Die Einordnung dieses 0:0 der DJK Vilzing vor heimischen Publikum gegen den SV Viktoria Aschaffenburg fällt durchaus schwer. Positiv sehen, darf man aus Sicht der Hutghartenkicker, dass man es zum ersten Mal geschafft hat kein Gegentor zu kassieren. Allerdings müssen sich die Huthgartenkicker im Gegenzug ankreiden lassen, dass man gerade im Angriffsdrittel kaum Ideen entwickeln konnte, die tief stehenden Gäste ins Laufen zu bringen und müde zu spielen.
Am Ende der 90 Minuten ging der überwiegende Teil der 741 Zuschauer unzufrieden nach Hause. Nach acht Spieltagen darf man festhalten, dass es für die Huthgartenkicker in dieser Saison in jedem Spiel hart werden wird, sich die Punkte zu ergattern. Mit aktuell neun Zählern steht die DJK aber weiterhin auf einem Nichtabstiegsplatz, und so bleibt das anvisierte Jahresziel der Klassenerhalt weiter klar im grünen Bereich.
Von Beginn an entwickelte sich aber eine Partie, in der kein Team ansehnlichen Regionalligafußball bot oder je dieses Niveau erreichte. Die Viktoria aus Aschaffenburg zeigte von der ersten Minute an auf, dass sie überhaupt kein Interesse daran hat, sich am Spiel zu beteiligen, sondern einzig und allein auf einen Umschaltmoment oder einen Fehler in der Hintermannschaft der Schwarz-Gelben wartet. Die DJK dagegen musste das Spiel machen und hatte auch die überwiegende Zeit des Spiels den Ball, doch gerade im letzten Angriffsdrittel fehlten die Ideen.
Gottmeiers Ball zu steil
In der 6. Minute der erste halbwegs gefährliche DJK -Vorstoß, doch die sich bietende Chance verpuffte schnell, da Gottmeier den Gassen-Ball für Dotzler, viel zu steil angesetzt hatte. In der 11. Minute brachte SVA-Kapitän Baier das Spielgerät über die Außenbahn in die DJK-Hälfte, die Flanke fand Obolkin, der Keeper Putz mit seinem Kopfball zur ersten Parade zwang. Es blieb dabei: Die DJK Vilzing spielte sich munter den Ball im Mittelfeld zu, Viktoria Aschaffenburg hatte sich um den eigenen Strafraum versammelt und ließ einfach keine Lücke zu für einen halbwegs gefährlichen Abschluss.
So sahen die Zuschauer in der ersten halben Stunde kaum eine Abschlusschance. In der 35. Minute musste eine Standardsituation für den ersten gefährlichen DJK-Abschluss herhalten, als Sedlaczek eine Ecke in Tornähe brachte und Dotzler zum Kopfball hochstieg, den Ball aber knapp neben den Pfosten setzte. In der 42. Minute verlor die DJK im Spielaufbau den Ball, die Flanke von der Außenbahn brachte Meyer aufs Tor, doch wieder war Putz zur Stelle. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause.
Im zweiten Durchgang verbuchte die DJK in der 46. Minute den ersten Torabschluss, doch Viktorias Torhüter Grün parierte den Ball von Dotzler sicher. Das Niveau in der zweiten Hälfte unterschied sich dabei wenig vom ersten Durchgang, so konnte man festhalten: Aschaffenburg wollte nicht – Vilzing konnte an diesem Tage einfach nicht mehr als das Gezeigte.
Meist werden solche Partien mit einem genialen Moment einer Mannschaft entschieden – und einen solchen hatte die DJK in der 60. Minute, als Zitzelsberger den Ball weit auf die Außenbahn schlug auf Tiefenbrunner, der mit hohem Tempo seinen Gegenspieler überlief und von der Grundlinie mustergültig auf den Elfmeterpunkt zurück legte, wo Dotzler frei stand, doch dieser traf den Ball nicht richtig – Möglichkeit vertan.
Gelb-Rot für Fischer
In der 63. Minute war es Grauschopf, der sich an der Eckfahne die Kugel noch stoppte, sein Pass fand Jünger, der seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung aussteigen ließ, doch sein Schuss strich haarscharf am Kasten von Grün vorbei. In der 72. Minute startete Aschaffenburg einen Konter, als Schäfer Dantscher stehen ließ, sein Pass an den Strafraum fand Desch, der viel zu viel Platz hatte, und Maß nehmen konnte. Doch DJK- Keeper Putz machte sich ganz lang und holte die Kugel mit einer starken Parade aus dem Winkel und lenkte sie über die Latte.
Dann verflachte das Spiel wieder. Den einzigen Aufreger gab es in der 87. Minute, als sich der eingewechselte Fischer (DJK) sich mit seiner zweiten Karte binnen weniger Minuten erneut Gelb-Rot abholte. Die Minuten bis zum Abpfiff überstand die DJK unbeschadet, und auch die Viktoria riskierte nichts mehr, sodass es beim torlosen Remis blieb.
Das sagen die Trainer
Matthias Graf (Co-Trainer DJK Vilzing): „Es war das erwartet schwer Spiel gegen einen tiefstehenden Gegner. In der ersten Hälfte haben wir es nicht geschafft, uns vorne im Strafraum in Szene zu setzen und haben uns relativ wenig Torchancen herausgearbeitet. Die zweite Hälfte war besser, die wenigen Chancen, die wir hatten, konnten wir nicht nutzen.“
Simon Goldhammer (SV Viktoria Aschaffenburg): „Wir haben heute ein sehr ordentliches Auswärtsspiel gezeigt. Wir haben die Null gehalten bei der DJK, die nach vorne viel Power hat. Wir haben extrem gut verteidigt. Das Spiel, so denke ich, kann am Ende durchaus in beide Richtungen ausschlagen.“
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