Sprichwörtlich mit einem blauen Auge davongekommen ist der TV Altötting bei seinem jüngsten Auswärtsspiel in der Frauenfußball-Bezirksliga 1. Nach schwacher Vorstellung setzte sich der Tabellenführer in einem extrem müden Sonntagskick beim abstiegsgefährdeten TSV Neubeuern mit 2:1 durch.
Trainer Reinhard Klötzler musste ohne die zuletzt so erfolgreiche Stürmerin Spresa Fazliji (beruflich verhindert) auskommen. Mit Michelle Dawuidow und Stefanie Bender kamen zwei Spielerinnen der Damen II zum Einsatz. Außerdem feierte Patricia Grandi, die sich eine mehrmonatige Auszeit genommen hatte, ihr Comeback.
Die Partie bei sommerlichen Temperaturen begann ziemlich zerfahren. Altötting war überhaupt nicht im Spiel, die Gastgeberinnen zeigten viel mehr Einsatzwillen. Trotzdem fiel schon in der 10. Minute das 0:1. Tanja Leipold brachte einen Eckball vor das Gehäuse und Torjägerin Sandra Urich stocherte den Ball mit links über die Linie.
Der Treffer brachte jedoch wenig Sicherheit. Neubeuern gewann fast jeden Zweikampf und kam immer wieder gefährlich an den Sechzehner der Gäste. In der 25. Minute wurde das Anrennen belohnt. TSV-Stürmerin Stefanie Freude behauptete sich gegen die komplette Altöttinger Abwehr und vollendete souverän zum 1:1. Es war der erste Pflichtspiel-Gegentreffer 2018 für den TVA. Nur fünf Minuten später folgte aber schon das zweite Tor der Klötzler-Elf: Einen Linksschuss aus rund 20 m von Melanie Tomaschko klatschte sich die heimische Torfrau Heidi Heibl selbst in den Kasten (30.). Kurze Zeit später hatte die eingewechselte Grandi das 1:3 auf dem Fuß, aber nach einer Flanke prallte ihr Ball an die Unterkante der Latte und von dort wieder zurück ins Feld.
In der zweiten Halbzeit spielte die Heimmannschaft munter nach vorne. Nun jedoch hatten die TVA-Damen mehr Kontrolle über das Spiel, sodass sich auf beiden Seiten kaum Chancen entwickelten. Die sonst so torfreudigen Altöttingerinnen, die das Hinspiel mit 7:0 gewonnen hatte, spielten die Angriffe nicht clever genug zu Ende. Neubeuern gab die Hoffnung auf den Ausgleich nicht auf, Gäste-Torfrau Isabella Kamhuber war bei einigen Flankenbällen aber zur Stelle.
Der vierte Sieg des TVA im vierten Spiel des Jahres war im Endeffekt recht glücklich, der Gegner hätte für seinen engagierten Auftritt ein Remis verdient gehabt. Auf Altöttinger Seite waren natürlich alle sehr erleichtert, die drei Auswärtspunkte mitgenommen zu haben. So wurde der Tabellenthron gegenüber dem zweitplatzierten TSV Grafing (1:0 gegen die SG Lengdorf) verteidigt.
Am nächsten Samstag kommt es im Ludwig-Kellerer-Stadion zu einem Spitzenspiel. Zu Gast ist ab 17Uhr der aktuelle Tabellenvierte SV Schechen, der dem TVA im Oktober beim 4:1 die erste Saisonniederlage beschert hatte. Da wird in jeder Hinsicht eine Leistungssteigerung nötig sein.
− red
