholen. Schon am kommenden Freitag beginnt nämlich die Freiluft-Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde in der Bayernliga, wo der Aufsteiger sensationell auf Platz 2 überwintert hat. Am Samstag, 8. Februar, steht das nächste Highlight an, die bayerische Hallenmeisterschaft im oberfränkischen Stegaurach. Das lässt die 23-Jährige entspannt auf sich zukommen: "Schau‘n wir mal, wie weit es da für uns geht. Wichtiger ist aber die Vorbereitung auf die Bayernliga."

− He