"Zurückgeben, was ich bekommen habe": Silke Raml und ihr Kampf für den Frauenfußball

21.12.2018 | Stand 21.12.2018, 6:00 Uhr

Das Gesicht des bayerischen Frauen-Fußballs: Silke Raml, Verbands-Vizepräsidentin neben BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher. −Foto: Getty

Der Fußball, eine Männerwelt. So wird die schönste Nebensache der Welt gern wahrgenommen. Aber es gibt auch Menschen wie Silke Raml (43). Spielerin, Trainerin, Funktionärin im Bayerischen Fußball-Verband (BFV) – das Leben der Bayerwäldlerin ist eng mit dem Fußball verknüpft. Sie musste sich ihren Weg erkämpfen in der Männerdomäne.

Großarmschlag. Ein Ort im Bayerischen Wald. 500 Seelen. Wer dort in den 70er Jahren aufwuchs, hatte eine ruhige Kindheit. Gelegenheiten zur Ablenkung waren überschaubar, und mit am ehesten noch zu finden beim Fußball. Am Dorfanger verbrachten sie und ihre Freunde, Mädchen wie Burschen, jeden Nachmittag mit Kicken. Bis sich irgendwann der Wunsch aufdrängte: "Es muss eine eigene Mädelsmannschaft her", sagt Silke Raml im Rückblick. So wie sie es sagt, wurde damals wohl auch gehandelt. Jedenfalls konnte der Fußballchef des TSV Grafenau der damals 16-Jährigen und ihrer besten Freundin den Wunsch nicht abschlagen.

1991 wurde die beim TSV erste, nur aus Mädchen bestehende Fußballmannschaft gegründet. Jahrelang spielte Raml selbst in der Mannschaft, die bis in die Bayernliga aufstieg, sie machte die Trainer-Ausbildung bis zur B-Lizenz. Heute ist Silke Raml neben drei männlichen Kollegen Vizepräsidentin des Landesverbands und in ihrem Ressort verantwortlich für den Frauen- und Mädchenfußball.

"Ich wollte immer das zurückgeben, was ich bekommen habe", sagt Raml. Den Mädchen im Fußball heute die Unterstützung zu geben, die sie erfahren durfte, das ist ihr Anliegen. Und sie gibt zurück mit aller Entschiedenheit: So ziemlich jede freie Minute investiert Silke Raml in ihre Passion – ehrenamtlich. So viel der verantwortungsvolle Job als Kämmerin im Landkreis Straubing-Bogen eben zulässt. Im Gespräch mit Silke Raml wird klar, dass Fußball für sie mehr ist als ein Spiel mit dem Ball. Sie hat sich in diesem Sport gefunden. Ihr geht es um Gemeinschaft und den Gedanken, als Team etwas schaffen zu können. Auszeichnungen wie die "Ehrenmedaille für besondere Verdienste um den Sport in Bayern" zeigen, dass ihr Engagement ankommt.

Von der Emanzipation hält sie nicht viel, denn Frauen werden für sie nicht unbedingt benachteiligt. Sie findet: "Jeder kann das Gleiche, jeder macht das Gleiche." Silke Raml ist überzeugt, dass Frau in jede Position kommen kann, wenn sie fachlich geeignet ist – selbst in der vermeintlichen Männerdomäne Fußball.

Das gesamte Porträt lesen Sie am Freitag, 21. Dezember, im Sportteil Ihrer Passauer Neuen Presse.