Topspiel ohne top Ergebnis: Der SV Wacker hat am Freitagabend sein Auswärtsmatch beim neuen und alten Tabellenführer der Regionalliga Bayern in Schweinfurt verloren, vor 3048 Zuschauern im Sachs-Stadion unterlag die Mannschaft von Trainer Robert Berg mit 2:3. Dabei hatten die Gäste aus Oberbayern nach dem 2:1 eigentlich alle Trümpfe in ihrer Hand, doch zwei schlimme Abwehrpatzer verhelfen dem 1. FC Schweinfurt noch zu zwei Toren – und damit zum Sieg.
Das Topspiel der Regionalliga hält von Anfang an, was es versprochen hatte, beide Mannschaften wählen von Beginn an den Weg nach vorne. Und schon nach zwölf Minuten dürfen die heimischen Fans das erste Mal jubeln. Nach einer Ecke von Kevin Fery landet der Ball erneut beim „Schnüdel“-Kapitän auf Rechtsaußen, und Fery serviert butterweich in den Fünfmeter-Raum, wo Luca Trslic „in der 2. Etage“ einköpft. Doch das verunsichert die Gäste keineswegs, sie setzen immer wieder Nadelstiche und haben in der Defensive alles im Griff.
Und sie agieren eiskalt bei Standards: Schon die erste Wacker-Ecke bringt große Gefahr, bei der dritten zappelt der Ball im Netz. Niklas Doll flankt von links auf Daniel Bares – und der Torjäger lässt sich diese Chance am kurzen Pfosten nicht entgehen, Torwart Lukas Schneller irrt irgendwo am langen Pfosten herum. 1:1 – und mit diesem Ergebnis geht’s in die Halbzeit.
Nach dem Wechsel mobilisieren die Hausherren zunächst die Kräfte, Wacker zunächst zu zahm. Und dafür wird die Berg-Elf fast bestraft, denn Joshua Endres zielt im linken Strafraum prächtig aufs lange Eck, findet in Torwart Markus Schmöller indes seinen Meister, der die Kugel noch gerade so an den Pfosten lenken kann (52.). Quasi im Gegenzug folgt die „Rache“ des SV Wacker. Ein blitzsauberer Konter, Sebastian Malinowski sprintet über links durch, bedient in der Mitte den mitlaufenden Bares, der aus kurzer Distanz problemlos einschiebt (54.). Spiel gedreht – von wegen. Denn die Hausherren legen nun noch einen Zahn zu. Beim Freistoß von Sebastian Müller kann Schmöller noch parieren (60.), zwei Minuten später hingegen ist er machtlos. Endres lässt zwei Wacker-Verteidiger alt aussehen, passt quer zu Michael Dellinger, der zum 2:2-Ausgleich einnetzen kann (62.).
Doch damit noch nicht genug der Schmach für Wacker: Nur fünf Minuten später der nächste Bock in der Wacker-Defensive. Martin Thomann düpiert Jasper Maljojoki und Moritz Sommerauer in deren Strafraum, Maljojoki kommt mit einem Bein noch an die Kugel und schiebt sie Richtung Schmöller, der den Ball aber nicht dingfest machen kann. Sebastian Müller ist zur Stelle, bedankt sich artig und spitzelt die Kugel an den verdutzten Wacker-Spielern zum Siegtor ins Netz. Dabei bleibt’s, weil sich Wacker zwar mit Power gegen die erste Auswärtsniederlage der Saison stemmt, vor dem gegnerischen Kasten aber die Durchschlagskraft fehlt. Und Schweinfurt? Die „Schnüdel“ verzeichnen noch einen Lattentreffer durch Endres (75.) – und freuen sich nach dem Schlusspfiff über Rang 1 in der Regionalliga.
− mis
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