Erster Schritt Richtung Klassenerhalt
VfB Eichstätt legt durch Siegtor von Timo Meixner in der Relegation gegen den FC Memmingen vor

31.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:10 Uhr

Tor zum 0:1: Ein Schuss von Eichstätts Timo Meixner (in Grün) fälscht Manuel Konrad (Nr. 20) unhaltbar ab. Foto: Imago Images

Der VfB Eichstätt hat am Dienstagabend den ersten von mindestens zwei (womöglich aber auch vier erforderlichen) Schritten für ein weiteres Jahr in der Regionalliga Bayern gemacht. Die Mannschaft von Interimstrainer Jürgen Steib bezwang im Hinspiel der ersten Relegationsrunde auswärts den FC Memmingen mit 1:0 (0:0). Ein Rückblick im Zeitraffer:

Zwei Stunden vor dem Anpfiff: Die ersten Eichstätter Fans sind eingetroffen und gönnen sich nach rund 200 Kilometern Anreise auf der Terrasse des Klub-Hauses ein Kaltgetränk. Wenig später kommt der Mannschaftsbus mit weiteren eingefleischten VfB’lern an. Die Sonne strahlt – und nach und nach reisen immer mehr zur Unterstützung an. Geschätzt sind es um die 150 Zuschauer, die es mit den Domstädtern halten.

• Eine Stunde bis zum Spielbeginn: Das Stadion öffnet. Im Vorverkauf waren bereits 850 Karten abgesetzt worden, am Ende sollen es 1505 Zuschauer werden. Beide Teams machen sich warm. Vor allem die Gäste-Fans können von ihrem Block aus einen Blick auf das imposante Multifunktionsgebäude mit riesiger Glasfront erhaschen. Eichstätts Sportdirektor Hans Benz berichtet derweil von einer guten Stimmung in der Mannschaft; er ist optimistisch.

• 1. bis 15. Minute: Der Ball rollt. Steib schickt folgende Startelf auf das Feld: Rauh – Golla, Moratz, Trslic, Lamprecht – Wolfsteiner, Federl, Fries, Graßl – F. Eberle, Haubner. Die Hausherren ziehen sich weit zurück und überlassen dem Regionalligisten den Spielaufbau. Im Mittefeld gewinnt Philipp Federl jedes Kopfballduell. Chancen gibt es keine, auch wenn der VfB durch aggressives Zweikampfverhalten den einen oder anderen Ball gut erobert. Die beste Möglichkeit hat dagegen der FC Memmingen, als Mehmet Ali Fidan knapp vorbeizielt. Fabian Eberle muss nach einem Zusammenprall behandelt werden.

• 16. bis 30. Minute: Es passiert nicht viel Aufregendes. Eichstätt ist zwar weiterhin feldüberlegen, spielt aber die Chancen zu ungenau aus. Eine sehr gute Kontermöglichkeit über Daniel Haubner verpufft ergebnislos.

• 31. bis 45. Minute: Beide Teams neutralisieren sich, keines will einen Fehler machen. Vor allem der FCM, Vizemeister der Bayernliga Süd, ist auf Sicherheit bedacht. Bei einer scharfen Hereingabe von Dominik Wolfsteiner kommt Eberle einen Schritt zu spät. Kurz vor dem Halbzeitpfiff muss der Toptorjäger des VfB erneut behandelt werden.

• 46. bis 60. Minute: Schließlich bleibt Eberle in der Kabine, für ihn kommt Tobias Stoßberger. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff haben die Eichstätter nach einem zu kurzen Rückpass von Luca Trslic eine Schrecksekunde zu überstehen. Doch Torwart Florian Rauh ist vor dem einschussbereiten Pascal Maier auf dem Posten und verhindert den Gegentreffer des FC Memmingen.

• 61. bis 75. Minute: Der FCM wird nun mutiger und die Partie hitziger. Auf der Haupttribüne merkt man den Zuschauern die Nervosität an. Jede gelungene Aktion wird beklatscht, über jede missratene sind sie entrüstet. Eichstätt kann in dieser Phase teilweise nur selten für wirkliche Entlastung sorgen – und hat Glück, dass Noah Müller den Ball in aussichtsreicher Position nicht voll trifft. Steib bringt Emanuel Gstettner für den verletzten Trslic in die Partie, für Wolfsteiner kommt Julian Kügel. Wenig später wird der ausgepowerte Haubner durch Timo Meixner ersetzt – und dieser wiederum erzielt nur drei Zeigerumdrehungen später das Tor des Tages (71.). Nachdem die Hausherren einen langen Einwurf nicht entscheidend klären konnten, setzte der 21-Jährige nach und hämmerte die Kugel aus kurzer Distanz in die Maschen. „Ohne Eichstätt wär‘ hier gar nichts los“, skandiert der mitgereiste Anhang.

• 76. bis 90.+7. Minute: Zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit muss Rauh nach einer scharfen Hereingabe von Luis Sailer Fidalgo Kopf und Kragen riskieren, kommt aber vor Micha Bareis an den Ball. Der VfB zittert, der FCM hofft auf den „Lucky Punch“. Offiziell sind vier Minuten Extrazeit angezeigt. Doch es werden fast doppelt so viele. Denn bereits in der zweiten Minute der Nachspielzeit fährt Pascal Maier VfB-Akteur Florian Lamprecht mit einer rüden Attacke von hinten in die Beine. Die Folge: Rudelbildung und Rot für den Memminger. Weitere fünf bange Minuten später pfeift Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger ab. Auf dem Weg in die Kabine zeigt er einem protestierenden Memminger Auswechselspieler ebenfalls noch den Roten Karton. Eichstätt jubelt, jedoch sehr verhalten. Denn noch ist nichts erreicht.

• Nach dem Schlusspfiff: Während sich der VfB ausläuft und von den mitgereisten Fans gefeiert wird, stellen sich FCM-Coach Stephan Baierl („Ich bin überzeugt, dass wir das Spiel in Eichstätt drehen können“) und VfB-Trainer Jürgen Steib in der Mixed-Zone vor der Tribüne den Fragen der Journalisten. Die ersten Autos befinden sich bereits auf dem Heimweg. Es wird Mitternacht, bis sie im Altmühltal ankommen. Am Freitag (18.30 Uhr) geht es weiter. Dann empfangen die Grünhemden den FCM zum Rückspiel im Liqui-Moly-Stadion.

DK