Historischer Durchmarsch: Passauer Mädels stürmen von der Kreisliga in die Landesliga

05.06.2018 | Stand 19.09.2023, 0:28 Uhr
Jonas Kraus

Ein Bild für die Vereins-Chronik: die Damen-Meistermannschaft des 1. FC Passau in der Saison 2017/18 mit (hinten v.l.) Juliane Mayerhofer, Anna-Lena Riedl, Melanie Ebner, Co-Trainerin Lena Bachl, Chiara Matschunas, Kerstin Weiß, Daniela Anetsmann, Trainer Julius Pausch, Laila Zink, Julia Glas, Sarah Schütz, Abteilungsleiter Anselm Lienen, Franziska Sander, Franziska Haider, Anna Peschl, Co-Trainer Paul van Odijk, (vorne v.l.) Anna Rafbauer, Lisa Gubisch, Chelsea Lienen Castillo, Christina Lehner, Hannah Schmideder, Virginia Angermeier, Franziska Philipp, Sandra Dachsberger, Anna-Lena Huber, Julia Habereder und Sarah Schneider. − Foto: Schmideder

Der 1. FC Passau blickt auf eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte zurück. Nachdem sich vor einigen Wochen die Herren zum souveränen Bezirksliga-Meister krönten, zogen nun die Damen nach und sicherten sich am Samstag durch einen 2:1-Sieg beim TSV Vilslern den Titel in der Bezirksoberliga. Für die erfolgsverwöhnten Damen ist es bereits die dritte Meisterschaft in Folge – der Durchmarsch von der Kreisliga in die Landesliga ist perfekt. Eine historische Leistung, die zuvor noch keiner niederbayerischen Damenmannschaft gelungen war.

"Das war eine super Saison", freut sich Trainer Julius Pausch. "Wir wussten, dass wir mithalten können", sagt er, aber dass es gleich für den Meistertitel reicht, habe ihn dann doch überrascht. Ein Schlüssel zum Erfolg war die starke Offensive, 45 Treffer sind Liga-Bestwert. Aber auch wenn mit Julia Habereder (zehn Tore) Sarah Schütz (neun) und der achtfach erfolgreichen Sarah Schneider drei Spielerinnen auffielen, will Pausch niemanden herausheben. "In erster Linie war es eine Kollektivleistung."

Entscheidend sei, dass der Kern der Mannschaft schon lange zusammenspielt, einige Spielerinnen feierten vor den drei Meistertitel im Damenbereich zwischen 2013 und 2015 schon drei Jugendmeisterschaften. "Viele waren sogar schon in der F- oder E-Jugend dabei", erinnert sich Abteilungsleiter Anselm Lienen. Diese Eingespieltheit sei die Basis des Erfolgs. "Wir wollten dominant auftreten und viel den Ball haben", erklärt Pausch seine Spielidee, "das ist uns meistens gelungen."

Auch die Arbeit des Trainers spielt eine große Rolle beim Passauer Meistertitel. Zwar ist Pausch erst 24 Jahre alt, an Erfahrung mangelt es ihm aber nicht. Vor den Passauer Damen trainierte er beim FCP bereits die U14 und die U15 der Jungs, zuvor war der gebürtige Dachauer bereits in seiner Heimat beim TaF Glonntal tätig. "Er hat die Mannschaft nochmal weitergebracht, vor allem taktisch", lobt Lienen. Zusammen mit den Verantwortlichen vereinbarte Pausch, dass die beiden Damenteams und die B-Juniorinnen, die kurz vor dem Landesliga-Titel stehen, fortan zusammen trainieren. "Das ist wichtig für uns", sagt Pausch, "so ist immer ein guter Trainingsbetrieb möglich."

Allgemein wird Jugendarbeit großgeschrieben. Der FCP stellt mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren eines der jüngsten Teams der Liga, von unten drängen Talente nach oben. "Auch für kommende Saison habe ich schon zwei, drei Spielerinnen im Blick, denen ich den Sprung zutraue", sagt Pausch. Aber das sei zunächst Zukunftsmusik. Nach der erfolgreichen Saison, in der der FCP auch den Bezirkspokal verteidigen konnte, wurde nach dem knappen 2:1-Sieg in Vilslern ordentlich gefeiert. Dennoch laufen bereits die Planungen. "In der Landesliga weht ein anderer Wind", weiß Pausch. Da passt es gut, dass die erste Mannschaft wohl keinen Abgang hinnehmen muss. Dennoch sind die Passauer auf der Suche nach neuen Spielerinnen, sei es für das Landesliga-Team oder die zweite Mannschaft, die in der Kreisliga den vierten Platz belegte, aufgrund von Personalnöten aber zwei Spiele absagen musste. "Wir sind gut aufgestellt", sagt Pausch, "aber wir freuen uns über jeden Neuzugang."